Und, was haben Sie am 1. Mai gemacht?

(Sehr selektive) Zusammenfassung des Geschehens ohne Höflichkeiten

Ein Kommentar.

Geschätzte Damen und Herren, bitte seien Sie uns nicht böse, wenn wir eine „Alle Jahre wieder…“-Geschichte aufwärmen. Es liegt nicht an uns. Aber der 1. Mai und was aus ihm von diversen Personen (-Gruppen) gemacht wird, ist eine Sau, die es wert ist, durchs Dorf getrieben zu werden. Und ja, heute geht es wieder einmal um die grundsätzlich geschätzten Damen und Herren der Sozialdemokratie. Aber sie machen es einem tagtäglich schwerer und schwerer, sie grundsätzlich zu schätzen.
Kein Schwein, abgesehen von ein paar geschichtsaffinen Genossen, weiß heute noch von den Wurzeln des 1. Mai, den „Haymarket Riots“ in Chicago am 1. Mai 1886, den Streiks, den bedrückenden und beklemmenden Umständen für die Arbeiter dieser Zeit, den politischen Intrigen und den daraus resultierenden Justizmorden. Geschenkt. Wozu Bildung, wenn man sich mit Meinung über den Tag helfen kann.

Lassen Sie sich nicht täuschen. Das sind 9000 begeisterte Teilnehmer bei den 1. Mai-Feiern in Linz.

Unangenehmer und nerviger ist allerdings das alle Jahre wiederkehrende Zahlenspiel der Sozialdemokraten, wenn es um die Maiaufmärsche und die von ihnen in die Welt hinaus gerufene Selbstwahrnehmung und Eigengewichtung geht. Der Platz in der politischen Landschaft, in der Gesellschaft, den die Damen und Herren der sozialdemokratischen Führungsetage für sich beanspruchen, soll ja durch Zuspruch der vielen vielen Menschen legitimiert sein. Und so verkünden die roten Kader wieder einmal voller Stolz, daß 100.000 Teilnehmer am Wiener Rathausplatz die SPÖ-Feier zum 1. Mai besuchten. Und 9.000 Menschen sollen es bei den roten Feiern in Linz gewesen sein.
Nun sind seltsamerweise keine Wetter- und Panoramakameraaufnahmen von Wien verfügbar, die normalerweise einen guten Überblick über den Zustrom bieten würden. Seltsam… Aber die Polizei, die eine solche Veranstaltung natürlich begleitet, sprach von etwa 2.000 Teilnehmern, also von einem Fünfzigstel der behaupteten 100.000…

9000 begeisterte Angehörige der werktätigen Massen.

Auch in Linz wurden Zahlen in rot berichtet, die darauf schließen ließen, daß der Linzer Hauptplatz zum Bersten voll gewesen sein muß. Die der Redaktion vorliegenden Fotos lassen auf eine Teilnehmerzahl von 300 – 500 schließen. Also etwa einem Zwanzigstel der kolportierten Zahl.
„Na und?“, wird sich mancher fragen? „Ist das von Relevanz?“ Jeder Krämer lobt seine Ware und Politiker übertreiben gerne beim behaupteten Zuspruch. Das ist wohl wahr. Allerdings leitet speziell die Sozialdemokratie, speziell an diesem Tag, ihre Legitimierung aus den angeblich mit tränennassen Augen aufmarschierenden und roten Nelken wachelnden Menschenmassen ab. Aber diese Menschenmassen gibt es einfach nicht mehr. Die Massen wären nämlich die sogenannten „kleinen Leute“, Menschen mit „Hackler“-Jobs, mit geringem Einkommen und dem Gefühl, ständig übergangen zu werden. Diese Massen waren in Linz ein paar hundert Meter Luftlinie weiter, bei der FPÖ. Dort hatte man wie jedes Jahr eine Veranstaltung in einem Bierzelt am Urfahraner Jahrmarkt. Und dieses (ohnehin ziemlich große) Bierzelt war zum Brechen voll. Vor den Eingängen waren Menschentrauben, die noch hinein zu drängen versuchten, es aber nicht mehr schafften. Diese dicht gedrängten Menschen, die ohne Sitzgelegenheit, ohne Bier oder Kracherl, ohne Brathendl dort standen, versuchten, den Reden von FPÖ-Boss Kickl, vom blauen Landeschef und Landeshauptmannstellvertreter Haimbuchner, von EU-Abgeordneten Roman Haider und dem Linzer Stadtrat und FPÖ-Obmann Raml zu lauschen.
Hier waren die „kleinen Leute“ und hier fühlten sie sich zuhause, und hier fühlten sie sich verstanden und gehört. Vielleicht hätte sich der eine oder andere rote Funktionär die Mühe antun sollen und die Reden, die Ideen, die Anliegen der „kleinen Leute“ beim Bierzelt anzuhören…

Saskia Esken. Das „L“ in ihrem Namen steht für „Anstand in der politischen Auseinandersetzung“.

