(Sehr selektive) Zusammenfassung des Geschehens ohne Höflichkeiten
Ein Kommentar.
Sehr geehrte Damen und Herren, geschätzte Leserinnen und Leser!
Der heutige Titel hat es schon verraten! Der ehemalige Gesundheitsminister, der Mann der „die nächsten zwei Wochen“ so oft als entscheidend bezeichnete, daß man schon meinte, ein Jahr hätte 200 Wochen, ist zurück!
Rudi Anschober hat ein Buch geschrieben. Punkt.
Geben wir eine Kaufempfehlung ab? Nein.
Mit Anschober als Einstieg hat man es auch nicht weit zum nächsten Thema: Corona, 1G, 2G, Impfzwang, 4. Welle, Lockdowns, und so weiter…
Das Land und seine Bürger wurden in dieser Angelegenheit nun erfolgreich gespalten. Das Verdienst dafür ist bei einer Regierung, die zu keinem Zeitpunkt, seit über eineinhalb Jahren, mit offenen Karten spielte, sondern die Bürger des Landes, immerhin der verfassungsmässige Souverän, wie Kleinkinder und Rotznasen behandelte. Seit eineinhalb Jahren werden Dinge versprochen, die nicht gehalten wurden. Im ständigen Bestreben, sich möglichst erfolgreich und als Problemlöser darzustellen, haben die Verantwortlichen der Bundesregierung ein Krisenmanagement gestartet, das sie nicht leiten können. So viele Versprechen wurden gebrochen! Und die Menschen, die schon am Anfang den Bruch der Versprechen ankündigten, wurden als Corona-Leugner, Covidioten, Schwurbler, Gefährder, Rechtsextremisten, usw. beflegelt, verleumdet und diffamiert. Daß die Skeptiker an diversen Regierungsankündigungen im Nachhinein fast immer Recht behielten, bestärkte allerdings nicht nur die Realisten, die sach- und fachkundigen Kritiker, sondern auch die tatsächlichen Verschwörungstheoretiker und Radikalinskis. Leider. Doch auch auf der Seite der Befürworter der Regierungsmaßnahmen bildete sich ein Kern von Ignoranten, die in einem an Hörigkeit grenzenden Gehabe jeden Schmarrn, der von der Regierung aufgetischt wird, als göttliche Botschaft wahrnehmen. Große Herzerl sind in den tränennassen Augen der Kurz- und Mückstein-Fangemeinden zu entdecken.
Die beiden Gruppen der tatsächlich radikalisierten Bürger ähneln sich in einem Bereich: Sie sind oft ausgewachsene charakterliche und geistige Minderleister. – Nicht daß sie allesamt blöd wären, nein, sie überlassen das Denken eben lieber jemand Anderem. Und hier liegt der Fehler! Es ist egal, ob jemand laut und dämlich grinsend nach dem dritten „Jaukerl“ ruft oder seine Bedenken über eine „vermutete“ Injektion von Chips aus Bill Gates ganz geheimen Geheimlabor äußert. Beides ist blöd. Wer behauptet, daß die Corona-Pandemie die schlimmste Bedrohung der Menschheit darstellt, ist in seiner Aussage um nichts schlauer als jemand, der behauptet, daß es Corona gar nicht gibt, ja es eine Erfindung irgendeiner von sinistren Gestalten geführten Weltregierung wäre.
Die Anhänger der beiden so konträren und in ihrer Sturheit so ähnlichen Standpunkte sind allerdings nur das Resultat eines eingangs angeführten Problems: Sie wurden nicht offen, ehrlich und im vollen Umfang informiert.
Seit über eineinhalb Jahren wird das jeweils aktuelle Corona-Virus als Vehikel für eine unverschämte Regierungspropaganda hergenommen. Man kann sich bildhaft vorstellen, daß mehr Zeit und Hirnschmalz in die Vermarktung von Regierungsmaßnahmen als in die echte Bekämpfung der Krankheit und ihrer Verbreitung geflossen ist.
Das Zustandekommen diverser Vorgänge und Entscheidungen beschäftigt nun den Verfassungsgerichtshof und wird wohl schon bald Inhalt eines Untersuchungsausschusses sein.
