MEP Mag. Dr. Georg Mayer: „Sind Atomwaffen nachhaltig und grün?“

Von der Debatte über Friedensangst hin zum Brüsseler Realismus.

Die Europäische Union hat wieder einmal ein neues Kapitel in ihrer endlosen Saga bürokratischer Selbstparodie aufgeschlagen“, erklärt FPÖ-Abgeordneter im Europaparlament Georg Mayer. Man diskutiert in dieser Tage in Straßburg ernsthaft darüber, ob Atomwaffen, abgereichertes Uran, Brandwaffen, nicht-detektierbare Splitter, Blendlaser oder gar autonome Killerroboter künftig als ‚nachhaltige‘ und ‚Paris-konforme‘ Investitionen gelten können.

Wenn jemand das für Satire hält: Es ist leider wortwörtlich Gegenstand eines EU-Regelwerks. Die EU-Kommission will Antipersonenminen, Streumunition, biologischen und chemischen Waffen das grüne Siegel „EU-Paris alligned benchmark“ und „EU-Climate Transition Benchmark“ entziehen.

„Die Kommission möchte den Begriff ‚kontroverse Waffen‘ auf diese vier Kategorien zusammenschrumpfen und damit Tür und Tor öffnen, um nahezu jedes moderne Waffensystem als irgendwie ‚ESG-geeignet‘ einzustufen – um Investoren und Financiers mit der Möglichkeit grüner Investments anzulocken“, so der steirische Abgeordnete Mayer.

„Deshalb mein höflicher Appell an alle feindlich gesinnten Mächte dieser Welt: Bitte bleiben Sie uns noch ein wenig freundlich gesinnt. Wir sind gerade damit beschäftigt herauszufinden, ob Nuklearsprengköpfe, Laserblendwaffen oder autonome Drohnenkrieger vielleicht CO₂-neutral genug sind, um in einen grünen Investmentfonds zu passen. Sobald Brüssel geklärt hat, welche Kriegsgeräte offiziell klimaschonend sind, melden wir uns wieder.“

Abschließend betont Mayer: „Europa braucht Sicherheit – nicht ein absurdes ESG-Label für Waffentechnologien, die das Potenzial haben, ganze Städte auszulöschen oder die Menschheit als Testfeld für künstliche Kriegsintelligenz zu missbrauchen. Die EU macht sich mit diesem Theater selbst lächerlich – bleibt sich dadurch aber auch treu: Wer Atomkraft als grüne Energiequelle einstuft, muss dies folgerichtig auch bei Atompilzen tun.“

MEP Mag. Dr. Georg Mayer M.B.L.-HSG ist Mitglied im Ausschuss für Petitionen (PETI) und stv. Mitglied im Ausschuss für Industrie, Forschung und Energie (ITRE).

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