Schwere Zeiten für den Handel
Der aktuelle Lockdown ist der neue Höhepunkt von Maßnahmen die kleine Bereiche der Wirtschaft hart treffen.
Entgegen der aktuellen Berichterstattung ist dies der mittlerweile fünfte in Niederösterreich!
Besonders unverständlich ist für mich dabei, dass Lebensmittelketten ihr gesamtes Sortiment nicht nur anbieten sondern auch offensiv bewerben – und keiner unternimmt etwas dagegen. Das ist Wettbewerbsverzerrung vom Feinsten.
Der von den Maßnahmen betroffene, gewerblich strukturierte Fachhandel trägt zu lebendigen und lebenswerten Innenstädten bei, bildet Fachkräfte aus und ist laufend Sponsor von Vereinen, Schulveranstaltungen und regionalen Kulturevents.
Eine gesellschaftlich Verantwortung die weder Amazon noch irgendwelche Supermarktketten wahrnehmen.
Auch ist mir unklar, welche für das Überleben notwendigen Produkte in Drogeriemarktketten, Trafiken oder im Weltladen, um nur einige zu nennen, verkauft werden.
Wenn, wie von den politischen Verantwortungsträgern behauptet wird, ein harter Lockdown tatsächlich erforderlich ist um die Pandemie in den Griff zu bekommen, so müsste dieser auch die Industrie, das Baugewerbe, Büros, Schulen und Schilifte betreffen.
Länder wie Italien haben es vorgemacht.
Während Eigentümer geführte mittelständische Unternehmen massive Verluste verkraften müssen, freuen sich Onlinegiganten wie Amazon über ein kräftiges Umsatzplus.
Die Spar Gruppe, welche das letze Geschäftsjahr mit einem Umsatz- und Ergebnisrekord abschließen konnte, wird nicht nur durch Mitarbeiter des Bundesheeres unterstützt.
Mit der Ausgabe von Tests in deren Supermärkten erhält sie zusätzlich eine millionenschwere Marketing Subvention durchs Hintertürl.
Die aktuell angepassten Maßnahmen, wie z.B. teilweiser Umsatzersatz bei Entfall von 30% des Monatsumsatzes im Vergleich zu 2019 sind der reinste Hohn!
Bedenkt man, dass die Maßnahme erst mit 22.11 in Kraft trat, sind 30% Umsatzverlust (für das Monat) ein Zeichen von zuvor schlecht gelaufenen Geschäften und eher die Folge von Tatenlosigkeit.
Nach 2 Jahren mit hoher Inflation ist der Umsatzverlust eine denkbar ungeeignetes Mittel.
Gerade junge Unternehmen, die auf Gewinn von Marktanteilen angewiesen sind, trifft dies hart. Unternehmen die den Höhepunkt bereits überschritten haben, profitieren überdurchschnittlich.
Dies wirkt sich zusätzlich toxisch auf die Struktur im Einzelhandel aus!
Durch hohen Lagerdruck, gestiegene Transport-, Lohn- und Energiekosten sind die Margen im Textil- Fachhandel deutlich gesunken.
Leider gab es hier auch keine “Sonderkonjunktur” wie in, durch Förderungen aufgeblasene Brachen, wie IT und Bau.
Wir fordern daher 80% Umsatzersatz! So wie das in der ursprünglichen, über Jahrzehnte aktiven, Seuchenverordnung auch vorgesehen war.
Der Umsatzersatz muss für alle vom Lockdown betroffenen Tage gelten und am Durchschnittsumsatz für “nicht Lockdown betroffene” Tage 2021 bemessen werden.
Bedenkt man, dass der aktuelle Lockdown die umsatz- und margenstarke Zeit der ersten einsetzen Kälte und beginnenden Weihnachtseinkäufe betrifft eine doch recht “billige” Kompensation.
Verfasser der Redaktion bekannt. Symbolbilder von der Redaktion hinzugefügt.