
Aktuell liegt die Fertilitätsrate in der EU bei 1,46 Kindern pro Frau – und damit weit unter den notwendigen 2,1.
Als in den 80er-Jahren konservative Bevölkerungsforscher vor den Folgen des sich abzeichnenden demographischen Wandels in Mitteleuropa warnten, warf man ihnen insbesondere im deutschsprachigen Raum wahlweise vor, zu übertreiben oder völkische Motive zu verfolgen – ein Totschlagargument, mit dem Linke bis heute die Diskussionskultur vergiften und pragmatische Lösungen verhindern. Aktuell liegt die Fertilitätsrate in der Europäischen Union (EU) bei durchschnittlichen 1,46 Kindern pro Frau und damit weit unter den notwendigen 2,1.
Nun will die EU mit einer Demographie-Strategie reagieren. Gut gemeint ist noch nicht gut gemacht. Die Vorschläge sind zu bürokratisch gedacht und berücksichtigen die komplexen gesellschaftlichen Ursachen nicht ausreichend. Was wir brauchen ist ein sofortiges grundlegendes Umdenken in der Familienpolitik. Wir müssen das traditionelle Familienbild fördern und dabei gleichzeitig die Vereinbarkeit von Familie und Beruf herstellen sowie über Alleinverdiener-Modelle nachdenken. Mehr noch: Familien müssen massiv entlastet werden. Neben wirtschaftlichen Aspekten müssen wir die sozialen stärker einbeziehen, etwa Wertevermittlung und Förderung von Bildung und Charaktervermittlung. Es gäbe viele Maßnahmen, damit wir die demografische Entwicklung nicht schicksalsergeben hinnehmen müssen. Gelingt es uns aber nicht sie umzukehren, wird sie unser Schicksal sein.
Elisabeth Dieringer ist Mitglied im Ausschuss für Binnenmarkt und Verbraucherschutz (IMCO), Ausschuss für die Rechte der Frauen und die Gleichstellung der Geschlechter (FEMM), sowie stv. Mitglied im Ausschuss für Kultur und Politik (CULT).