Franz Molnar

Keine echte Arbeit

Franz Molnar (12.1.1878, Budapest, Österreich-Ungarn – 1.4.1952, New York; eigentlich Franz/Ferenc Neumann) war ein ungarischer Schriftsteller und Journalist. Er gilt neben István Örkény als einer der bedeutendsten ungarischen Dramatiker des 20. Jahrhunderts. Sein bekanntestes Werk ist das Theaterstück Liliom (1909). Seine berühmtesten Stücke sind wohl „Der Teufel“ (1907) und „Liliom“ (1912). Schon 1937 zog er nach Genf und Paris. 1939 emigrierte er in die USA. Sein New Yorker Exil teilte er mit Friedrich Torberg.

Franz Molnar war dreimal verheiratet. Seine dritte und letzte Gattin war die bekannte und beliebte Schauspielerin Lili Darvas. Die um 24 Jahre jüngere Dame brachte viel Schwung ins Leben. Als sie ein neues Stubenmädchen für den Haushalt anstellte, bläute sie der Angestellten ein, das persönliche Zimmer von Herrn Molnar auf gar keinen Fall zwischen zwölf und sechzehn Uhr zu betreten. In diesem Zeitpunkt arbeitet der Hausherr und darf unter gar keinen Umständen gestört werden!
Es passierte, wie es passieren mußte und nach kurzer Zeit riß die junge Dame versehentlich die falsche Tür, also die Tür zu Molnars Arbeitszimmer auf, um sie nach bemerktem Fehler umgehend und leise wieder zu schließen. Sofort ging sie zur Dame des Hauses und beichtete ihren Fehler: „Gnädige Frau, es tut mir leid, ich war jetzt irrtümlich in Herrn Molnars Arbeitszimmer. Aber was er Ihnen da erzählt hat, stimmt gar nicht. Ihr Mann arbeitet überhaupt nicht. Er sitzt beim Schreibtisch und schreibt!“



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