Milan Dubrović

Kein Platz

Milan Dubrović (* 26.11.1903 in Wien; † 11.9.1994 ebenda) war ein österreichischer Publizist, Chefredakteur und Herausgeber. Nach seinen Studien der Soziologie und Kunstgeschichte arbeitete Dubrovic für diverse Tageszeitungen. Nach dem zweiten Weltkrieg war er bei der Neuen Freien Presse, deren Leitung des Feuilleton er später übernahm. Unter Außenminister Kreisky wurde er als Kulturattache nach Bonn gesandt. Danach, von 1970 bis 1977 war er Herausgeber der Wochenpresse. Er war Mitglied der Freimaurerloge „Zur Bruderkette“.

Als junger Journalist war Dubrovis – wie jeder andere Branchenanfänger – auf jede Veröffentlichung angewiesen. Und so sandte er seine Beiträge an alle möglichen Zeitungen und Zeitschriften im gesamten deutschsprachigen Raum.
Als er eines Tages in sein Stammcafe, das Cafe Herrenhof, kam, verlangte er vom Ober das „Hamburger Fremdenblatt“. Das „Hamburger Fremdenblatt“ lag natürlich auch im Cafe Herrenhof auf, wurde allerdings nur selten von den Gästen verlangt.
Der ebenfalls anwesende Friedrich Torberg schilderte die Szenerie wie folgt:
„Was der Kellner herbeibrachte, war eine Zeitung von ungewöhnlich großem Format, größer noch als die Londoner und die New Yorker Times.“
Dubrovic nahm diese Zeitung im Zeltplanenformat und blätterte darin umher, blickte oberflächlich von Seite zu Seite, um dann endlich aufzustehen und das Riesenwerk der Druckereikunst nach oben zu halten und den um ihn sitzenden Gästen zu präsentieren. Neugierige Blicke trafen auf Dubrovic und die Riesenzeitung bis er lauthals verkündete:
„Also bitte! Und DIE schicken mir etwas wegen Raummangel zurück!“

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