Gute Menschen, dumme Menschen und ein Virus

In der Krise zeigen sich die wahren Menschen. – Im Guten und Schlechten.

Ein Kommentar.

Die Corona-Krise, wie wir sie heute erleben, bringt bei den Menschen ihre besten aber auch schlechtesten Seiten zum Vorschein.
Plötzlich erkennt man wunderbare Eigenschaften an Dingen und Menschen, wo man sie nie vermutet hätte. Und man entdeckt Umstände und Menschen, die einem richtig auf den Sack gehen!
(Unflätige Ausdrucksform beabsichtigt!)

Es ist sehr schwierig, eine Reihenfolge aufzustellen, wem wohl das ganz besonders große Lob und wem der größte Tadel gebührt, deswegen lassen wir Reihungen ganz bewußt weg.

+ Die Ärzteschaft und das medizinische Personal
Sie leisteten und leisten wunderbare Arbeit. Nicht nur die Mediziner in der direkten Betreuung und Versorgung von COVID-19-Patienten, sondern die Unmenge von Ärzten und Praxisangestellten, die sich der Sorgen der Bürgerinnen und Bürger annehmen, sich um Rezepte, Koordination von Behandlungsterminen, usw. annehmen. Nicht alle Patienten sind einsichtig. Viele sind panisch oder zumindest beunruhigt. Die Menschen in der Gesundheitsversorgung managen ihren Job, ihre Aufgabe trotzdem und lassen im Rahmen ihrer Möglichkeiten keinen zurück.



+ Die Angestellten im Handel
Sie haben die Panik vieler Menschen hautnah in ihrer unangenehmsten Seite erlebt, als ihre Arbeitsplätze durch hysterische Hamsterkäufe zum Schlachtfeld wurden. Sie verdienen oft wenig, haben weder großen Ruhm noch Anerkennung dafür, daß gerade sie an Punkten arbeiten, wo sie besonders viel Kontakt zu eventuell infizierte Menschen haben könnten.



+ Die Apotheker und ihre Angestellten
Ähnlich wie die Menschen im Medizinbereich und im Handel waren sie mit der Angst einerseits und der Unvernunft der Menschen andererseits konfrontiert. Sie mußten oft den Prellbock für aufgestaute Ängste und Wut machen, aber gleichzeitig ruhig und seriös die zu ihnen kommenden Menschen über die gekauften Präparate und Medikamente aufklären.



+ Die Exekutive, das Bundesheer und die Zivildiener
Ohne diese Gruppe, ohne die Grundwehrdiener, die nun verlängert Dienst tun, ohne die Zivildiener, die freiwilligen Zivildiener, die eigezogenen Milizsoldaten, ohne die Polizisten, ohne all die Helfer in Uniform, wäre die Ordnung im Lande schon zusammengebrochen. Und das ist leider keine Übertreibung. Wenn sich das nächste Mal wieder eine der Diskussionen über die Notwendigkeit und die Sinnhaftigkeit des Präsenzdienstes auftut, sollten wir den Einsatz der Zivis und GWDs nicht vergessen.



+ Die vielen Unsichtbaren
Genügend Menschen sieht oder bemerkt man gar nicht, dabei sind sie lebensnotwendig für das Aufrechterhalten des gesamten Systems. Beginnend bei den vielen Menschen in den Kraftwerken, bei der Müllabfuhr, den Speditionen, der Gas- und Wasserversorgung, usw…
Sie leisten großartige Arbeit.



Es ist wunderbar, wenn man weiß, daß es viele Menschen gibt, die ihre Aufgabe, unsere Gesellschaft, unsere Situation ernst nehmen.
Leider gibt es auch andere Zeitgenossen. Die Menschen, die hirn- und rücksichtslos handeln, die Menschen, die den Ernst der Lage zwar erkennen, aber nur auf das eigene Wohl schauen.

– Die Hamsterer
Das gierige Kaufen von Vorräten für mehrere Jahre ist nicht nur ein Zeichen von Rücksichtslosigkeit, sondern auch von besonderer Dummheit. Ein Fünfjahresvorrat an Klopapier verdirbt zwar nicht, nimmt aber doch einiges an Platz weg. Außerdem ist es rücksichtslos gegenüber anderen Kunden, die tatsächlich Bedarf hätten.
Aber als besonders rücksichtslos und gleichzeitig dumm kann man das Hamstern verderblicher Lebensmittel ansehen. Ein tatsächlich passiertes Bsp.: Eine Dame im Supermarkt räumt ihr Einkaufswagerl mit mind. 50 Packungen Sandwichtoastbrot voll. Das Supermarktregal war leergeräumt. Einem Kunden, der sie um eine der Packungen ersuchte, verweigerte sie die Bitte. Dieses Toastbrot hat eine Haltbarkeit von 10 Tagen. Pro Packung sind 20 Scheiben Sandwichtoasts. Das bedeutet, dass die Dame samt allfälliger Familie bis zum Ende der Haltbarkeit täglich 100 Scheiben Toast verspachteln muß. Mahlzeit.



