Eine Glaubensfrage
Die einen glauben, es sei anbetungswürdig, während andere wiederum glauben, vor ihm schreiend flüchten zu müssen: Das Beuschel!
Das Beuschel – auch umgangssprachlicher Ausdruck für die Lunge – ist eines der klassischen österreichischen Innereiengerichte. Und wie schon angedeutet, sind Innereien nicht jedes Menschen Freude.
Aber es ist, obwohl die Zutatenliste vergleichsweise lang ist, ein simples, einfach zuzubereitendes und schwer zu verhauendes Gericht. Wer die Uhr lesen kann und sich nicht automatisch mit einem Küchenmesser verletzt, kann auch ein Beuschel zubereiten.
Rezept (für 6 Personen)
Zutaten:
1 kg Beuschel (halb/halb Herz und Lunge am besten vom Kalb oder Rind)
1 Bund Suppengemüse (Sellerie, Petersiliewurzel, Karotten, usw…)
2 EL Butter
2 Knoblauchzehen
2 Zwiebel
5 dag Mehl
1 Lorbeerblatt
5 Pfefferkörner
5 Wacholderbeeren
1 Schuß Essig
1 TL Majoran
3 l Rindsuppe
Zubereitung:
Das Suppengemüse waschen und grob hacken. Eine Knoblauchzehe grob hacken. In einem Topf 1 EL Butter erhitzen (nicht zu stark, sonst verbrennt die Butter) und das gehackte Suppengemüse hinzugeben, kurz anschwitzen und mit der Rindsuppe ablöschen. Herz, Lunge, die gehackte Knoblauchzehe, Pfefferkörner, Wacholderbeeren und Lorbeerblatt hinzugeben, den Schuß Essig dazu und das Ganze köcheln lassen. Den sich bildenden Schaum immer wieder abschöpfen.
Nach ca. 30 Minuten die Lunge herausnehmen. Während sie etwas auskühlt, Zwiebel klein schneiden und bei leichter Flamme in Butter anschwitzen. Die Lunge nudelig schneiden. Die zweite Knoblauchzehe fein hacken. Rund 20 min. später das Herz heraus nehmen, in eiskaltem Wasser (am besten Eiswasser) kurz abkühlen, ebenfalls nudelig schneiden und zu den angeschwitzen Zwiebeln hinzugeben. Durchrühren, Hitze erhöhen, mit dem Mehl stauben, und unter ständigem Rühren die Kochflüßigkeit samt Suppengemüse usw. hinzugeben. Majoran dazu geben.
Bei leichter Hitze bis zur gewünschten Dicke des Beuschelsafts reduzieren lassen. Immer wieder umrühren!
Und das war ’s dann schon wieder. Fertig!
Als Beilage empfehlen wir Semmelknödel. Und falls gerade verfügbar ein-zwei Eßlöffel Gulaschsaft als Verfeinerung in die Mitte des Beuschels. Das ist was für ’s Auge und für den Gaumen.
Mahlzeit! Und das Nachkochen ist dringend erwünscht!
Bilder:
Titel-/Vorschaubild © AMA Marketing GmbH
Suppengemüse: Rainer Zenz cc-by-sa 3.0