Countdown zur Nationalratswahl

Veröffentlichte Meinung als Dogma

Ich glaube, in der Politik eine sehr bedenkliche Entwicklung zu beobachten, dass nämlich politische Inhalte zu Glaubensinhalten werden. Und das ist ja recht eigentlich das Merkmal einer Diktatur. Im Dritten Reich z. B. hatte man den „Führer“ als den Heilsbringer anzusehen, Zweifel an diesem Anspruch konnte man nur im stillen Kämmerchen hegen. Wie sieht es aber in unserer heutigen Demokratie mit dem Recht auf freie Meinung aus? Während Corona hatte man an die „Alternativlosigkeit“ der Regierungsmaßnahmen zu glauben, wer Kritik übte wurde als „Coronaleugner“ abgestempelt und nicht für voll genommen. Wir haben an die Vorteile ungebremster Zuwanderung zu glauben, wer auf Sozialmissbrauch und wachsende Kriminalität hinzuweisen wagt, ist natürlich „rechtsradikal“ – seine Meinung zählt nicht. Die Berichterstattung über den amerikanischen Wahlkampf liest sich, als würden die US-Demokraten unsere Medien dafür bezahlen. Von Politik und Medien generierte Feindbilder wie Trump oder Putin haben wir unreflektiert zu übernehmen und zu glauben. Ein quasi-religiöser Anspruch ist nicht von der Hand zu weisen. Und nun haben wir auch noch zu glauben, dass ein Mann in realitas zur Frau wird, nur weil er sich selbst dazu erklärt. Wo im Mittelalter kirchliche Dogmatik herrschte, will uns nun politische Willkür das Unglaubliche zu glauben zwingen. Aber vielleicht sollten wir uns ja freuen, dass die woke neue Welt uns aus dem finsteren Aberglauben in erleuchtete Zeiten führt. Als Mann und Frau schuf er sie – wer glaubt denn heutzutage noch so einen Unsinn? Das neue Dogma lautet, dass es 72 natürliche (!) Geschlechter gibt, und wer’s nicht glaubt, soll sich doch aufhängen…

Dr. Siegfried P., 4020 Linz


Die in der Serie „Countdown zur Nationalratswahl“ veröffentlichten (ggf. gekürzten) Beiträge sind Leserbeiträge und stellen nicht zwingend die Redaktionslinie dar.

Please follow and like us:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert