
Seit Wochen und Monaten hat die heimische Politik ein neues Feindbild entdeckt: die „nur“ Teilzeit arbeitenden Menschen. Offiziell heißt es, dieser Trend schade der Wirtschaft, belaste die Sozialsysteme und verhindere den dringend benötigten Arbeitskräfteeinsatz. Doch die Empörung wirkt heuchlerisch. Denn dass es den Trend zur Teilzeit überhaupt in diesem Ausmaß gibt, ist eine direkte Folge politischer Entscheidungen – und wirtschaftlicher Kalkulationen.
Noch vor wenigen Jahren war es für einen Unternehmer deutlich teurer, zwei Angestellte mit jeweils 20 Wochenstunden zu beschäftigen, als eine einzige Vollzeitkraft mit 40 Stunden. Hohe Lohnnebenkosten und starre Regelungen machten die Aufsplittung unattraktiv. Diese Schieflage wurde nach und nach behoben – allerdings ohne an den zentralen Stellschrauben zu drehen, die langfristig für Fairness gesorgt hätten. Heute ist die Beschäftigung mehrerer Teilzeitkräfte für viele Betriebe nicht nur organisatorisch flexibel, sondern auch finanziell attraktiv.
Ein Blick auf die Zahlen verdeutlicht, warum sich viele Beschäftigte dennoch benachteiligt fühlen:
Wer für 40 Stunden pro Woche ein Bruttogehalt von 4.000 Euro bezieht, erhält netto – inklusive anteiliger Sonderzahlungen – rund 3.234,68 Euro. Wer hingegen die Hälfte der Arbeitszeit leistet, also 20 Wochenstunden, bekommt bei 2.000 Euro brutto netto rund 1.894,85 Euro. Die prozentuale Differenz ist deutlich kleiner als der Unterschied bei der Arbeitszeit – das Netto pro Stunde ist für Teilzeitkräfte zwar höher, aber in der Summe bleibt ihnen weniger vom Kuchen.
Für Unternehmen gibt es dabei einen zusätzlichen, oft übersehenen Vorteil: Selbst wenn der Vertrag einer Teilzeitkraft nur 20 Stunden umfasst, kann der Arbeitgeber diese – im Rahmen gesetzlicher Vorgaben – bei „betrieblicher Notwendigkeit“ zu Mehrarbeit einteilen. Diese zusätzlichen Stunden gelten jedoch nicht als Überstunden, sondern werden zum normalen Stundensatz bezahlt. Für den Dienstgeber bedeutet das: Statt teure Überstundenzuschläge zahlen zu müssen, kann er auf ein flexibles Reservoir an günstigen Arbeitsstunden zurückgreifen. Mehrere Teilzeitkräfte bedeuten also eine Art eingebauten Puffer, der weniger kostet als eine fest angestellte Vollzeitkraft mit Überstundenvergütung.
Die Lösung wäre naheliegend: Eine Reform, die nicht nur – wie seit Jahren gefordert – die Lohnnebenkosten senkt, was wohl der wichtigste Punkt wäre, sondern auch vorschreibt, dass jede Stunde über die vertraglich vereinbarte Arbeitszeit hinaus als Überstunde behandelt und entsprechend vergütet werden muss. Das würde nicht nur den Einkommen der Beschäftigten zugutekommen, sondern auch die Beitragsgrundlagen für Kranken- und Pensionsversicherungen erhöhen. Denn das eigentliche Problem ist nicht die Stundenzahl, sondern das Beitragsvolumen, das in die Sozialkassen fließt.
Für viele, die unfreiwillig in Teilzeit arbeiten, ist die Situation ohnehin frustrierend. Sie versuchen oft, einen zweiten Job zu finden, um das Einkommen aufzubessern. Doch hier lauert die nächste Hürde: Die Arbeitszeiten zweier Stellen müssen exakt aufeinander abgestimmt werden, was die Planung kompliziert und nervenaufreibend macht. Dazu kommen doppelte Wegezeiten, zusätzliche Kosten und organisatorische Probleme – etwa bei der Urlaubsplanung, die mit zwei Arbeitgebern abgestimmt werden muss.
