Neues aus dem politischen Adventkalender
Die Idee unseres politischen Adventkalenders war und ist es, ein wenig der gesellschaftlichen Spaltung entgegenzuwirken. Scheinbar ein Kampf gegen Windmühlen.
Die politische Realität mit all seinen charakterlichen Untiefen macht dieses Unterfangen Tag für Tag schwieriger.
„Yes we care“ nannte sich ein sogenanntes Lichtermeer, eine Veranstaltung zum Gedenken an die am Corona-Virus verstorbenen Menschen. Ein anständiger, ein edler und sehr menschlicher Gedanke, der mit dieser Idee transportiert wird. Und man kann einmal im Glauben an das grundsätzlich Gute im Menschen davon ausgehen, daß dieser anständige, edle und menschliche Gedanke auch der Antrieb, die Idee dieser Aktion war.
Nicht ganz so anständig, nicht ganz so edel, und so überhaupt nicht menschlich war dann die Berichterstattung vieler Medien dazu. Natürlich wurde die Veranstaltung hoch gelobt und man bemühte sich, zu betonten, wie viele Menschen teilnahmen, wie brav nett und freundlichen das dann auch war… Aber man brachte es nicht zusammen, von dieser Veranstaltung zu berichten, ohne umgehend auf die Veranstaltungen der Maßnahmen- und Regierungskritiker drauf zu dreschen und deren Anliegen als unmoralisch und blöd darzustellen.
Wie soll ein Adventfriede, ein Weihnachtsfriede einkehren, wenn man auf so rücksichtslose Art Menschen gegeneinander ausspielt? Hier die gute Veranstaltung mit (scheinbar freundlich und wohlwollend gezählten) 30.000 Teilnehmern, angekündigt und unterstützt von den großen Medien, mitgetragen von Profis für solche Großveranstaltungen, gelobt, gehypet, geheiligt… Und dort die Schlechten, die Bösen und Dummen, die Zögerer und Zauderer, die Gefährder mit ihren Veranstaltungen, die zwar ein augenscheinlich vielfaches der Teilnehmer der genehmen „Yes we care“-Aktion hatten, aber trotzdem immer auf seltsame Weise nach unten gezählt werden, vor deren Demonstrationen in den Medien nur gewarnt wird, und deren Veranstaltungen nicht von Vollprofis, sondern von Amateuren ins Leben gerufen werden.
Sind diese Menschen weniger wert? Haben ihre Sorgen und Ängste kein Gewicht? Gilt nur das Anliegen als lobenswert, das auf Linie der Bundesregierung ist?
Man ärgert sich, man ist entsetzt und unbeschreiblich wütend darüber, wie einige wenige den Weihnachtsfrieden wirklich stören. Es sind nämlich gar nicht die Demonstranten – egal von welcher Seite auch immer – es sind die Personen, die auf Biegen und Brechen versuchen und mit Hochdruck daran arbeiten, die Menschen untereinander auszuspielen, ihre Anliegen in wert und unwert zu unterteilen, die Menschen, die endlich Frieden und Wahrheit verdient hätten, weiter mit Halb-, ja sogar Unwahrheiten bombardieren. So wird das Fest zerstört. Schade.
