Schalten und spalten

(Sehr selektive) Zusammenfassung des Geschehens ohne Höflichkeiten

Ein Kommentar.

Sehr geehrte Damen und Herren, geschätzte Leserinnen und Leser!


Sollten Sie vergangenen Sonntag auf unseren Kommentar gewartet haben – und davon gehen wir aus – wurden Sie leider enttäuscht. Ein von Unbekannten verursachter kleiner „Schaden“ in unserer EDV bereitete uns einiges an Kopfschmerzen. Augenscheinlich versuchte doch tatsächlich jemand, unsere Rechner und unsere Seite „abzuschießen“. Soweit, so schlecht. Leider war es in diesem Tohuwabohu nicht möglich, einen kleinen Kommentar in die Welt hinaus zu flöten. Ein echter Fall von „Haß im Netz“!

Damit sind wir auch schon wieder mitten im heutigen Thema: Den seltsamen Begriffen, inhaltslosen und/oder sinnverdrehten Schlagworten, die sich langsam zur Normalität entwickeln. „Sprache schafft Bewußtsein!“, trällern die so von ihrer Sache überzeugten Sprachverunstalter, daß man glauben möchte, sie hätten ein tief religiöses Sendungsbewußtsein. Und sie sind von ihrem Vorhaben beseelt, als würden sie „im Auftrag des Herrn“ handeln. Wobei genau hier das nächste Problem auftaucht: „Herr“? Warum nicht „Herrin“, oder noch besser: „Herr*in“.

Werte. Leistung. Wohlstand. – Und das Bier wird niemals kalt. Ehrlich.

Österreichs Politik gerät nach einer leichten (doch ziemlich lauten) Sommerruhe wieder in Bewegung. Die Schlagworte und ein erwünschtes Image schaffenden Phrasen wie „Werte. Leistung. Wohlstand.“ werden auf Plakaten einer nicht näher genannten Partei präsentiert. „Werte. Leistung. Wohlstand.“ Was für eine dumme Ansammlung von Worten! Was denn bittschön sonst? „Unwert. Runtersandeln. Armut.“? „Friede. Freude. Eierkuchen.“ wäre wohl als zu banal erkannt worden, oder? Wenn man das tatsächliche politische Wirken besagter, jedoch nicht genannter Partei mit der Realität vergleicht, muß man sich schon ein wenig wundern, mit welcher Chuzpe gerade diese drei Begriffe gewählt wurden, um ihre Programmatik zu symbolisieren.

Wenn man gaaanz fest an die eigene Meinung glaubt, braucht man weder Daten noch Fakten.

Andere gehen mit dem Slogan „Klima oder Chaos“ auf Stimmen- oder Seelenfang. Ein – bei aller Höflichkeit – unsäglich dummer Spruch. Die Absicht dahinter ist schon klar. Sie lautet im Befehlston: „Wenn Ihr nicht macht, was wir wollen, wenn ihr nicht uns wählt, geht die Welt unter!“ Eine als politische Nachricht verpackte, erpresserische Panikmache.
Klima: Die über einen längeren Zeitraum (viele Jahre) wiederkehrenden Wetterverhältnisse in einem bestimmten abgrenzbaren und geographisch einheitlichen Gebiet. Die subtropischen Klimazonen werden sich nicht in Chaoszonen verwandeln. Davon kann man getrost ausgehen. Und die bislang zum „Klimaschutz“ erbrachten Ideen oder Lösungsvorschläge erinnern auch mehr an den Ablaßhandel des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit. Es hat wieder einen religiösen Charakter. Man soll zahlen.
Tatsächlich brauchbare, realistisch umsetzbare Ansätze sind da mehr als dünn gesät. Statt auf einen vernünftigen, vielleicht trockenen und langweiligen, Zugang zur Materie, setzt man auf sinnbefreite Horrorslogans wie „Klima oder Chaos“.

Mediterrane gemäßigte Chaoszone.

Damit man mit solch billigen Slogans überhaupt punkten kann, muß allerdings das gesellschaftliche Klima entsprechend aufgeheizt werden. Die Menschen, die zuvor noch nach Information, nach Argumenten, Daten und Fakten verlangten, um sich eine eigene Meinung zu bilden, müssen auf das niedrige Niveau des Parolen- und Befehlsempfangs gebracht werden. Der Trick dahinter ist so einfach wie mies: Man „spaltet“ die Gesellschaft. Die Damen und Herren (und Herr*innen?) an den Schaltstellen der Macht über veröffentlichte Meinungen unterteilen in gute Menschen, die brav jeden von unserer Regierung verordneten Schmarrn als Evangelium akzeptieren und annehmen, und in schlechte Menschen, die besagten Schmarrn hinterfragen oder gar ablehnen. Den Bürgern, die sich erfrechen, nach Sinn und Zweck zu fragen, werden schlechte charakterliche Eigenschaften angedichtet. Damit kann sich der gehorsame Bürger wohl fühlen, denn er gehört ja zu den Guten und nicht zu den grauslichen Quertreibern, die es wagen, die glorreichen Entscheidungen der Bundesregierung in Frage zu stellen.
Man verknüpft oppositionelle Standpunkte mit niederen Charakterzügen. So einfach geht ’s und kaum jemand fragt nach!

