Dokumentationsstelle: Khomeinis Fatwa und der Fall Rushdie

Der neue Grundlagenbericht gibt einen Überblick über die Kontroverse, welche der Roman „Die satanischen Verse“ ausgelöst hat.

Nach über 30 Jahren rückte vergangenes Jahr aufgrund eines Attentats auf Salman Rushdie die Rolle von Fatwas wieder vermehrt in den öffentlichen Fokus. Der Österreichische Fonds zur Dokumentation von religiös motiviertem politischen Extremismus (Dokumentationsstelle Politischer Islam) veröffentlicht dazu nun einen Grundlagenbericht unter dem Titel „The Satanic Verse Controversy“. Der wissenschaftliche Bericht gibt einen Überblick über die Hintergründe zur Kontroverse, die der Roman „Die Satanischen Verse“ auslöste, und erläutert die Bedeutung der Fatwa Khomeinis. Ein entsprechender Aufruf des Revolutionsführers zur Tötung von Rushdie wird bis heute von der iranischen Führung weiterverfolgt.

Die Veröffentlichung beschreibt außerdem die Besonderheiten des Fatwawesens innerhalb der Zwölferschia sowie die ambivalente Haltung der Regierung in Teheran in Bezug auf den Fall Rushdie. Zudem werden die heftigen globalen Reaktionen zur Buchveröffentlichung von „Die satanischen Verse“ Ende der 1980er Jahre und deren Folgen analysiert. Der Bericht zeigt auf, wie die Proteste für politische Zwecke instrumentalisiert wurden und gleichzeitig Ausdruck einer kollektiv empfundenen Identitätskrise von Musliminnen sowie Muslimen – auch im Westen – sind.

Der Grundlagenbericht und alle weiteren Publikationen des Österreichischen Fonds zur Dokumentation von religiös motiviertem politischen Extremismus (Dokumentationsstelle Politischer Islam) können auf der Website www.dokumentationsstelle.at abgerufen werden.



Titel-/Vorschaubild: Nationaal Archief / Rob Croes / Anefo / cc0 1.0

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