
Sonntagsfrage Nationalrats- und Landtagswahlen
Die erste Sitzung des Nationalrats fand diese Woche statt und angesichts der kommenden Wahlen in Graz und Oberösterreich zeigten sich die Regierungsparteien mehr als aggressiv und sehr nervös. Die Einvernahme des Bundeskanzlers in der Causa Falschaussage war über Wochen geheim gehalten worden, kam jedoch nun doch ans Licht der Öffentlichkeit. Gemeinsam mit Neos und der SPÖ verfolgt man einen beinahe radikalen „Alle gegen die FPÖ“-Kurs und vergißt dabei vollends, daß die Blauen dabei nur als Sieger aussteigen können. Auswirkungen hatte das Zündeln im Nationalrat noch nicht. Der Schlußbericht des U-Ausschußes und seine juristischen Nebengeräusche, wie die Strafverfolgung des ehemals mächtigen ÖVP-nahen Pilnacek werden schon bald ihren Niederschlag finden.
Die Wahl am 26.09. soll – wenn es nach dem grünen Spitzenkandidaten Kaineder geht – eine Richtungswahl sein. Sein Ziel ist es, die (zuletzt mit dreimal so viel Stimmen wie die Grünen ausgestattete) FPÖ aus der Regierungszusammenarbeit mit der ÖVP zu drängen.
Die ÖVP zeigt sich nervös in Anbetracht des wahlkämpfenden blauen Bundesobmanns Kickl. Noch hofft man, daß möglichst viele der seinerzeit von der ÖVP zur FPÖ gewanderten Stimmen wieder zurückzubekommen. Für die SPÖ sieht es nicht besonders rosig aus. Das selbst gesetzte Ziel, den zweiten Platz im Land zu erobern, wirkt unwahrscheinlich. Und ob die Neos, die es nach sechs Jahren wieder versuchen, in den Landtag zu kommen, dies wirklich auch schaffen, ist noch nicht fix.
Die Ergebnisse der „Sonntagsfrage“ Nationalrat*:

Die Ergebnisse der „Sonntagsfrage“ Landtag Oberösterreich**:

* Onlineumfrage von 20.09.2021, 00:00 bis 23.09.2021, 18:00. Befragt wurden 3250 wahlberechtigte, politisch interessierte und laut Eigenauskunft auch informierte Bürger aus allen Bundesländern im Alter von 16 bis 88 Jahren. Mangels Vergleichswerte wird keine Schwankungsbreite geschätzt.
Unter „Sonstige“ fallen Stimmen für Kleinstparteien, wie bspw. die KPÖ, das THC oder andere Parteien, die nicht genügend Stimmen für den Einzug in den Nationalrat erhalten würden, sowie ungültige Stimmen (bspw. Mehrfachstimmen).
** Onlineumfrage von 20.09.2021, 00:00 bis 23.09.2021, 18:00. Befragt wurden 900 wahlberechtigte Oberösterreicherinnen und Oberösterreicher im Alter von 16 bis 87 Jahren. Mangels Vergleichswerte wird keine Schwankungsbreite geschätzt.
Unter „Sonstige“ fallen Stimmen für Kleinstparteien, wie bspw. Namenslisten und Kleinstparteien, die nicht genügend Stimmen für den Einzug in den Landtag erhalten würden, sowie ungültige Stimmen (bspw. Mehrfachstimmen).
Daten und Graphik © Gazette Oesterreich
Ned schlecht, eh „nur“ 6 Prozentpunkte bei der FPÖ in OÖ vorbeiprognostiziert. Völlig überraschend, dass von einem **********-Blattl die FPÖ komplett überbewertet wurde. Zufälle gibt’s aber quch…. Wer hätte das nur gedacht…?
Tja. Auch wir kochen nur mit Wasser und machen Fehler. Nach derzeitigem Erkenntnisstand liegt der Fehler in einem ganz einfachen Umstand: Wir haben die von unserer Seite komplett unterschätzte MFG gar nicht zur Auswahl in der Erhebung angegeben. Ein grober Fehler, der das gesamte Szenario verzerrt. So ist unser Umfrageergebnis ein durchaus interessantes „Was wäre wenn?“-Resultat, das aber auch sehr eindeutig zeigt, wie eine Wahl ohne Teilnahme und extremen Pushing der MFG ausgegangen wäre.
Die Häme und den Spott für das Umfrageergebnis halten wir schon aus. Es zeigt sich, daß unser Umfragesystem grundsätzlich richtig ist. Und aus den Fehlern lernen wir.