Reden mit den Geächteten

Viele Staaten Europas sind im Umbruch begriffen. Die Welt ist nicht mehr so einfach, so eindimensional, wie sie einst schien. Vor etwas mehr als einem Generationensprung, also vor dem Fall „der Mauer“, vor dem Zusammenbruch der real existierenden Sozialismen auf europäischem Boden, war es einfach: Die Guten und die Bösen. Und je nach dem, auf welcher Seite des eisernen Vorhangs man sich befand, war der Standpunkt klar: Wir sind die Guten, die Anderen die Bösen.
Die Welt ist komplizierter, die Systeme des Zusammenlebens und Auseinanderlebens komplexer geworden. Die einfachen Formeln von damals zählen heute nicht mehr. Aber die Politik hat sich in ihrem Denken und ihren Lösungsansätzen nicht verändert. Wir, die Guten, gegen die Anderen, die Bösen.
Dieses Denkmuster zieht sich von der internationalen Politik bis in die Ebenen der nationalen politischen Auseinandersetzungen. Und wer „das System“ in Frage stellt, die überkommen Muster und deren Vertreter, die man ruhig als Establishment bezeichnen kann, angreift, wird mit allen Mitteln bekämpft.
Nun ist es nicht das „Establishment“, das Morddrohungen gegen Oppositionspolitiker (wie bspw. gegen die AfD-Chefin Alice Weidel) ausspricht, aber es ist das vom Establishment offensichtlich beabsichtigte und fleißig befeuerte Klima. Oppositionspolitiker außerhalb dieser über Jahrzehnte gewachsenen und verwachsenen Cliquen benötigen Personenschutz. Und oft genug müssen sie ihn selbst organisieren. Oft genug wird dann noch ein mediales „Selbst schuld, weil sie so böse sind…“ nachgeträllert und damit das verbrecherische Tun von Attentätern und Bedrohern gerechtfertigt.

Doch damit nicht genug. Man versucht eine vollumfängliche, allumfassende Ächtung herzustellen.
Nicht anders ist es zu erklären, wenn Regierungsmitglieder in verächtlichem Ton und mit haltlosen Unterstellungen von den Oppositionellen und ihren Parteien sprechen. In Österreich wurden sie vom Vizekanzler als „Staatsverweigerer“ beflegelt und verleumdet. Ion Deutschland behauptet man, die Krise des Fachkräftemangels sei das Resultat der Politik einer (nicht in Regierungsverantwortung befindlichen) AfD. Und man geht weiter und outet den Inhaber der bekanntesten Molkereien Mitteleuropas als einen der „Bösen“, weil er mit der AfD-Chefin Weidel zum Essen war. Höchstwahrscheinlich hat er bei dieser Gelegenheit auch mit ihr geredet.
Daß sich der Chef dieses Betriebs mit Weidel unterhielt, ist nicht abwegig. Schließlich hat sie mehr volks- und betriebswirtschaftliche Kompetenz in der linken Pobacke als die gesamte deutsche Bundesregierung.
Daß Regierungsmitglieder die Wirtschaftstreibenden vor dem Kontakt zu Oppositionellen warnen, ist ein Skandal und erinnert an übelste Zeiten mit ihren üblen Methoden.

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