Einfach mal nur die eigene Meinung zulassen und alle Anderen niederschreien und schlecht machen…


Seit gut eineinhalb Jahren ist Österreich in den Fängen der Coronapolitik gefangen. Von Anfang an wurden Kritiker, aber auch nur Skeptiker, als „Gefährder“ beschimpft. Eine unsäglich grobe Beleidigung ohne wirklichem Tatsachenhintergrund. Daneben wurden Kritiker der Regierungspolitik als Schwätzer, Lügner, Leugner, Covidioten, Schwurbler und weiß der Teufel, was noch, beschimpft und beflegelt. Die Basis für eine fruchtbare Diskussion, die so dringend notwendig wäre, damit gemeinsame und faktenbasierte Lösungen erarbeitet werden, wurde entzogen. Die Bundesregierung, die für alle Menschen, ihre Fans und ihre Gegner da sein müßte, hat einen Konfrontationskurs gegen ihre Kritiker und Skeptiker eingeschlagen und betreibt nur noch Klientelpolitik. „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns!“, scheint die Maxime der Bundesregierung zu sein, und man macht sich keinen Moment lang die Mühe, gemeinsame Lösungen zu erarbeiten.
Es wurde die Stimmung aufgeheizt, das Klima (immer wieder das Klima…) mit seltsam interpretierten Statistiken vergiftet. So wird nach wie vor die Impfquote in Österreich rotzfrech als Zustimmungsrate für die Regierungsmaßnahmen gewertet und gesehen. Eine infame Logik, Menschen, die unter Zwang handeln, als Unterstützer darzustellen.

Gute Menschen sind gehorsam.

Einen neuen Tiefpunkt der Geschmacklosigkeit hat man allerdings mit der Wortwahl bei den schon fast mit roher Gewalt gepushten Impfkampagne gesetzt: „Laßt ’s Euch impfen, es Beidln!“, „Hau ma eine des Jaukerl!“ Ungeimpfte Menschen einfach mal als „Beidln“* zu titulieren – und all das mit massivem medialen Beifall – ist so ziemlich das Grauslichste, was Österreich in den vergangenen Jahrzehnten als Kommunikationstechnik erleben durfte. Außerdem: Wo bleibt denn hier die Gendersensibilität? Oder kommt der inhaltsgleiche Aufruf an die „F****n“ auch noch?
Bitte, sehr geehrte Leserinnen und Leser, verzeihen Sie die sprachlichen Niederungen, die wir heute durchwaten mußten. Aber es war schlicht und ergreifend unmöglich, das Thema anzugehen, ohne in den kommunikativen Schmutzkübel zu greifen.

Symbolbild.


Österreich und seine Bürger stehen vor einer ganzen Latte von echten Problemen, die durch die Bank von der derzeit agierenden und ignorierenden Bundesregierung verursacht oder befeuert wurden: Die kommende Flüchtlingskrise, Arbeitslosigkeit, Wirtschaftseinbruch, Sicherheitsdefizite, Umwelt- und Klimaschutz, usw… Diese Probleme lassen sich nicht mit Wahlkampf- und Imageslogans lösen. Diese Probleme bedürfen der konstruktiven Zusammenarbeit aller Bürger, aller Parteien. Das letzte, was dieses Land benötigt, ist eine Regierung, die gezielt Zwiespalt im Land sät.
Es ist eine Schande…

Abschließend wollen wir festhalten, es erfüllt uns mit Stolz, daß wir heute niemanden namentlich erwähnen mußten. Jeder darf sich selbst denken, wer gemeint sein könnte.



Wir wünschen Ihnen noch einen angenehmen Sonntag!
Bleiben Sie uns gewogen!
Bitte unterstützen Sie die heimische Wirtschaft!


* Für unsere nicht des Österreichischen mächtigen Leser: Als „Beidl“ wird in weiten Teilen Österreichs das männliche Geschlechtsorgan bezeichnet. Der Ausdruck selbst ist ein eher rupiger, derber, um nicht zu sagen, niveauloser.

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One thought on “Schalten und spalten

  1. sehr guter treffender kommentar…ehrlich, ich bin begeistert…
    es stimmt mich auch sehr traurig dass viele meiner mitbürger dieses erbärmilche spiel unserer regierenden einfach nicht durchschauen…oder durchschauen wollen..
    so eine erbärmliche…versagertruppe hat es noch nie gegeben und ist mir nicht erinnerlich…
    es ist ja heutzutage schon gefährlich wenn man seine meinung sagt…denn die familien unserer minister klagen sofort weil ja die alle viel zu wenig verdienen…ist klar.
    ein finanzminister der ausser tricksen …verstecken…verheimlichen nichsts zustande bring…
    ein bundeskanzler der offensichtlich die unwahrheit sagt…und dann uns für so blöd hält..das wir glauben ..wenn er land auf land ab betont bestimmt nicht wissend die unwahrheit zu sagen…als wenn er sichselbst beschuldigen würde dieser scharlatan…dazu fehlt ihm allemal der mut…
    ein innenminister der von abschiebungen träumt..die er nie durchführete u. durchführt…schmähfänger…
    und der rest dieser riege…ein versagerheer….
    unglaublich…und die leben von unserem geld…in sauss u. braus…
    halten uns für blöd u. am schmäh
    ich hoffe …nun keine anzeige zu bekommen…aber…ich halte meinen mund nicht mehr
    ich danke für ihre komentare…für ihr medium …und warte schon gespannt auf kommendes..
    lg
    f.p.

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