Die Sanktions-Gewinnler

Blick durch Europa

„Sanktionen gegen Rußland“ – Ein Begriff, der uns seit 2014 verfolgt. Nach der Besetzung und Annektion der Krim durch die russische Föderation entschloß man sich sehr rasch von Seiten der EU, „ein Zeichen zu setzen“. Dieses Zeichen bedeutete – in sichtbarer Ermangelung an Einfallsreichtum und diplomatischem Gespür – Sanktionen. Die Spitzen der EU überschätzten den Stellenwert der Exporte in die russische Föderation und verweigerten dem großen Nachbar im Osten essentielle Güter des täglichen Bedarfs, wie bspw. französischen Käse und steirische Äpfel. Der Wegfall von Molkereiprodukten und österreichischem Fallobst zwang – entgegen der Prophezeiungen von EU-Experten – den bösen Iwan nicht in die Knie. Im Gegenteil! Die landwirtschaftlichen Güter wurden schon bald in Rußland selbst hergestellt und man hatte versehentlich die russische Wirtschaft gestärkt. Bravo, liebe Alleskönner der EU! Gut gemacht. Leidtragende waren damals jene Betriebe, die einen Gutteil ihres Umsatzes durch den Export nach Rußland erwirtschafteten und von einem auf den anderen Tag ihrer Abnehmer beraubt waren. Zur Kompensation dieser Verluste empfahl ein österreichischer Landwirtschaftsminister den Österreichern, mehr heimische Äpfel zu essen. „An apple a day keeps Putin away!“, war der an Dämlichkeit schwer zu überbietende Slogan.

„An apple a day keeps Putin away.“ – Nach wie vor Unsinn.

Nun schreiben wir 2022, und acht Jahre danach kann man getrost festhalten, daß die obersten Geistesgrößen der EU nichts, aber rein gar nichts aus den begangenen Fehlern gelernt haben. Wieder stürzt man sich, die Staaten der EU und seine Bürger Hals über Kopf in ein Sanktionswirrwarr, das wieder nur nach hinten losgehen kann. Aber waren es damals noch Maßnahmen, die Rußland sehr kurzfristig ärgerten, doch schon mittelfristig stärkten, sind es heute Sanktionen, die Rußland umgehend zu Gewinn verhelfen.
Einfache Rechnung: Der durch den ausgewachsenen Wirtschaftskrieg vollkommen überhitzte Gas-, Öl und Kohlemarkt bescherte der russischen Föderation Mehreinnahmen in der Höhe von 158 Mrd. Euro. Um es etwas plakativer zu gestalten schreiben wir die Zahl aus:
158.000.000.000,–
Dem gegenüber stehen seriös geschätzte Kriegskosten in der Höhe von rund 100 Mrd. Euro. Wieder die ganze Zahl:
100.000.000.000,–
Der Krieg in der Ukraine ist für Rußland ein Wahnsinnsgeschäft geworden. Vorsichtig kalkuliert verdient die russische Föderation rund 200% des eingesetzten Kapitals pro Jahr. Es wäre ökonomischer Unfug, dieses Geschäftsmodel einfach sausen zu lassen. Und faktisch hat sich die Europäische Union eines wirtschaftlichen Druckmittels entledigt, um bei längst überfälligen Friedensgesprächen auch mit einem Ass im Ärmel auftrumpfen zu können.

Krieg als lukratives Geschäftsmodel: Möglich dank kurzsichtiger EU-Politiker.

Der wirtschaftliche Gewinn Rußlands, mit dem sie sämtliche aufkommenden innerstaatliche Kalamitäten locker aus der Portokasse bezahlen und so abwenden kann, ist der unerträgliche Schmerz und Verlust der Mitgliedsstaaten der Europäischen Union, oder vielmehr der Schmerz und Verlust der Bürger von EU-Staaten. Die baden derzeit das diplomatische Nichtskönnen, die ökonomische Inkompetenz seiner politischen Vertreter aus. Daß sich hier speziell die von Ideologie durchdrungenen, jeden Akt der Vernunft ablehnende grüne Regierungsmitglieder aus Deutschland mit besonderer Penetranz hervortun, überrascht wahrscheinlich niemanden. Denn diese Vertreter eines vernunft-, realitäts- und bürgerfeindlichen Selbstüberhöhungskults reagieren reflexartig wie eine mit Rohrstock bewaffnete Gouvernante, wenn der Bürger aufmuckt. In diesem Zusammenhang schoß die bundesdeutsche Außenministerin Annalena Baerbock nun wieder einmal einen – naja… was schon… – Bock ab: Über zwei Minuten beteuerte sie vor laufenden Kameras in einem ihrem Wissens- und Ausbildungsstand entsprechenden Englisch, daß es ihr wichtig sei, Zusagen an das ukrainische Volk einzuhalten und dieses zu unterstützen, während es ihr (Baerbock) gleichgültig sei, was die (deutschen) Wähler davon halten. Diese politische Liebeserklärung an die Ukraine mit gleichzeitiger Verneinung der deutschen Bürgerinteressen schlug in sozialen Medien wie eine Bombe ein. Lang und breit erläuterte die sprachlich unbegabte Grüne ihr ganz persönliches Treueverständnis zu Ungunsten derer, die für ihr Gehalt aufkommen. Kein zusammengeschnittenes Film- und Tonmaterial. Und trotzdem überschlägt sich nun das bundesdeutsche Außenministerium in seinen Erklärungen, daß diese Aussage aus dem Zusammenhang gerissen sei.

Annalena Baerbock – Kein Quell der Weisheit.

Geschätzte Leserinnen und Leser, in Prag demonstrierten vor wenigen Tagen über 70.000 Menschen gegen Sanktionen, die uns EU-Bürgern Schaden zufügen. Es war ein Protest, der über Parteigrenzen hinweg ging, von links bis rechts. Es ist nicht abwegig, wenn man derartige Proteste schon bald in sämtlichen Hauptstädten betroffener europäischer Länder zu erwarten hat.

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Foto Annalena Baerbock: wikimedia / Estonian Foreign Ministry / cc by 2.0 /cropped

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One thought on “Die Sanktions-Gewinnler

  1. In Russland gibts Rubel.Sie sollen also Einnahmen und Kosten in Rubel vergleichen.Es wird dann nicht so berauschend.Stimmt aber ,wir tragen erhebliche Kosten und Dame lacht uns aus.“ Ihr werdet nichts besitzen..“
    Es ist schnell möglich.

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