Leider spielen viele Medien hier das komplett unangebrachte und brandgefährliche Spiel der Bundesregierung mit. Klar, eine Zeitung oder ein TV-Sender lebt von Sensationen und wilden Geschichten. Und daneben viel zu oft auch noch von den Zuwendungen der Regierung, der ganzen Inserate von Ministerien, … und, und, und, … Daß Politiker die Worte und Aussagen, Daten und Fakten nach eigenem Gusto hinbiegen, ist man gewöhnt, und so lange die besagten Politiker nicht in Regierungsverantwortung sind, auch noch so halbwegs legitim. Berichterstattende Medien sollten dieses Spiel allerdings nicht mitspielen und vor allem nicht mitspielen müssen. Als wunderbares Beispiel für Verdrehungen wollen wir nun noch ein Beispiel nennen:
Die derzeit wohl gefährlichsten Kritiker der Regierung sind bei den Blauen angesiedelt. Ihnen wird, so wie zwischenzeitig Millionen von Österreichern (nämlich den Ungeimpften) vorgeworfen, sie wären Verschwörungstheoretiker und würden durch ihre ablehnende Haltung zu Regierungsmaßnahmen das ganze Land gefährden, ja sie wären verantwortlich dafür, daß sich – nach Ansicht der Regierungsverantwortlichen – zu wenig Österreicher impfen ließen. – Dies ist an sich schon Schwachsinn. Schließlich kann die Oppositionspartei FPÖ niemanden zu irgendetwas zwingen. Aber sei ’s wie ’s sei… Der mediale Focus bei den Blauen liegt nun auf dem Bundesparteiobmann Herbert Kickl (Nanona! Der Mann bringt die besten Quoten!) und dem derzeit wahlkämpfenden Oberösterreicher, Landeshauptmannstellvertreter Dr. Manfred Haimbuchner. Beide gaben in unzähligen Interviews auf die Fragen zur Corona-Impfung und allfälligen Impfpflicht sinngemäß folgendes an:
„Die Entscheidung zu einer Impfung liegt beim Bürger. Eine allgemeine Impfpflicht ist abzulehnen. Die Benachteiligung von Ungeimpften ist nicht nur unfair sondern im höchsten Grade unanständig und mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit verfassungswidrig.“
Hier, in dieser Aussage, sind die beiden FPÖ-Politiker wie Zwillinge. Doch dann kommen politische Mitbewerber samt „berichterstattendem“ medialen Anhang und basteln aus Kickl einen Impfgegner und aus Haimbuchner einen Anhänger der Impfpflicht. Sapperlot! Geht ’s eigentlich noch? Sind die Damen und Herren Kollegen (der meist sehr großen Medienhäuser) blind, taub, blöd oder einfach nur bösartig? Die Berufsauffassung vieler Journalisten trägt auch dazu bei, daß immer weniger Österreicher Vertrauen in die Nachrichten haben.
Und hier schließt sich der Kreis. Es ist kaum zu erwarten, daß das Anschobersche Büchlein ein Aufdeckerkrimi über die massiven Patzer der Regierung (und vor allem ihm selbst) wird, weshalb wir schon jetzt keine Kaufempfehlung abgeben.
Die Bundesregierung hat jedes Verständnis, ja jedes Verstehen, dafür, wer im Land der Boss ist, verloren. Man behandelt die Bürger als Untertanen, benimmt sich wie Herrscher und bekämpft jeden Kritiker wie einen Staatsfeind.
Und Medienhäuser, die sicherlich auch ihr Überleben im Auge haben (müssen), applaudieren den (teilweise vollkommen zu Unrecht) Mächtigen, während sie eine Berichterstattung abliefern, die an Grimms Märchen erinnert.
Es fehlt einerseits der Anstand, andererseits der Mut, in diesem Land mit Fakten, mit der Wahrheit zu arbeiten. Und es ist durchaus an der Zeit, die Fakten, die Wahrheit wieder als Bürger einzufordern und die Verbreiter von Unwahrheiten, die Blender mit antrainiertem Grinsen und Slimfit-Anzügen, die Personengruppen und Parteien, die aus dem Leid der Bürger und dem gewollten Spalt in der Gesellschaft auch noch ihren Nutzen ziehen, abzustrafen. Beispielsweise bei den Wahlen in Graz und Oberösterreich am 26. September.
Wir wünschen Ihnen noch einen angenehmen Sonntag!
Bleiben Sie uns gewogen!
Bitte unterstützen Sie die heimische Wirtschaft!
Fotos:
Rudolf Anschober © wikimedia / BM f. europ. u. int. Angelegenheiten / cc by 2.0