Das Bild, das die Politik derzeit zeichnet, ist also verzerrt. Die Teilzeit ist nicht primär das Resultat von Arbeitsunlust, sondern eine Konsequenz aus jahrelangem politischem und wirtschaftlichem Handeln. Wer sie bekämpfen will, muss nicht mit erhobenem Zeigefinger auf die Betroffenen zeigen, sondern an den strukturellen Anreizen rütteln, die diesen Trend begünstigt haben. Solange das nicht passiert, wird die Teilzeitfalle weiter zuschnappen – und zwar zulasten aller: Beschäftigter, Betriebe und Sozialversicherungen.
Titel-/Vorschaubild: KI
Die monetäre Seite ist soziologisch betrachtet eher vorgeschoben, es gibt umfangreiche Studien von Soziologen und Psychologen, die eindeutig zeigen, dass unter „work-life- Balance, die Lust an der Arbeit in den Hintergrund tritt und das süße Nichtstun Priorität geniest. Selbst auf der AMS-Webseite gibt es eine Work-Life-Balance Rubrik und auch10 Ratschläge für „Reduktion Ihrer Wochenarbeitsstunden“. Prof. Bernhard Heinzlmeiers Jugendstudien seien hier ebenso erwähnt, wie „Generation lebensunfähig“, „Generation arbeitsunfähig“ von Rüdiger Maas. https://maguelblog.wordpress.com/2024/09/12/generation-lebensunfahig/
Solange Disziplin und Leistung als faschistische Antitugenden gelten, wird sich nicht viel ändern, denn nur wenn Arbeit wieder eine erstrebenswerte Tugend wird, wird auch der Trend zur Vollzeitbeschäftigung gehen. Voraussetzung: Arbeit muss sich lohnen – wie bei den Eidgenossen und nicht wie bei uns verteufelt werden – wir Neidgenossen!
Unser gesamtes Alimentationssystem ist leistungsfeindlich, denn alle Sozialleistungen werden von den noch arbeitenden Steuerzahlern finanziert, das reicht jedoch nicht – hohe Staatsverschuldung auf Kosten der nächsten Generationen müssen den überdurchschnittlichen Finanzbedarf decken. Hohe Sozialhilfe ist eine Form des Kommunismus! Hohe Steuern (=Raub und Plünderung) sind eine Umverteilung in großem Stil, denn Privateigentum kann nur mehr beschränkt angespart werden. Unser Sozialleistungssystem ist aufgebläht und verleitet zur Nichtarbeit bzw. Teilzeitarbeit. Abhilfe: Streichung bzw. Reduktion dieser Vollkaskogeschenke! Als die ÖVP noch eine staatstragende Partei war, hatte sie im Salzburger Programm das Subsidiaritätsprinzip verankert – also – der Einzelne ist für sich selbst verantwortlich, erst wenn er Probleme nicht selbst lösen kann, gibt’s Hilfe vom Staat. Heute bezahlt der Steuerzahler jeden Schmarrn über Subventionen! Eine Studie der Ökonomen Martin Halla, Mario Lackner und Friedrich Schneider zeigt, dass Sozialhilfe langfristig den Anreiz , hart zu arbeiten, verringert – die Dynamik des Sozialstaates der gesunden wirtschaftlichen Basis einer Nation wird stark reduziert. Vollzeitbeschäftigung wird nur durch Streichung der Staatsgeschenke erreicht – auch die Generation Z muss arbeiten, wenn ihr Erbe aufgebraucht ist und es keine Unterschlupfmöglichkeiten bei NGOs, Caritas und anderen links-woken Vereinen gibt. Nur über die Streichung von Geld- und Sachleistungen wird wieder ein Subsidiaritätsprinzip erreicht – zuallererst bei den zugewanderten Sozialschmarotzer.