Darf man sich über tote Terroristen freuen?

Rund eine Woche nachdem bei über 5000 Angehörigen der Terrororganisation Hisbollah die Kommunikationsgeräte explodierten, bleibt eine Frage: Wie soll man angebracht und sozial verträglich auf diese Vorfälle reagieren? Was darf man, was nicht? Gibt es Grenzen der gezeigten Solidarität zu einer der betroffenen Seiten? Nun ist es einmal so, daß man faktisch nur eine betroffene Seite kennt: Die „Opfer“ der Explosionen. Die Verursacher dieses gefährlichen „Feuerwerks“ sind tatsächlich unbekannt. Es gibt nur die durchaus naheliegende Vermutung, daß der israelische Geheimdienst Mossad hinter dieser Offensive gegen die Hisbollah steht. Keine Beweise, keine Erklärungen, kein Bekenntnis, …
Sehr rasch waren einige selbsternannte Sachverständige im Bereich der Genfer Konvention und der Haager Landkriegsordnung und verurteilten die Handlungen als Kriegsverbrechen. Übelste Szenarien, wie eine mehr als konstruierte Gefährdung von Zivilisten und Kindern wurden in Betracht gezogen. Wie das „Schadensbild“ zeigt, absolut zu Unrecht.
Dieser Schlag gegen die Hisbollah entpuppte sich als unbeschreiblich saubere Aktion gegen die Terroristen mit einem Minimum der Gefährdung von Unbeteiligten. Und dies ist ein Kunststück in Anbetracht der Tatsache, daß sich Terroristen der Hamas oder der Hisbollah immer gerne mitten unter Zivilisten bewegen, um es den legitimen Angreifern der Terrororganisation möglichst schwer zu machen, bei einem militärischen Schlag, keine unbeteiligten Opfer zu verursachen. Unbeteiligte als Schutzschild, um die Skrupel der Gegenseite zum eigenen Vorteil zu nutzen. Das ist das große Geheimnis…

In Europa und in den USA gab es nun genügend Menschen, die umgehend ihre Solidarität mit den Opfern lautstark bekundeten. Hier stellt sich aus einer sehr emotionslosen, sehr pragmatischen Sicht nur eine Frage: Welche Opfer? Die Kämpfer der Hisbollah, wie auch anderer Terrororganisationen sind legitime Ziele für militärische Aktionen. Die Hisbollah hat seit vergangenen Herbst täglich den Norden Israels mit unzähligen Raketen angegriffen. Die in den betroffenen Landstrichen wohnhaften Menschen mußten evakuiert werden. Alleine aus diesem Umstand heraus muß dem Beobachter des gesamten Misere klar sein, daß Hisbollah-Kämpfer legitime militärische Ziele sind und das Ausschalten der Person mit dem Kriegsrecht vereinbar ist. Es ist hier völlig egal, ob die betroffenen Personen „im Dienst“ waren oder nicht. Angehörige einer kämpfenden Gruppe – vor allem einer Gruppe, die so klar definierbar und erkennbar ist, die sogar einen im libanesischen Parlament vertretenen politischen Arm hat – sind legitime militärische Ziele. Es ist Israel zuzugestehen, daß es sich gegen diese Terrororganisation mit den adäquaten Mitteln wehrt. Und die Mittel waren definitiv die schonendsten.

In Europa und in den USA gab und gibt es allerdings auch viele Menschen, die sich darüber freuten, daß dieser Schlag gegen die Hisbollah umgesetzt wurde. Unzählige mehr oder weniger geschmacklose Karikaturen und Memes zu diesem Angriff und zu seinen Opfern geistern seitdem durchs Netz.
Doch darf man sich freuen? Es tauchen genügend selbsternannte Moralisten auf, die das entschieden verneinen und die Freude darüber als Mangel an Anstand und Moral bezeichnen (wollen). Doch wie so oft im Leben ist es nicht so einfach, wie es sich die selbsternannten Meinungsmacher wünschen und vorstellen.
Daß es Menschen gibt, die sich über 5000 mit einem Schlag kampfunfähige Hisbollah-Kämpfer freuen, hat ja auch einen Grund. Und dieser Grund ist unbeschreiblich klar und logisch und hat überhaupt nichts mit einem moralischen Mangel, mit schlechtem Charakter oder einer miesen Gesinnung zu tun.
Menschen freuen sich darüber, weil sie erleichtert sind. Man freut sich, weil man vor fünftausend Mitgliedern einer Organisation, die nicht nur Israel, sondern den gesamten Westen, unsere Lebensweise, den Anteil der Menschheit, der sich nicht dem Islam unterwerfen will, auslöschen will, keine oder zumindest weniger Angst haben muß.
Es ist die Freude darüber, weniger Angst haben zu müßen. Und diese Freude ist in Anbetracht islamistischer Terrortaten der letzten Tage, Wochen, Monate, Jahre und Jahrzehnte völlig gerechtfertigt.
Man kann höchstens über den Stil diskutieren. Jedoch ist es seit Urzeiten so, daß man den Gegner, den Feind, der einem Angst macht, auch verspotten darf. Der Terror und seine Urheber machen Angst. Das ist Sinn und Zweck ihrer Aktionen. „Terror“ heißt „Angst“ und „Furcht“. Diese Angst dann und wann zu überwinden ist notwendig und gesund. Man darf sich freuen.

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