Ein Verlängerter im politischen Adventkalender

Haben Sie geöffnet?

Schon zum zweiten Mal haben wir die unangenehme, um nicht zu sagen grausliche Situation, daß der Advent, die Vorweihnachtszeit, mit der Corona-Krise kollidiert. Die paar Wochen vor Weihnachten, in denen viele Menschen sich auf ein Fest mit ihren Lieben vorbereiten, alles ein wenig netter ist, jeder ein bißchen freundlicher ist.
Ein Teil dieser Vorweihnachtszeit ist für viele Menschen auch, daß man Einkäufe erledigt, einen Christkindlmarkt besucht, oder anderen vorweihnachtlichen „Aktivitäten“ nachkommt. Dazu gehören sicher auch die Weihnachtsfeiern der Firmen oder Vereine oder privater Freundeskreise. Und die Gastronomie, ein nicht unwesentlicher Wirtschaftszweig und Arbeitgeber in Österreich hätte dieses Geschäft bitter nötig!
Auch zum schon angesprochenen Weihnachtseinkauf gehört ein vernünftiges Angebot an Kaffeehäusern, Restaurants und Wirtshäusern. Es liegt in der Natur der Sache, daß man auch beim Einkaufen gerne mal eine kleine Pause macht, vielleicht die Toilette aufsuchen muß, oder einfach in Ruhe einen Verlängerten, eine Melange oder zur Jahreszeit passend eine heiße Schokolade genießen will.
Gerade Österreichs Gastronomie hat bewiesen, daß sie sehr ordentlich, sehr gewissenhaft mit den Regierungsauflagen zum Betrieb ihrer Geschäfte umgeht. Die oft in Panik an die Wand gemalten Horrorszenarien von Beisl-, Restaurant- oder Kaffeehaus-Clustern blieben aus.


Daß in großen Teilen Österreichs die Gastronomie trotzdem geschlossen bleiben muß, bleibt daher unnachvollziehbar. Daß im Gegenzug das horizontale Gewerbe, die Bordelle geöffnet sein dürfen, wo der kurze Abstecher auf einen kleinen Schwarzen verboten ist, bringt berechtigten Unmut in die gesamte Branche. Bitte nicht falsch verstehen! Den Betreibern von Laufhäusern und anderen Etablissements der erotischen Körperertüchtigung sei das Geschäft und der dringend benötigte Umsatz gegönnt. Auch sie haben laufende Kosten und haben unter Lockdowns gelitten. Aber warum der gewerbliche Matratzensport erlaubt und der Gang ins Kaffeehaus verboten ist, versteht nun wirklich niemand mehr.
Ein wenig mehr Augenmaß und nachvollziehbare Regeln wären angebracht.

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