Ein Lied geht um die Welt!

(Sehr selektive) Zusammenfassung des Geschehens ohne Höflichkeiten

Ein Kommentar.

Geschätzte Damen und Herren, kennen Sie diesen alten Spruch? „Wo man singt, da laß Dich nieder. Böse Menschen kennen keine Lieder!“ Vergessen Sie ihn. Summen Sie keine falschen Lieder. Ja es gibt richtige und falsche Lieder! Hören Sie keine falsche Musik! Am besten werfen Sie das Radio, sämtliche Tonträger, alles, was Musik spielen oder empfangen kann, in den Müll. Die Gefahr, ein böser Mensch zu sein, als solcher zu wirken, oder gar durch die falsche Musik zu werden, ist einfach zu groß. Wehret den Anfängen!

Vorsicht! Ein potentielles Tatwerkzeug.

Der kollektive Weltuntergang wurde ausgerufen, als 15, vielleicht 20 junge Damen und Herren auf Sylt zu einem Song von Gigi d’Agostino herumgröhlten. Zwischen „Döp dödö döööp…“ wurden in die nicht sonderlich anspruchsvolle Melodie Textpassagen mit „Deutschland den Deutschen! Ausländer raus!“ reingelallt.
Der Anblick des Ganzen? Lächerlich.
Ein Rudel randvoller Anfangzwanziger torkelt im Takt und scheint sich mit der Tatsache, tüchtig zu provozieren, gepaart mit dem übermäßigen Genuß alkoholischer Getränke, pudelwohl zu fühlen.
Ein eventuell bedrohlicher Anblick? Nein, sicher nicht!
Die jungen Menschen, die augenscheinlich der alten Weisheit „Betrunken ist man erst, wenn man sich am Boden liegend festhalten muß!“ anhängen, hielten sich für besonders lustig und provokant. Daß sie dafür an einen medialen Pranger gezerrt wurden, mit Foto und vollen Namen in Medien präsentiert werden, daß sie dafür die Jobs verlieren, hätten sie niemals für möglich gehalten. Daß sich die Spitzen der Politik mit diesem alkoholgeschwängerten Unfug auseinandersetzen und mahnende, wie auch aufstachelnde Worte in die Welt hinaus blasen, hätten sie nie erwartet.

Musik! Möglicherweise ein Tatort. Vorsicht!

Die ungeheure Empörung, die diesem Sylter Rauschkonzert folgte, grenzt nahtlos an eine echte oder inszenierte Hysterie. Auch die im Wahlkampf befindlichen Spitzen der österreichischen Politik und andere (sich gerne selbst sprechen hörende) „Politik-Experten“ gaben ihren Senf dazu ab und nutzten den Vorfall, um den in den Umfragen führenden Freiheitlichen einen Strick daraus zu drehen. Diese Vorgangsweise kann man getrost als niederträchtig bezeichnen. Und auf allen sozialen Medien versucht man das Narrativ des Untergangs der Zivilisation durch ein paar besoffene Schnösel, samt geistiger Urheberschaft von FPÖ und/oder AfD, zu verbreiten.

Der mediale Pranger funktioniert in heftiger Brutalität.

Und obwohl es Politiker gibt, die bereits geifernd eine Höchststrafe fordern, gibt es Juristen, die das Ganze etwas nüchterner sehen und sogar meinen, daß dies, was geschah, dies, was gesungen wurde, gar keine strafrechtliche Relevanz hätte. „Deutschland den Deutschen“ war schon Slogan von etablierten deutschen Parteien lange bevor es eine AfD gab. Und der Passus „Ausländer raus“ ist die etwas geistlose, nicht in der realen Konsequenz zu Ende gedachte, verkürzteste und provokanteste Form der Migrationskritik. Es ist keine Herabwürdigung, keine Verhetzung dabei. Einfach nur eine geschmacklose und sicher nicht beabsichtigte „reductio ad absurdum“. Gäbe es eine Geschmackspolizei, so wäre dies wohl ein Fall für eine solche. Wer mit diesem Schwachsinn ernsthaft die Justiz behelligen will, kann es nicht ernst meinen, wenn es um Meinungspluralität geht.

Ludwig van Beethoven. Opfer mißbräuchlicher Nutzung seiner Musik.

Wenn man sich neuerdings schon so große Sorgen um Musik, um Texte macht, daß man wenige Jahre nach „Layla“ nun auch Gigi d’Agostinos Döp-dö-dö-dööp-Song „L‘ Amour Toujours“ von Jahrmärkten, wie dem Oktoberfest, verbannen will, sollte man auch ein paar andere Lieder (und Texte) überdenken. Denn was würde sich wohl Beethoven heute denken, wenn er wüßte, unter welchen Vorzeichen seine „Ode an die Freude“ aus seiner neunten Sinfonie intoniert wird. Und Schiller, dessen Text dafür benutzt wird, hätte wohl auch ein wenig Bauchweh. Spätestens, wenn die Damen und Herren der EU-Führungsetagen einmal den gesamten Text, mit der wunderbaren Passage „Ewigkeit geschwornen Eiden…“ singen, könnte der wunderbare Dichter postmortal zum Kotzen ausrücken.

Was würde Friedrich Schiller heute wohl sagen?

Zurück zur Empörung. Empörung ist ja häufig nicht mehr als der Moralersatz der Anstandslosen. Da kann man aus der Position einer sich selbst verliehenen Überlegenheit über Andere urteilen und herfallen. Kurz gesagt: Es ist etwas von besonderem charakterlichen Unwert. Daß die hier zur Schau gestellte, über die deutschen Grenzen hinaus gehende, an Hysterie grenzende Empörung einen Zweck verfolgt, liegt auf der Hand. Schwarze, Rote, Grüne, Liberale quer über Ländergrenzen haben einiges, von dem sie ablenken müssen. Viele geschossene Böcke. Viele Aussagen und Handlungen, für die sich immer mehr wahlberechtigte Bürger bei den kommenden Wahlen – egal auf welcher Ebene – beschweren wollen. Da läßt man schon ein paar junge Menschen mit alkoholbedingter Geschmacksverwirrung über die mediale Klinge springen, wenn man selber aus der Schußlinie gerät.

Mutmaßlicher Islamist sticht auf Polizisten ein.

Und weil wir gerade beim Empören und Aufregen sind, wollen wir noch eine ergänzende Frage in den Raum werfen. Vielleicht auch, weil die Frage zu einem Vorfall paßt, der sehr direkt mit der Migrationskritik zu tun hat, die man heute weder verkürzt, noch ausführlich äußern darf:
Wieviele Interviews, Statements, Sondersendungen und Talkrunden wird es in Anbetracht des am Freitag in Mannheim von einem mutmaßlichen Islamisten niedergestochenen Islam- und Migrationskritikers Michael Stürzenberger geben? Oder wird man sich wieder darauf beschränken, den in der dortigen Situation absolut notwendigen Schußwaffengebrauch eines Polizisten in Frage zu stellen? In welche Richtung wird diese Sache wohl gehen? Totschweigen? Verdrehen? Oder empört sich jemand der deutschen oder österreichischen Spitzenpolitik? Wir befürchten, die Antworten zu kennen.


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Foto Messerangriff: Screenshot X (vormals Twitter)

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2 thoughts on “Ein Lied geht um die Welt!

  1. Schauen bitte wie gut vorbereitet sind „Männer“.Servus TV hat gerade paar Folgen mit Sylvester Rambo gezeigt .Er wird neidisch.

    1. Überraschend und kurzfristig nicht gezeigt hat Servus TV gestern „Links,rechts ,Mitte“Talk.Plötzlich technische Probleme ?

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