Die Sozialdemokratie hingegen lud sich einen Stargast auf die Bühne in Wien. Die Covorsitzende der deutschen Schwesterpartei SPD, Saskia Esken. Wahrscheinlich handelte es sich um einen sogenannten Solidaritätsbesuch. Schließlich schafften es Sozialdemokraten in Deutschland wie in Österreich, ihre Parteien auf ein Zuspruchsniveau runter zu wirtschaften, daß die Gründungsväter Lassale, Adler, Liebknecht u.a. im Grab rotieren würden. Da braucht es schon ein wenig Solidarität!
Und als wäre das peinliche Zahlenspiel nicht genug gewesen, setzte sich die deutsche Sozialdemokratin am Abend noch ins ZiB-Studio, wo sie dem ORF-Mann Armin Wolf ein Interview gab, das der ganzen Sache eine (höchstwahrscheinlich strafrechtlich relevante) Krone aufsetzte. Befragt zur in Deutschland höchst erfolgreichen AfD meinte Esken allen Ernstes, das diese Partei eine Nazipartei sei. Sie zitierte zur Warnung vor der AfD aus einer Göbbelsrede von 1935 und ließ sich vom ganz offenbar sehr erstaunten Armin Wolf in ihrer von sichtlichem Haß getragenen Tirade nicht bremsen. Wolfs Interview-Rettungsanker, ein Einwurf, daß die AfD doch keine Konzentrationslager baue, wollte die in Rage geratene selbsternannte Demokratin nicht annehmen.
Die Folgen kann man sich vorstellen. Denn die Empörung über diese gedanken- und anstandslose NS-Verharmlosung war groß. Der Polit-Kommentator Gerald Grosz präsentierte schon am Tag darauf seine Anzeige gegen Esken wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das NS-Verbotsgesetz. Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit sogar zurecht. Denn das Andenken der tatsächlichen NS-Opfer wird mit derart substanzlosen und wirklich dummen Aussagen in unbeschreiblicher Weise beschädigt. Der Vergleich der für die SPD bedrohlichen politischen Konkurrenz mit einem System basierend auf Krieg, Raub und Massenmord ist so falsch wie es charakterlos ist.
Als gedankliche Draufgabe noch Folgendes: Das NS-Verbotsgesetz wurde vor kurzem reformiert. Wir berichteten in einem Kommentar darüber und machten auch auf die Gefahr der legistischen Stoßrichtung aufmerksam. War es früher notwendig, dem mutmaßlichen NS-Täter auch die Absicht, den Nationalsozialismus positiv darzustellen, nachzuweisen, genügt es heute einfach die (in diesem Falle) Verharmlosung des NS zu artikulieren. Dieser Logik folgend wird Frau Esken wohl nach dem NS-Verbotsgesetz zu verurteilen zu sein. Und ob dies ein so großer Schaden wäre, sei einmal dahingestellt.
Vielleicht ist die Sozialdemokratie ja lernfähig. Vielleicht besucht sie Excel-Kurse, lernt zu schätzen und zu zählen, vielleicht lernt sie auch den Menschen und vor allem den politischen Gegnern zuzuhören, ohne sie gleich mit der Faschismuskeule nieder zu prügeln. Vielleicht.

Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Sonntag!
Bleiben Sie uns gewogen!
Bitte unterstützen Sie die heimische Wirtschaft!


Fotos:
Saskia Esken: wikimedia /
Ekvidi / cc by-sa 4.0 / cropped

Fotos Linzer Hauptplatz, 1. Mai © Privat

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One thought on “Und, was haben Sie am 1. Mai gemacht?

  1. Die 4 er Bande aus schwarzrotgrünpink ist gegen Kickl weil er für das Volk ist und Österreich vor dem Untergang durch den „green Deal“ retten will, als Einziger.

    Wir vergessen NIE, was uns die 4er Bande angetan hat: Wer ignoriert denn die Verfassung? Wer wollte Leute zwangsimpfen mit einem Impfstoff der nicht endgültig zugelassen war, der nicht gegen Ansteckung schützte, was bekannt war? Wer trug die Lockdowns, Testorgie und Maskenpflicht mit?
    Wer verhindert einen Untersuchungsausschuß im Parlament zur Corona Geschichte? Also ein urdemokratisches Mittel um strittige Vorgänge zu erhellen. Die 4er Bande oder die FPÖ? Wer stellt denn einen Innenminister, der Werbung im Ausland für den Zuzug ins Sozialsystem macht???

    An ihren Taten sollt ihr sie erkennen! Corona war ein Lackmustest für das Grundgesetz und dafür wie fanatisch jemand werden kann aus Panik. Und die SPÖ hat da als sozialdemokratische Partei gnadenlos versagt. Sie hat sich zum willigen Handlanger der Pharmaindustrie machen lassen. Die nächste Pandemie wird vorbereitet, die SPÖ und die 3 Komplizen grünschwarzpink wird uns nicht schützen. Wer gesund bleiben will, wählt daher die FPÖ!

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