(Sehr selektive) Zusammenfassung des Geschehens ohne Höflichkeiten
Ein Kommentar.
Sehr geehrte Damen und Herren, geschätzte Leserinnen und Leser!
Wie schaut es denn aus? Sind Sie zufrieden? Oder hat die Qualität des Lebens in Österreich „ein wenig Luft nach oben“? Könnte es besser gehen? Gibt es Bereiche die Sie stören? Beispielsweise die Energiekosten? Strom? Gas? Fernwärme? Oder haben Sie in Ihrer Altbauwohnung den Kamin oder Mellerofen reaktiviert und sammeln seit Monaten allerlei hölzernes Zeug, das Sie über die kalten Monate zu verfeuern beabsichtigen, um die Heizung nicht so aufdrehen zu müssen?
Wie geht es Ihnen, wenn Sie die Zeitung aufschlagen und von belästigten, oder gar vergewaltigten Mädchen und Frauen lesen? Und wie finden Sie es, wenn im letzten Satz des Artikels beinahe beiläufig erwähnt wird, daß der mutmaßliche Täter, ein Herr aus fernen Landen, auf freiem Fuß angezeigt wurde…?
Wie geht es Ihnen, wenn Sie selbst, oder jemand aus Ihrer Verwandtschaft oder dem Freundeskreis von steigenden Wohn- oder Kreditkosten beinahe erschlagen wird?
Sind Sie zufrieden? Fühlen Sie sich wohl?
Bitte verzeihen Sie die selten dämlichen Fragen. Ein Großteil der Österreicher fühlt sich natürlich nicht wohl mit den Umständen, die das tägliche Leben belasten. Natürlich hat niemand gerne Sorgen um sich, seine Zukunft, um das, was das Morgen bringt. Wenn man vom hoffnungsvollen und hoffnungsfrohen Häuslbauer innerhalb weniger Jahre zum von Obdachlosigkeit bedrohten Schuldner einer immer nervöser werdenden Bank wird, fühlt man sich nicht wohl!
Wenn Menschen, die es schon vor Jahren nicht einfach hatten und unterdurchschnittlich verdienten, die Lebensmittel für sich „rationieren“ müssen, fühlen sie sich nicht wohl. – Und bevor nun der tollkühne Vorwurf der Übertreibung kommt, erlauben wir uns in aller Höflichkeit darauf hinzuweisen, daß gerade die Billigprodukte, die Diskontlebensmittel, überdurchschnittlich von der Teuerung betroffen waren und sind. Ein 500g-Sackerl Billig-Nudeln, das Anfang 2020 noch 35 Cent kostete, bekommt man nun für wohlfeile 89 Cent. Die Teuerung trifft die wirtschaftlich Schwächsten am meisten! Jene Menschen, die ohnehin schon weniger zu Lachen hatten, wurden und werden noch schlimmer unter Druck gesetzt.
Aber wenn man unserem Bundeskanzler, dem allseits beliebten und bekannten Bezwinger wässriger Bierkrügerl Karl Nehammer Glauben schenken darf, geht es uns allen gut! Ach was… gut… hervorragend! Unsere Kaufkraft hat laut seiner über jeden Zweifel erhabenen Einschätzung ungeahnte Höhen erreicht. Und als der Kanzler in aller noch verfügbaren Höflichkeit darauf hingewiesen wurde, daß selbst Spaniens Regierung die Inflation besser in Griff hat als die österreichische, erklärt Kanzler Nehammer den staunenden Zuhörern, daß eine niedrigere Inflationsrate auch schädlich sein kann.
Dies war ein Moment, an dem man seinen Ohren nicht mehr traute. Sagenhaft!
Er begründete dies mit der (beinahe schon traditionell) hohen Jugendarbeitslosigkeit Spaniens.
Auf die Kritiken, die Lösungsvorschläge, die vollkommen logischen Forderungen der roten wie blauen Oppositionspolitiker wurde und wird nicht eingegangen. Die Regierungsparteien und ihre Abgeordneten schnatterten weiter einen Choral des Eigenlobs, der ihnen doch ein wenig Schamesröte ins Gesicht treiben hätte sollen. Eine herbe Enttäuschung stellte die im ÖVP-Untersuchungsausschuß durch seriöse und vollkommen objektive Arbeit angenehm auffällig gewordene Nina Tomaselli dar, die diverse (erheblich höhere) Preise in der Schweiz mit den österreichischen Gegenstücken verglich und damit vorzugaukeln versuchte, daß im Vergleich zu Österreich die Schweizer die armen Schweine sind. Allerdings vergaß sie bei ihrem schrecklich hinkenden Vergleich die ungleich höheren Einkommen bei den Eidgenossen miteinzubeziehen. Peinliches Eigentor.
Die bisweilen durchaus ordentlich argumentierenden Genossen der Bablerschen Sozialisten hatten es natürlich auch nicht nur leicht. Schließlich hängt ihnen das Versagen in den von ihnen beeinflußbaren Bereichen in den rot regierten Bundesländern nach.
Der geneigte Bürger wird grantig, wenn er sich das Schauspiel hautnah zu Gemüte führt.
Der Bürger wird sauer, stocksauer, wenn er sich anhören darf, daß es ihm so gut wie noch nie geht, er aber gleichzeitig jeden Cent dreimal umdrehen muß, bevor er ihn ausgibt.
Wenn es nun immer wieder von der Sonne der Weisheit nur mäßig beschienene Zeitgenossen gibt, die ihrem Unmut dadurch Ausdruck verleihen, daß sie diese Regierung „zum Arbeiten“ auffordern, kann das natürlich sehr traurig machen. Oder wütend.
Wir wünschen Ihnen noch einen angenehmen Sonntag!
Bleiben Sie uns gewogen!
Bitte unterstützen Sie die heimische Wirtschaft!
Amen !