Briefe an den Herrn Bundeskanzler

(Sehr selektive) Zusammenfassung des Geschehens ohne Höflichkeiten

Ein Kommentar.

Wir haben es uns heute leicht gemacht. In den vergangenen Tagen fragten wir Österreicherinnen und Österreicher, was sie dem Bundeskanzler in einem Brief schreiben würden. Und viele der Menschen brachten ein Maß an Verärgerung zum Ausdruck, das es uns unmöglich macht, die gefallenen Bezeichnungen für den Kanzler zu wiederholen. Manche einer meinte, er würde lieber mit einem Hammer auf seine Finger dreschen, bevor er diesem ******** (Wir können es hier wirklich nicht wiedergeben!) einen Brief schreibt.
Wir trafen auch auf einige Unterstützer und Fans unseres Bundeskanzlers. Allerdings weigerten die sich, sich bei diesem kleinen Experiment zu beteiligen, weil sie die Ansicht vertreten, daß man über den Bundeskanzler keine Witze machen darf. – Wir hingegen sind der Meinung, daß es unhöflich wäre, einen Bundeskanzler, der sich so aufführt, nicht durch den Kakao zu ziehen. Er bettelt um diese Behandlung.


Herr Bundekanzler Kurz!
(Auf Förmlichkeiten wie „Lieber…“ oder „Sehr geehrter…“ wollen die potentiellen Briefschreiber zum größten Teil verzichten.)

… Seit einem Jahr sind wir die Helden und bei jeder Gelegenheit reden Sie davon, daß wir die größten Retter in Österreich sind. Bei uns in einer Betreuungsstätte haben wir elendslang auf irgendeine Hilfe, auf Material, Masken, usw. warten müssen. Die Sachen, die wir bekamen, haben dann nicht gepaßt. In der Zwischenzeit sind unsere Heimbewohner eingesperrt worden und man konnte zusehen, wie es ihnen immer schlechter ging. Sie haben ihre Familien vermißt und litten unter den Maßnahmen von Euch. Sie starben oft an der Vereinsamung und der Verzweiflung. Wir wollen keine Helden sein, sondern unseren Job vernünftig und gut machen. Und auf Euer Lob sch***en wir. Ihr habt mit Euren dummen Verordnungen und leeren Versprechen vielen Menschen weh getan und viele Menschen in den Tod getrieben. Und nun kann ich mir mit meinem Gehalt als Pflegekraft bald das Leben nicht mehr leisten, weil alles so schnell teurer wird. Wo sind denn Eure Hilfen? Gibts die nur für die Mitglieder Eurer „Familie“? …
(Hannah, 44 Jahre, Pflegekraft)


… Das einzige, was Sie können, ist Meinungen manipulieren und die Wahrheit kaschieren. 2019 sagten Sie, daß es Ihnen unmöglich ist, mit jemandem in der Regierung zu sein, gegen den von Strafverfolgungsbehörden ermittelt wird. Warum sind dann Sie und Blümel noch da? Wenn es eng wird, schütten Sie die Schmutzkübel über ihre Kritiker aus! Der Österreich-Herausgeber Fellner wird auf einmal von zwei Moderatorinnen der Kronenzeitung Ihres Spezi René Benko in einer #metoo-Hexenjagd mundtot gemacht. Klar, der goschate alte Fellner hatte offensichtlich zu wenig Angst vor Euch! Ständig werden Umfragen veröffentlicht, die besagen, daß diese Regierung eh alles richtig macht und unbeschreiblich beliebt ist. Das glaubt Euch doch kein Mensch mehr! Und wenn es im Untersuchungsausschuß nicht so läuft, wie es Euch gefällt, werden die türkisen Soldaten ausgeschickt: Der Sobotka will dann die Wahrheitspflicht abschaffen, die Köstinger meint gleich, daß es eine Löwingerbühne ist und der neueste türkis-schwarze Bluthund Andreas Hanger, charmant wie Graf Draculas Abtrittanbieter, schreit jeden nieder, der Kritik an der türkisen Freunderlwirtschaft äußert. Das Spiel geht nicht mehr lange gut, dann wird das Lügengebäude in sich zusammenfallen. Ich bin entsetzt über das, was sich innerhalb weniger Jahre in diesem Land abspielen konnte. …
(Gorden, 56 Jahre, Bühnentechniker, dzt. arbeitslos)

Andreas Hanger (ÖVP), Sympathieträger.


… Haben Sie denn überhaupt keine Scham? Daß ich das noch erlebe, daß so eine Regierung, wo gegen mehrere Mitglieder ermittelt wird, einfach rotzfrech im Amt bleibt, hätte ich mir noch vor einem Jahr nicht gedacht. Das ist doch ein Riesenskandal. Und der Bundespräsident tut auch nichts. Wahrscheinlich träumt der davon, daß Sie sich endlich zurückziehen und dann der grüne Kogler zum Regierungschef wird. …
(Claudia, 59 Jahre, Juristin)


