Das Thema Flucht und Vertreibung ist weder neu noch etwas historisch Besonderes. Leider zieht sich dieses „Nebengeräusch“ der Kriege wie ein roter Faden durch die Geschichte der Menschheit.
Von einer gewissen historischen Einzigartigkeit ist allerdings das Schicksal, die Entwicklung der arabischen Flüchtlinge des ersten Krieges gegen Israel, die sich Jahre später den Namen „Palästinenser“ gaben und seither damit den Anschein einer gewachsenen ethnischen Gruppe erwecken. Als sich Israel am 14. Mai 1948 gründete, war dies für sechs arabische Staaten der Startschuß zum Angriff auf den neu geborenen Staat. Er endete 1949 mit dem von niemandem erwarteten Sieg Israels über die vielfach überlegenen Gegner. Die im Zuge der Kampfhandlungen geflohenen bzw. von den angreifenden arabischen Armeen aus taktischen Gründen evakuierten Zivilisten sind seither die Flüchtlinge, um die sich im nahen Osten immer wieder einmal alles dreht. Sie wurden in Camps in den Nachbarländern untergebracht und fordern seither immer wieder das, was beim ersten „Palästinakrieg“ 1948-1949 nicht gelang: Das Verschwinden des Staates Israel. Und auch wenn es immer wieder Vorstöße in Richtung einer tragfähigen Zwei Staaten-Lösung gab, blieben die radikalen Kräfte am Ende doch tonangebend. Und so ergab sich die Situation, daß diese Geflohenen von 1948 bis heute nicht aus ihren Lagern kommen und einen Neuanfang in einem befreundeten arabischen Land mit gleicher Sprache, gleicher Wertewelt, gleicher Geschichte und gleicher Religion wagen. Aber es gibt auch genügend arabische Staaten, die gar kein echtes Interesse daran haben, diese Menschen in ihren Staat einzubinden. So kann man den ewigen Konflikt, die stete Bedrohung des Staates Israel und seiner Menschen, die man mehrmals „ins Meer schmeißen“ wollte, aufrecht erhalten.
Trotzdem kann man der selbsternannt palästinensischen Community den Vorwurf nicht ersparen, daß sie sich zu wenig pragmatisch, zu wenig realistisch verhielten und verhalten. Der Wunsch nach (wirklich grundloser) Rache, die Idee des Revanchismus, des „Rückerobern“ eines Landes, das ihnen zum großen Teil nie gehörte, wiegt schwerer als der Wunsch nach Aufbau, nach Frieden, danach für künftige Generationen etwas zu schaffen.
In unseren Breiten wird seltsamerweise von den Fans und Unterstützern dieses angeblichen Freiheitskampfes genau dieser selbstzerstörerische Kurs unterstützt. Eine mehr als zynische Solidarität.
Um den schrecklichen Irrweg dieses Zugangs zu unterstreichen wollen wir einen gewagten – in unseren realistischen Augen völlig grotesken – Vergleich wagen:
Stellen Sie sich einfach vor, die Nachkommen der aus Schlesien nach dem zweiten Weltkrieg Vertriebenen würden regelmäßig Raketen nach Breslau oder Warschau schießen und die deutsche Bundesregierung würde dazu klammheimlich grinsen und den Vertriebenen und ihren Nachkommen Staatsbürgerschaft und Integration verweigern…
Ein Vergleich, der weniger hinkt, als man es sich wünscht…