
(Sehr selektive) Zusammenfassung des Geschehens ohne Höflichkeiten
Ein Kommentar.
Geschätzte Damen und Herren, wie haben Sie diese Woche verbracht. Nach einem Blick in die Zeitungen muß sie ja besonders spektakulär gewesen sein.
Das war sie aber nicht. Alles gleich im selben Trott wie immer… Nach den Wahlen in Wien haben sich sämtliche Parteien zu Siegern erklärt, was erwartbar war. Nur zwei Parteien hatten tatsächliche Zugewinne. Die FPÖ konnte sich beinahe verdreifachen und die Neos hatten – trotz ihrer Performance auf Wiener Landes- und Bundesebene – Zugewinne von etwa 2,5 %-Punkten.
Einem alten Schema folgend erklärten dann die Vertreter sämtlicher Parteien (außer der Blauen), warum die FPÖ eigentlich der Wahlverlierer sein soll. Gerade von der ÖVP und den Grünen klang dies sehr lustig.
Aber man lernt eben nicht aus.
Nicht nur die Zeiten, sondern auch die Form, wie man Realitäten wahrnimmt, haben sich geändert. „Gewinner“ und „Verlierer“ sind Begriffe, die nach den Zuneigungswerten des jeweiligen Verfassers oder Kommentatoren vergeben werden. Egal, wie hoch der Zugewinn der vom Beobachter gehaßten Partei ist, wird sie zum Verlierer abgestempelt. Und andere Parteien, die schmerzhafte Verluste von Prozenten und Mandaten hinnehmen mußten, werden zu Siegern erklärt.
Es gibt nicht nur in der österreichischen Politik, sondern augenscheinlich weltweit das Phänomen, daß man sich der Realität mit besonderem Elan verweigert. Man schimpft doch ernsthaft wie ein Rohrspatz über den US-Präsidenten, weil er seine Ankündigung „MAGA – Make America Great Again“ tatsächlich umsetzt. Diese Umsetzung des Angekündigten bezeichnet man dann auch noch als „unberechenbar“.
Meine Herren Gesangsverein… Geht es eigentlich berechenbarer als daß genau die Punkte, die angekündigt werden auch umgesetzt werden?
Von Stabilität spricht man andererseits bei der 180°-Wende des designierten deutschen Bundeskanzlers Fritze Merz. Er hat keine neuen Schulden und eine harte Migrationspolitik angekündigt und noch bevor er zu Kanzler gemacht wurde, neue Schulden in der Höhe von einer Billion EURO (€ 1.000.000.000.000,–) auf den Weg gebracht und KEINE Wende in der Migrationspolitik eingeschlagen. Tja… Das nennt sich stabil…
Auch beim Gottseibeiuns der österreichischen Politik, FPÖ-Obmann Herbert Kickl, war man sich rasch einig, daß dieser Mann unberechenbar sei, weil er doch ernsthaft nach der Wahl dasselbe umsetzen will, was er vor der Wahl ankündigt. Der frühere Wiener ÖVP-Chef Görg war völlig aus dem Häuschen ob solcher wüsten Sitten.
Am Ende wollen wir noch ein Paradebeispiel der besonders beliebten Stabilität als Beispiel anführen: Den Neos-Staatssekretär (für was eigentlich?) Schellhorn, dem der zugewiesene Dienstwagen Audi A6 offensichtlich zu gering war, sodaß er sich einen Audi A8 orderte. Solche Höhenflüge der Selbsteinschätzung (Überschätzung) waren und sind eigentlich bei der gesamten Regierung zu erwarten. Viel problematischer ist doch, daß es niemanden gibt, der dem Mann mit dem Hang zur Luxuslimousine niemand auf die Finger klopft.
Ernsthaft: In Anbetracht der erwarteten Leistungen dieser Regierung sollten sich die Herrschaften einen alten Toyota Corolla als Gemeinschaftsvehikel teilen. Doch damit würde wirklich niemand rechnen.
So nebenbei bemerkt: Neuwahlen wären die anständigste und eleganteste Lösung!
Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Sonntag!
Bleiben Sie zuversichtlich!
Bleiben Sie uns gewogen!
Bitte unterstützen Sie die heimische Wirtschaft!
Genau meine Worte!!!