Wenn einer eine Reise tut…

(Sehr selektive) Zusammenfassung des Geschehens ohne Höflichkeiten

Ein Kommentar.

Sehr geehrte Damen und Herren, geschätzte Leserinnen und Leser!


Sollten Sie heute eine Abhandlung über die Vorzüge der Ernährung des Nachwuchs bei einem international tätigen Fleischlaberlbrater erwartet haben, wollen wir Sie nur ungern enttäuschen, tun es aber trotzdem. Nur eines zum Thema der Nehammerschen Ernährungsökonomie: Nach der Veröffentlichung einer rund 40 Sekunden langen Sequenz dieses herz-, geist- und anstandslosen Kanzlervortrags regte man sich von Seiten der ÖVP mächtig darüber auf, daß es eben nur ein Ausschnitt war. Manch ein Schlaumeier verstieg sich in der Aussage „Aus dem Zusammenhang gerissen!“. Doch dann tauchte bald der dazugehörige Rest des Videos auf. Über sechs Minuten mit Aussagen, neben denen die Nehammerschen Hamburger-Betrachtungen wie der umgangssprachliche „Lercherlschaß“ erscheinen. Schlau schaut (wie so oft) anders aus.

Kinderernährung kann soooo einfach sein. (Karl N., Sachverständiger für Wasserbier, Alkohol und Psychopharmaka)

„Reise, Reise, Seemann reise. Jeder tut ’s auf seine Weise…“ So (oder so ähnlich) singen es Rammstein. Jeder tut ’s auf seine Weise. Und das stimmt auf jeden Fall!
Wenn Politiker – oder Menschen, die man als solche bezeichnen kann – auf Reisen gehen, ist die Aufmerksamkeit groß. Sehr groß. Die Neugierde wächst ins Unermessliche.
Unser Interesse an den Reisetätigkeiten diverser Damen und Herren ist enden wollend. Aber nachdem sich die wüsten Geschichten über (ausgewählte) Reisetätigkeiten so hochschaukeln, wollen wir nicht anstehen und wollen unseren (hoffentlich nicht allzu scharfen) Senf dazu geben.
So waren die Herren Johannes Hübner und Andreas Mölzer, ihres Zeichens ehemalige FPÖ-Mandatare, in Afghanistan. Ja, genau dort, wo die vielen Asylwerber herkommen. Und ja, dort wo so viele Euromillionen hingeschickt werden. Die afghanische Regierung, die so über Umwege auf einiges an „Hilfsgeldern“ zurückgreift, ist übrigens international von keiner anderen Regierung anerkannt worden. Nicht zu Unrecht. Schließlich sind sie die Urheber eines sogenannten „Steinzeit-Islamismus“, der nur noch durch die Mörderbanden des IS/ISIS/ISIL/DAESH getoppt wurde.
Zurück zu Hübner und Mölzer: Diese beiden Herrn wurden von den Machthabern mit medial inszeniertem Respekt, Pomp und fast furchterregender Gastfreundschaft empfangen. Das Taliban-Regime heischt nach internationaler Aufmerksamkeit und lächelt so auch einmal in Kameras, wenn sie von „Ungläubigen“, die sie wahrscheinlich am liebsten steinigen würden, Besuch erhalten. Der tatsächliche Grund, der wahre Sinn dieser Reise ins wilde Afghanistan, bleibt vorerst verschlossen. Die beiden Herren haben hoffentlich nach ihrer Rückkehr Interessantes zu berichten.

Kabul. Immer eine Reise wert?

Fest steht bisher, daß vor der Reise gewarnt wurde und daß die FPÖ-Führung sehr überrascht bis erbost über diese Aktivitäten zu sein scheint. Vor Allem der FPÖ-Obmann Herbert Kickl wirkte wahrlich verärgert.
Fest steht deshalb auch, daß die FPÖ dieses Projekt weder unterstützte, organisierte, geschweige denn finanzierte.
Umso ärgerlicher (oder lustiger) erscheint dem Durchschnittsösterreicher dann die Empörungstirade der Grünen Ewa Dziedzic (im Interview mit oe24), die haargenau zu den zwischenzeitig geklärten Fragen ihre „Sorgen“, ihre „Bedenken“ und ihre Verdächtigungen äußert. Sie zeigte sich der festen Überzeugung, daß eine Reise, wie diese nur mit Unterstützung (und höchstwahrscheinlich Finanzierung) einer politischen Partei (welcher wohl?) stattfinden kann.
Daß sie als Grüne so denkt, mag nicht sonderlich verwundern, erfüllt sie doch damit jedes Klischee und Vorurteil gegenüber den Grünen:
1. Wenn etwas nur ein wenig komplizierter ist, muß es ein Anderer machen (und bezahlen).
2. Wenn man irgendetwas unternimmt, das nicht auch für jeden anderen Menschen zu 100% typisch privat sind, muß es mit dem Geld anderer Leute finanziert werden.
Wir lehnen uns hoffentlich nicht allzu weit hinaus, wenn wir von Reisen nach Afghanistan abraten. – Es sei denn, sie sind Afghane ohne legalem Aufenthalt.

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) (li.) mit dem Vorsitzenden der Werchowna Rada der Ukraine Ruslan Stefanchuk

Eine andere, nicht minder entbehrliche Reise unternahm der erste Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP). Er reiste in die Ukraine. Hätte er dies, so wie Hübner und Mölzer, aus eigenen Mitteln bezahlt, wäre das Ganze halb so wild. Aber er tat es auf Staatskosten. Er tat es ohne faktischem Auftrag, aber in seiner Funktion als erster Nationalratspräsident. Und im ukrainischen Parlament verkündete er zum Entsetzen sämtlicher in Kopf und Herzen neutral gebliebener Österreicher die bedingungslose Solidarität mit der Ukraine. Geschehen am 26.09.2023.
Dies geschah also in zeitlicher Nähe zu einer Ehrung eines früheren ukrainischen Waffen-SS-Angehörigen im kanadischen Unterhaus als „wahren ukrainischen Helden“. Dieser „Held“ Jaroslaw Hunka war Angehöriger der „14. Waffen-Grenadier-Division der SS (galizische Nr.1)“. Hinter diesem sperrigen Namen verbarg sich eine Einheit, die sich weniger durch besondere militärische Leistungen, sondern vielmehr durch wüste Kriegsverbrechen und Gräueltaten hervortat. Diese Ehrung fand im Namen Kanadas und der Ukraine statt. Der verantwortliche kanadische Speaker (vergleichbar mit dem NR-Präsidenten in Österreich) des Unterhauses Anthony Rota trat nach den darauf folgenden Protesten per 27.09.2023 von seinem Amt zurück.
Aus der Ukraine hört man kein Wort des Bedauerns dazu. Straßen, Plätze und öffentliche Einrichtungen sind nach wie vor nach dieser Einheit und Angehörigen dieser Einheit benannt.

Heinrich Himmler bei der 14. Waffen-Grenadier-Division (galizische Nr. 1).

Eventuell möchte unser Herr Nationalratspräsident das nächste Mal etwas Feingefühl walten lassen und überlegt zweimal, für wen er da im Alleingang die österreichische Neutralität über Bord wirft, wem er da die uneingeschränkte Unterstützung zusagt.


Wir wünschen Ihnen noch einen angenehmen Sonntag!
Bleiben Sie uns gewogen!
Bitte unterstützen Sie die heimische Wirtschaft!


Foto Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) mit dem Vorsitzenden der Werchowna Rada der Ukraine Ruslan Stefanchuk © Parlamentsdirektion / Thomas Topf

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