Hermann Bahr

Verwechslungen

Hermann Anastas Bahr (* 19.7.1863 in Linz; † 15.1.1934 in München) war ein österreichischer Schriftsteller, Dramatiker sowie Theater- und Literaturkritiker. 1881 begann er sein Studium der klassischen Philologie an der Universität Wien, wechselte aber bald zu den Rechtswissenschaften. Nachdem er 1883 wegen einer Habsburg-kritischen Rede von der Universität relegiert wurde, studierte er jeweils ein paar Monate in Graz und Czernowitz, bevor er nach Berlin wechselte, wo Philosophie, Geschichte, Kunstgeschichte und Literatur studierte. Er gilt als geistreicher Wortführer bürgerlich-literarischer Strömungen vom Naturalismus, über die Wiener Moderne bis hin zum Expressionismus. Während seiner Zeit in Wien (1891-1912 war er Mitbegründer der Wochenzeitschrift „Die Zeit“ und Wortführer des „Jung-Wien“.



Ende des 19. Jahrhunderts war ein rauschender Bart sehr beliebt, ja modern, bei Wissenschaftlern, Künstlern und Männern, die sich für solche hielten. Dies führte bisweilen auch zu Verwechslungen. So wurde Bahr einmal von einer jungen Dame angesprochen, ob er nicht der Schriftsteller Däubler sei. Bahr lachte und meinte: „Lassen Sie sich nicht durch meinen Bart verwirren. Ich bin nämlich der Johannes Brahms!“
Das neugierige Fräulein darauf: „Ach ja, Sie haben ja dieses Buch geschrieben… dieses … ähh… ich hab ’s zuhause!“
Unbeeindruckt von den Ausführungen dieses Fräuleins antwortete Bahr: „Sie haben vollkommen Recht! Von mir stammt Brahms‘ Tierleben.“

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