(Sehr selektive) Zusammenfassung des Geschehens ohne Höflichkeiten
Ein Kommentar.
Sehr geehrte Damen und Herren, geschätzte Leserinnen und Leser!
Wir werden von der Zeit und ihren Ereignissen überrollt. Eigentlich wollten wir uns heute Gedanken zum Thema „Energiewende“ machen. Ein Thema, mit dem wir uns bereits vor Jahren in einem Artikel auseinandersetzten und das eindringlicher und aktueller wird. Wir wollten den Beitrag mit „Treten Sie zur Seite! Ich bin Elektriker!“ betiteln, um die hohe Kompetenz (in selbstverständlich allen Belangen) eines jeden Elektro-Mitmenschen zu unterstreichen. Wir wollten einen kleinen Blick drauf werfen, wie gefährlich weltfremd viele „Meinungsmacher“ und „Experten“ unserer Tage mit diesem Thema umgehen, wie sehr gerade die eingefleischtesten „Klimaschützer“ Energie verschwenden und einen Lebensstil propagieren, der den Eindruck erwecken könnte, daß Strom tatsächlich nicht mehr als eine Steckdose braucht. Wir wollten beleuchten, daß der bloße Gedanke, derzeit aus (russischem) Gas auszusteigen, vollkommen absurd wäre, weil es keinen kurzfristigen Ersatz gibt. Wir wollten beleuchten, daß das Verweigern der Schulbildung zur Rettung des Planeten ein grotesker Akt hysterischen Quängelns ist. Wir wollten beleuchten, daß der Umstieg in die E-Mobilität im Individualverkehr eine für die vielen einzelnen Betroffenen nicht finanzierbare Sache ist.
Und natürlich wollten wir beleuchten, daß die am lautesten nach einer Energiewende krakeelenden Vertreter dieser Weltenrettersekte einen selbstgerechten Menschenschlag mit Messiaskomplex darzustellen scheinen. Und wir wollten bemerken, daß diese Damen und Herr*innen einem bisweilen so heftig auf die Nerven gehen, daß man ernsthaft mit dem Gedanken spielt, sich einen (am besten mit Schweröl betreibbaren) 12 Liter-V8-Pickup zuzulegen, mit dem man dann auf einem Radweg durch die Bobo-Zone der besagten Nervbolzen düst.
Aber wie bereits erwähnt, wollen wir das heute nicht beleuchten, nicht ansprechen, weshalb wir Sie, geschätzte Leserinnen und Leser, höflichst ersuchen, das soeben Gelesene wieder zu vergessen.
Wir haben ja schließlich aktuellere Probleme…
Wie beispielsweise den seltsamen diplomatischen Auftritt unseres Außenministers, der sich scheinbar redlich bemüht, das Klischee, ein jeder Adeliger hätte einen kreisrunden Stammbaum, argumentativ zu unterfüttern. (Sie finden den letzten Satz niveaulos? Wir auch.)
Wie rechtfertigt der Außenminister die Einbestellung des russischen Botschafters ins Außenministerium? Dies ist ein Vorgang, der als Reaktion auf eine massive Beleidigung oder gar Schädigung der Republik durch das den Botschafter entsendende Land, stattzufinden hat. Und wie rechtfertigt Außenminister Alexander Schallenberg die Ausweisung von russischen Diplomaten aus Österreich?
Daß nun genügend entsetzte Gemüter aufschreien und den Ukrainekonflikt als Begründung heranziehen, ist vollkommen klar. Geschenkt. Allerdings – und so erwachsen sollten wir sein, dies auch nüchtern einschätzen zu können – geht uns dieser Krieg faktisch einen Dreck an. Das bedeutet nicht, daß man ihn gutheißen muß. Aber man darf sich als neutrales Land nicht so peinlich, so patschert auf eine Seite schlagen. Das ist unwürdig und eine Beleidigung des österreichischen Staatsgedankens von 1955. Weder wurde Österreich von Rußland angegriffen, noch beleidigt, oder sonst irgendwie geschädigt. Rußland hält seine Verträge ein und liefert weiterhin die Rohstoffe und Energie, ohne die unser Land längst einen ökonomischen Bauchfleck gemacht hätte und wir Millionen an frierenden Arbeitslosen hätten. Also lassen wir die Kirche im Dorf! Oder wir beginnen als Republik Österreich uns zu den obersten moralischen Zeigefingerhebern aufzuspielen und bestellen alle Botschafter von Staaten mit (für unseren Geschmack) unschöner Kriegsführung ein und weisen dann ihre Diplomaten aus. Dann werden jede Menge Parkplätze vor einigen Botschaften frei, denn was außerhalb der Ukraine noch so an Kriegen geführt wird, welche Staaten sonst noch nicht in unseren moralischen Raster passen, hätte ebenfalls auf keiner Kuhhaut Platz.
Daß dann unser hochkompetenter Herr Bundeskanzler während der sich immer klarer abzeichnenden größten wirtschaftlichen und sozialen Krise Österreichs lieber nach Kiew reist, um den ukrainischen Staatschef Selenskyj zu besuchen, ist schon beinahe logisch. Denn seit es in Österreich für den Kanzler, die ÖVP, die Bundesregierung eher schlecht aussieht, ist Karl Nehammer sowieso nur noch auf Reisen.
Die rasende Preissteigerung, die Arbeitslosigkeit, die Beklemmung der Wirtschaft durch zuerst weltfremde Coronamaßnahmen und nun eine erschreckend unintelligente Kriegspolitik bleiben Herrn und Frau Österreicher zum Ausbaden. Quasi ein Vollbad.
Was noch passieren soll, bevor ÖVP und Grüne eine Anstandsnotbremse ziehen und die von ihnen so verkrampft festgehaltenen Zügel der Macht endlich loslassen, damit der wahre Souverän, der österreichische Wähler, wieder den Kurs vorgeben kann, vermag kaum jemand zu beurteilen. Was hier praktiziert wird, ist hochgradig bedenklich.
Geschätzte Leserinnen und Leser, sollten Sie Wortspenden zu Kanzler Nehammers Cobra Libre-Skandal, zum scheinbar zur ÖVP gehörigen Schweigegelübde, das sich im ÖVP-Korruptions-U-Ausschuß so deutlich zeigte, oder zum verwerflichen Angriff auf die grüne Sigi Maurer erwartet haben, müßen wir Sie enttäuschen. Es ist zu viel, was da passiert! Wenn wir den gesamten „Wahnsinn“ kommentieren, bräuchten wir dazu eine Woche mit 10 Tagen, jeden Tag mit 40 Stunden… und keine Pausen… Und Sie würden nur noch unsere Kommentare lesen.
Wir wünschen Ihnen noch einen angenehmen Sonntag!
Bleiben Sie uns gewogen!
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