Nur Bares ist Wahres!

Blick durch Europa

Beim Geld hört sich bekanntlich der Spaß auf. Und doch könnte man, wenn man diverse Verantwortliche beim Umgang mit Geld beobachtet, entweder lachen oder heulen.
Die Rede ist wieder einmal von den zuständigen Damen und Herren in den Führungsetagen der EU, speziell in der EZB, der Europäischen Zentralbank. Die EU, und hier speziell der Euro-Raum wurde und wird von einer Inflationswelle gebeutelt. Und in Volkswirtschaften, wo bspw. besondere Stümper am politischen Werk sind, wird diese Inflation noch gesteigert. Andere Inflationsgeschehnisse sind Resultat eines ökonomischen und politischen Angriffs, wie es bspw. in Ungarn der Fall zu sein scheint.
Das Bewältigen einer solchen Inflation, die weder von außen in den EU-Raum hinein getragen wurde, und schon gar nicht wie eine Naturkatastrophe unverhofft auf den Wirtschaftsraum hereinbrach, ist in Augen der einflußreichen EU-Elite nur über eine breite Enteignung der Maße der Bürger möglich. Freilich wird dabei das Wort „Enteignung“ nicht genannt. Man spricht bisweilen von „Wertbereinigung“ oder einer „Angleichung“. Und noch bevor diese Schritte in die Tat umgesetzt werden, wird man noch unzählige weitere Begriffe erfunden haben für den Vorgang, der nichts anderes als „Enteignung“ bedeutet.
Diese Inflation ist das Resultat einer vollkommen ahnungs- und verantwortungslosen Währungspolitik. Als man während der Corona-Krise Unmengen an Hilfsgelder zusprach, aber gleichzeitig doch leere Kassen hatte, warf man die Notenpressen an, bzw. erschuf man Buchgeld, das ausschließlich durch ein paar Eingaben auf der Tastatur in der Chefetage der EZB geschaffen wurde. Und hier handelte es sich um zig Milliarden. Nun wird der tatsächliche Wert einer Währung, also die Kaufkraft nicht mehr wie früher am Verhältnis zu den eigenen Goldreserven gemessen, sondern an der faktischen Wirtschaftsleistung. Und gerade während der Coronazeit wurde einerseits die Wirtschaftsleistung gebremst, andererseits die im Umlauf befindliche Geldmenge erhöht. Und dieses Mißverhältnis führte zur Abwertung des Euro und damit auch zur Teuerung der Bedarfsgüter des täglichen Lebens und anderer Leistungen. In Österreich hat man dieser Negativentwicklung noch durch zusätzliche Steuern und Abgaben eins drauf gesetzt, weshalb man bei der Inflationsrate nicht und nicht nach unten kommt.

Ein Problem bei den bereits angesprochenen „Wertberichtigungen“ sind Unmengen an Bargeld, die im Umlauf sind. So läßt sich der Währungslauf nur schwer kontrollieren und es ist mit massiven Protesten der betroffenen Bürgern zu rechnen. Bei rein digitalem Geld läßt sich eine „Reform“ durch Hinzufügen einer Null oder Verschieben einer Kommastelle rasch umsetzen. Ein Aspekt, den man bei der Bewerbung des digitalen Euros nur selten hört.
Die Verwendung von Bargeld hindert eine Notenbank daran, vollkommen an der Realität und den Vorgaben der Wirtschaft vorbei zu werken. Außerdem ist die Nutzung von Bargeld für den Bürger ein Stück Freiheit. Nicht Alles, nicht jeder Schritt muß ständig überwacht sein. Und wenn der Zahlungsverkehr digitalisiert ist, wird er zur Gänze überwacht sein. Nicht nur überwacht, sondern auch kontrollierbar. Als gefährliches Beispiel dienen die Trucker-Proteste gegen die kanadische Regierung im vergangenen Jahr. Dort, in einem Land, in dem man in weiten Teilen auf den Gebrauch von Bargeld verzichtete, ließ man auf Geheiß der Regierung einfach die Kreditkarten und Konten der Protestierenden sperren. Die betroffenen, nicht regierungskonformen Bürger konnten nicht mehr auf ihr eigenes erarbeitetes Geld zugreifen. Sie konnten sich keine Lebensmittel und keinen Treibstoff für ihre Protestfahrt mehr kaufen.
Bargeld bedeutet Freiheit. Bargeld bedeutet auch, daß man spontan Trinkgeld gibt, den Kindern und Enkeln einmal einen Schein zustecken kann, oder bezahlen kann, wenn der Strom ausgefallen ist. Bargeld ist eine psychologische Unterstützung bei Kaufverhandlungen. Der Schutz des Bargelds ist gerade in der Zeit, in der von den EU-Spitzen aus für seine Einschränkung, ja Abschaffung geworben wird, besonders wichtig. Die Slowakei hat den Fortbestand des Bargeldes bereits gesetzlich bestätigen und schützen lassen. In Österreich beginnt gerade die Diskussion zu diesem wichtigen Thema. Es wird sich zeigen, wer in Österreich die Nutzung des Bargelds schützen will und wer nicht.

Das stets ins Feld geführte Argument, mit der Einschränkung oder Nutzung des Bargelds würde man der Kriminalität einen weiteren Riegel vorschieben, wird doch mit jeder Cyberattacke bei der die Überweisung von Kryptowährungen verlangt wird, widerlegt.
Und in Anbetracht des letzten Korruptionsskandals im Dunstkreis der EU-Führung (bei dem nach wie vor für alle Beteiligten die Unschuldsvermutung gilt) stellt sich doch mehr die Frage, ob die EU-Granden sich nicht lieber einfach selbst besser kontrollieren sollten, statt die Bürger unter Generalverdacht zu stellen. Die Korruptionsinzidenz diverser EU-Fraktionen würde nämlich nach einem Lockdown schreien.

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