Im Land der 1000 Biere
Österreich ist ein Genußland. So viel steht fest. Neben regionalen Spezialitäten der Winzerkunst und der Küche gibt es allerdings auch noch das „Grundnahrungsmittel“ Bier.
Durch die harte Arbeit in unzähligen großen und kleinen Brauereien wird Österreichs Durst jahrein, jahraus gestillt. Aber österreichische Biere sind sehr wohl auch eine Spezialität, die von unseren Gästen hoch geschätzt wird. Mit durchschnittlich 107 Liter Bier pro Kopf und Jahr (Statistik von 2018) liegt Österreich europaweit hinter der Tschechischen Republik an zweiter Stelle beim Bierverbrauch.
Für den „Basisdurst“ Österreichs gibt es große Versorger mit dem goldenen Naß wie Stiegl oder die Brau Union, die sich seit 2003 im Besitz von Heineken befindet. Ohne ihre Leistung müßte das Land verdursten.
Wir haben uns in langwieriger und aufopfernder Recherche einer Unzahl österreichischer Biere gestellt und pro Bundesland zwei Brauereien benannt. Keineswegs, weil die Biere anderer Brauereien schlechter wären, sondern weil wir nicht jeden benennen konnten, der gutes Bier braut.
Die erste gute Nachricht: Es gibt kaum ein Brauereiprodukt in Österreich, von dem man sich in Entsetzen und Abscheu abwenden muß.
Die zweite gute Nachricht: Bier ist gesund – in Maßen und nicht in Massen genossen.
Und folgende Brauereien empfanden wir unbedingt (neben den bekannten Bierriesen) als erwähnens- und empfehlenswert:
Burgenland:
Die Biere aus dem Weinland Burgenland sind so köstlich wie sie außerhalb ihrer Gegend unbekannt sind. Am besten empfanden wir das Golser und das Haydnbräu.
Niederösterreich:
Im Bundesland mit den mit Abstand meisten Brauereien einigten wir uns auf Biere der Bierwerkstatt Weitra und die Brauerei Schremser.
Gerade in Niederösterreich fiel uns auf Grund der Vielzahl der Biere die Entscheidung sehr schwer.
Wien:
Ottakringer ist und bleibt der Platzhirsch. – Durchaus verdient. Trotzdem oder deswegen wählten wir das Salm Bräu und 7Stern Bräu.
Steiermark:
Im Land der Panther fiel unsere Wahl auf das Fürstenfelder Nibelungengold und das Moarbräu in Stubenberg am See.
Oberösterreich:
Wieder eine schwierige Wahl wegen der Vielzahl an wunderbaren Bieren. Schlußendlich setzten sich die Brauerei Eggenberg und die Brauerei Vitzthum durch.
Salzburg:
Im Stieglland zeigt sich Bier auch von seiner besten Seite: Und neben der Trumer Privatbrauerei und dem Augustiner Bräu muss man die Weißbierbrauerei „Die Weisse“ erwähnen.
Kärnten:
Hier zeigt sich – zumindest für unseren Gaumen – der Vorsprung durch Erfahrung, denn das Rennen bei uns machten die beiden ältesten Brauereien des Landes: Brauerei Hirt und die Schleppe Brauerei.
Tirol:
Überraschend gut waren die Biere von der Starkenberger Brauerei und dem Tiroler Bier. Das Vorurteil, westlich von Kärnten gäbe es kein Bier mehr wurde eindrucksvoll entkräftet.
Vorarlberg:
Da die Marktführer Fohrenburger und Mohrenbräu hinlänglich (und zu Recht) bekannt sind, fokussierten wir uns auf die beiden „kleinen“ Brauereien und wurden angenehm überrascht! Frastanzer und Egger (nicht zu verwechseln mit dem niederösterreichischen Egger) trafen mitten ins Herz und unsere Gaumen.
Es kommt selten vor, daß man sich einer Recherche mit so großer Hingabe und dem klaren Bewußtsein der hohen journalistischen Verantwortung hingibt.
In diesem Sinne: Prost, liebe Leser!
(Vielleicht testen wir das nächste Mal tschechische Biere…)
Bilder:
Titelbild: wikimedia / Benreis cc by-sa 3.0
Stiegl Glas und Flasche: flickr.com / wikimedia / Dan Karran cc by-sa 2.5