– Die Könige und Königinnen der blöden Witze und Aktionen
Mit Humor lassen sich schwere Situationen besser bewältigen. Das ist gut und gesund für das Seelenheil. Aber die vernünftigen Ausgangsbeschränkungen mit mehr als dünnen Witzen über Natascha Kampusch oder Josef Fritzl zu kommentieren, ist geist- und geschmacklos.
Der (bisherige) Gipfel der Geschmacklosigkeit wurde von einer „Influencerin“, einem Twitter-Sternchen aus den USA erklommen: Sie startete ihre „Corona-Challenge“ mit einem Video, auf dem sie die Klobrille eines Passagierflugzeugs ableckte, und ihre Follower zur Nachahmung aufforderte.



– Die Verschwörungstheoretiker
Noch immer zu viele Menschen verzapfen (speziell in den sozialen Medien) ihre mehr als dümmlichen Behauptungen zu COVID-19 und der damit verbundenen Krise: Das 5G-Netz soll schuld sein, bzw. starb in Italien kein Mensch, sondern sei die ganze Sache inszeniert. Angebliche Geheimdienst-Aktionen mit B-Waffen bis hin zum Ablenkungsmanöver, weil die NATO angeblich irgendwelche Kriege starten will. Die Angelegenheit ist unangenehm genug. Idiotische Schauergeschichten machen es nicht besser.



– Die Querulanten, Klugscheißer und Möchtegern-Outlaws
Es gibt nun einmal Beschränkungen der persönlichen Freiheit. Die kann man mögen und gutheißen, oder auch nicht. Aber sie sind Gesetz und daran hat man sich verflucht nochmal zu halten. Die Zusammenrottungen von den üblichen Verdächtigen, die weder unseren Staat, noch seine Repräsentanten ernst nehmen, die ewig und alles besser wissenden Damen und Herren, die allfällig gegen ihren Regelverstoß einschreitende Polizisten nerven und sie löchern, warum sie sich nicht zu zwölft auf Bussi-Bussi-Nähe im Park versammeln dürfen, diese ganzen Damen und Herren nerven. Sie kosten Zeit und Geld. Sie gefährden andere durch ihr borniertes Getue. Ist es wirklich so schlimm, daß man sich ein paar Wochen einmal aktiv an die Regeln hält? Muß es sein, daß man Exekutivbeamte nervt und ihnen eine aus eigenen Wunschvorstellungen zusammengebastelte Menschenrechtscharta vorbetet?



– Die Manieren- und Anstandslosen
Wer heute im öffentlichen Raum herumhustet, herumniest, keine Hand vorhält, kein Taschentuch benutzt, ist nicht nur ein manierenloser Zeitgenosse, sondern schlicht asozial. Gleiches gilt (noch viel mehr) für all jene Menschen, die im öffentlichen Raum herumspucken und herumrotzen.
Das ist mehr als ekelhaft und hoffentlich passiert es nicht einmal, daß jemand im Zustand seelischer Erregung ob dieser Grauslichkeiten den Desinfektions- mit dem Pfefferspray verwechselt. – In einem verwechslerischen Akt sozialer Hygiene.



– Die politischen Extremisten
In Krisenzeiten kriechen auch politische Ratten aus ihren Löchern. Mit besonderer Abscheu seien die Linksextremisten, Autonomen, Antifa-Aktivisten, oder wie sich diese Polit-Kriminellen auch gerade nennen, angeführt. Auf ihrer Informationsplattform indymedia wird offen dazu aufgerufen, dem „System“ in der Krise durch Anschläge und Plünderungen weitere Schläge zu versetzen, um eine herbeigesponnenen Revolution auszulösen. Ekelhaft!



Soweit unsere kleine Zusammenfassung zu den guten und schlechten menschlichen Seiten, die durch diese Belastungsprobe zum Vorschein kommen. Die Liste läßt sich in die gute, wie in die negative Richtung problemlos erweitern.

Liebe Leser, bitte bleiben Sie gesund. Bitte bleiben Sie vernünftig und halten Sie sich an die Gesetze. Lassen Sie sich nicht ärgern und nehmen Sie die Zeit als Auszeit mit ernstem Hintergrund wahr.

Bilder:
Müllabfuhr © wikimedia / Kora27 / cc by-sa 4.0
Einkaufswagen © Marco Verch / cc by 2.0
Spucke © Dezidor / cc by 3.0

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