Innerhalb der einen Woche seit der Sicherheit, daß Donald Trump der 47 Präsident der USA sein wird, wurden wieder neue und teilweise schrecklichste Szenarien erdacht und in den Raum geworfen. Eine der häufig geäußerten Bedenken war, Trump würde einen Wirtschaftskrieg gegen die EU (Man sprach zwar immer von „Europa“, meinte jedoch die EU.) anzetteln würde. Bemerkenswert dabei war allemal, daß es sich dabei häufig um die selben Bedenkenträger handelte, die keinerlei Skepsis dazu zeigten, als sich der europäische Wirtschaftsraum kollektiv von der Versorgung mit günstiger und vergleichsweise sauberer Energie von Rußland abkoppelte. Ebenfalls ohne ein Wort der Sorge zu artikulieren, wurde die als „Transformation“ bezeichnete Deindustrialisierung des europäischen Zentralraums, nämlich Österreichs und Deutschland hingenommen. Und ebenfalls kein Wort der Warnung fanden die genannten Bedenkenträger, als sich grünlastige Politiker auf eine Politik der Energiepreissteigerung einigten, die eine rasante Preissteigerung mit einer entsprechenden Inflation zur Folge hatte.
Die großen Automobilbauer VW, Audi und BMW sprechen laut ihre Sorgen aus und kommunizieren in klaren Worten über die finanzielle Bedrängnis, in die sie geraten sind.
Energieintensive Industrie wandert ab. Dadurch kommt die österreichischen Zulieferindustrie ebenfalls in Bedrängnis. Viele Zehntausende Arbeitsplätze sind in massiver Gefahr.
In dieser bedrohlichen, aber hausgemachten Gemengelage kommt Trump zurück ins Amt des US-Präsidenten. Und nun versteigen sich die für die bereits angerichtete Misere verantwortlichen Vertreter der deutschen und österreichischen Regierungen, wie auch der EU-Kommission ernsthaft in der Behauptung, daß die allfällig in Zukunft kommenden Zölle auf importierte Kraftfahrzeuge die europäische Autoindustrie in den Ruin treiben. Man kann es als Unverfrorenheit bezeichnen, was hier als Ammenmärchen vorbereitet wird. Die schweren Schäden an der Industrie und all den damit zusammenhängenden Wirtschaftsbereiche wurden durch die heimische Politik geschaffen. Bislang gab man fälschlicherweise dem russischen Präsidenten die Schuld an der Zerstörung der heimischen Wirtschaft. Nun kommt Donald Trump als Co-Sündenbock dazu.
Die geplanten Zölle von 10% bis 20% auf Autos aus EU-Produktion stehen in keinem Verhältnis zu den weit höher geplanten Zöllen für Kfz aus China. Es wäre im Vergleich sogar eine Wettbewerbsverbesserung. Und europäische Autos setzten auch in den 1980ern ein starkes Zeichen am US-Automarkt, als Zölle weit höher waren. Sie waren als Qualitätsprodukte gefragt, für die der Konsument auch gerne bereit war, etwas mehr zu zahlen.
Kommt mit Trump ein Wirtschaftskrieg?
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