Während Europa von Krisen geschüttelt wird, liefert die EU kreative Ablenkungsmanöver:
„Es ist nicht neu, dass die gerne EU damit glänzt, sich mit Belanglosigkeiten zu befassen, während eigentlich gerade viel drängendere Probleme zu lösen wären“, so Harald Vilimsky, freiheitlicher Delegationsleiter im Europäischen Parlament, in Reaktion auf die jüngsten Aussagen der Erweiterungskommissarin Marta Kos. Diese hatte im Parlament Pläne für Fußball- und Basketballspiele zwischen Kandidaten- und Mitgliedstaaten angekündigt, bei denen „sportliche Mitglieder aus den Ausschüssen und im Parlament“ teilnehmen sollen. Damit solle die europäische Erweiterung vorangetrieben werden.
„Man muss sich ernsthaft fragen, ob in der Kommission angekommen ist, dass die Menschen in Europa derzeit von einer Sorge in die nächste getrieben werden und dringend Lösungen brauchen – stattdessen kommt man auf die Idee, Fußball- und Basketballspiele zu veranstalten“, so Vilimsky. „Offenbar sollen diese Spiele den Beitritt von Ländern wie Albanien beschleunigen – eine bemerkenswerte Strategie, wenn man bedenkt, dass Reformen und Kriterien wohl zu kompliziert wären.“
„Vielleicht sollte man diese Mannschaften aber auch einfach direkt zu den Bürgern schicken – schließlich verspricht sich die Kommission von ihnen offenbar echte Reformkraft“, schließt Vilimsky sarkastisch. „Aber was kommt danach? Ein Karaoke-Wettbewerb, um die illegale Migration zu stoppen? Oder ein Quizturnier, um Lösungen für die Energiekrise zu finden? Solche Aktionen sind keine Politik, sie sind ein hilfloser Versuch, sich mit Symbolen zu profilieren, während die echten Herausforderungen weiter ungelöst bleiben.“
Harald Vilimsky ist FPÖ-Delegationsleiter im EU-Parlament, Mitglied im Ausschuss für Auswärtige Angelegenheiten (AFET) und stv. Mitglied im Ausschuss für Bürgerliche Freiheiten, Justiz und Inneres (LIBE).