Fritz Imhoff

Kulinarische Last

Fritz Imhoff, gebürtig Friedrich Arnold Heinrich Jeschke(* 6.1.1891 in Wien; † 24.2.1961 ebenda) war ein österreichischer Schauspieler, Operettensänger (Tenor) und Komiker. Imhoff hatte 1911 sein erstes Engagement in Troppau und war ab 1919 im Theater an der Wien. Bekannt für seine komödiantischen Fähigkeiten spielte er in unzähligen Volksstücken und Operetten, sowie gut 170 Spielfilmen. Das Raimundtheater unterstand ihm von 1945 bis 1948.

Alle Jahre gab es bei Armin Berg zu Weihnachten ein Festessen, zu dem jede Menge Freunde und Kollegen eingeladen waren. Dieser Anlaß war sehr beliebt, weil die drei Schwestern Bergs zu dieser Gelegenheit aus Brünn anreisten, um eine Leistungsschau Bergscher Kochkünste zu bieten.
Und so wurden die anfangs hungrigen Gäste mit Unmengen von Gulasch, Braten, Würsten, Suppen, Soßen, Mehlspeisen, mit kackigen Salaten und kalten Platten umsorgt, bis sie nicht mehr konnten.
Friedrich Torberg, einst Sitznachbar von Imhoff, wußte in seiner „Tante Jolesch“ über eine dieser weihnachtlichen Völlereien zu berichten:
„Imhoff widmete sich nach Mitternacht noch den Gerichten mit einer so rasanten Herzhaftigkeit, als wäre er eben erst angekommen, und zwar hungrig! Um zwei Uhr früh war es soweit, daß niemand mehr weiterkonnte. Fritz Imhoff saß mit gelockertem Kragen und ebensolchem Hosenbund schwer atmend in einer Ecke. Der Eindruck eines groggy gegangenen Boxers wurde noch dadurch verstärkt, daß seine neben ihm stehende Frau ihm mit einem großen weißen Handtuch Kühlung zufächelte.
Plötzlich öffnete sich die Tür und aus der Küche erschienen die drei Schwestern, jede auf hocherhobenen Händen ein großes Tablett mit Gänseleberbrötchen tragend. Imhoff hatte die müden Augenlieder über seinen Schlitzaugen nicht ohne Mühe spaltbreit geöffnet und sah, was da auf den Tisch gestellt wurde. Ein verzweifeltes Ächzen entrang sich seinem überfüllten Innern: >Tse<, machte er. >Das wird ja net zum Derscheißen sein, morgen… <“

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