… Sie reden immer von den „Impfwilligen“, die vernünftig sind und den anderen, die Sie als Gefährder oder Antisemiten oder Coronaleugner bezeichnen. Ich hab mich impfen lassen, aber nicht weil ich „impfwillig“ bin, sondern weil ich Angst habe, meine Arbeit zu verlieren. Ich fühle mich von Ihnen und ihrer Regierung dazu gezwungen. Ich komme mir vergewaltigt vor! Den Pharmakonzernen vertraue ich wenigstens mehr als Ihnen. Ich schwöre beim Leben meiner Familie, daß ich mich nun dafür einsetzen werde, daß die nicht geimpften Menschen genauso alle Rechte bekommen wie die Geimpften. Sie wollen immer alle Leute gegeneinander aufhetzen! Nur wer ihrer Meinung ist, wird unterstützt. Sie haben die ganze Gesellschaft gespalten! …
(Iris, 27 Jahre, Verkäuferin)


… Alleine die Aktion mit der Flagge Israels am Bundeskanzleramt zeigt doch, daß Kurz überhaupt kein Gespür für Außenpolitik hat. Er benimmt sich wie ein Elefant im Porzellanladen. Wäre er wirklich ein Freund Israels, dann würde er sich dafür einsetzen, daß die Terroristen nicht weiter mit Geld der Republik Österreich und der EU unterstützt werden. Aber da tut er gar nichts! Er ist ein Schmock! …
(Zvi, 36 Jahre, israelischer Manager, der in Österreich tätig ist)


… Ich kann meine Freunde nicht sehen. Im letzten Jahr sind viele von denen, die ich seit Jahrzehnten kenne, gestorben. Meine Kinder, Enkel und Urenkel haben Angst mich zu besuchen. Alle sagen, daß sie mich schützen wollen und lassen mich dabei alleine. Ich hab nicht mehr viel Zeit und will sie mit Menschen verbringen, die ich gern habe. Mir und den Menschen in meinem Alter wurde nicht geholfen. …
(Rothtraut, 88 Jahre, Pensionistin)

… Mir tut es leid, daß ich Sie und die ÖVP zweimal gewählt (Nationalratswahlen 2017 und 2019) habe. Sie sind viel schlimmer als alle anderen zuvor. Ich bin kein Fan vom Strache und vom Kickl. Aber was der Strache in Ibiza vollbesoffen dahinfantasiert hat, ist ein Lercherlsch*** gegen das, was Sie gemeinsam mit Ihre Haberer aufführen. Und vor dem Kickl als Innenminister haben Sie in Wahrheit nur Angst gehabt, weil der Ihnen und Ihrer Partie auf die miesen Touren draufgekommen wäre. Sie packeln sich mit Ihren Freunden aus, wer was in Österreich bekommt und wahrscheinlich schöpfen Sie dabei mit ihrer Partie Millionen ab! Und weil Sie Angst haben, daß die Leute deswegen sauer sind und durchdrehen, sperren Sie ganz Österreich über ein Jahr sinnlos ein! Nie wieder ÖVP! Nie wieder Kurz! …
(Harald, 47 Jahre, Servicetechniker in Kurzarbeit)

… Seit ich in der Schule bin, habe ich meine Schulfreunde noch nie am Nachmittag treffen dürfen. Bei den Tests habe ich Angst, daß sie positiv sind und dann keiner mehr mit mir redet. Im Kindergarten war es schöner. Früher waren die Omas und Opas immer da, wenn ich Geburtstag hatte. …
(Cordula, 6 Jahre, Schülerin)


Das würden einige Menschen dem Bundeskanzler und seinen Kollegen in der Regierung schreiben, wenn sie es ohne Angst vor unangenehmen Konsequenzen könnten. Die Namen wurden selbstverständlich geändert. Ihre Sprache ist bisweilen deftig, aber es ist nachvollziehbar. Eine gesunde Demokratie lebt davon, daß man auf die Menschen hört und ihre Bedenken und Sorgen auch wahrnimmt. Derzeit hat man allerdings den Eindruck, als wolle man die Bürgerinnen und Bürger in eine Politikverdrossenheit treiben, die garantiert, daß sich keine Österreicherin, kein Österreicher mehr für die am laufenden Band gelieferten Skandale interessiert.

Zu guter Letzt präsentieren wir Ihnen noch ein durchaus amüsantes Musikstück zu den bewegenden Themen der Zeit.

Die Band „bluatschink“ arbeitet das Thema musikalisch auf. Hörenswert!





Wir wünschen Ihnen dennoch einen schönen Sonntag!
Bleiben Sie uns gewogen!
Bitte unterstützen Sie die heimische Wirtschaft!


Fotos:
Andreas Hanger © Parlamentsdirektion / Thomas Jantzen / cropped
BK Sebastian Kurz © wikimedia / EPP (Europäische Volkspartei) / cc by2.0 / cropped

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One thought on “Briefe an den Herrn Bundeskanzler

  1. Sehr geehrter Herr Bundeskanzler Kurz

    Ich hatte von Anfang keine Angst,aber das Sie die Bevölkerung Angst gemacht haben finde ich unter aller Sau.
    Hätten Sie von Anfang an zugegeben, daß Sie Fehler gemacht haben wäre es akzeptabel aber so wie Sie derzeit lügen was Sie eigentlich schon von Anfang an gemacht haben.wir wären alle froh das Sie endlich zurück treten mit samt Anhang.

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