Sag zum Abschied leise „Servus“…
Die Überraschung hinter dem dritten Türchen des politischen Adventkalenders hat sich über den ganzen 2.12. zusammengebraut.
Der nun mehrfache Altkanzler Sebastian Kurz legt seine politischen Ämter zur Gänze zurück. Er zieht sich endgültig aus der Politik zurück. Was von Vielen gefordert wurde, trat nun ein. Was von Vielen für unmöglich gehalten wurde, trat nun ein. Was ebenfalls von Vielen befürchtet wurde, trat nun ein. Je nach politischem Gusto wird dieser Schritt unterschiedlich aufgenommen. Und es gibt jetzt schon genügend „Insider“, die laut verkünden, daß sie dies schon zuvor wußten, während es auch andere „Insider“ gibt, die sich vollkommen überrascht zeigen. Der Mann, der die ÖVP von seinerzeit rund 20% Zuspruch in Umfragen über diverse Wahlen auf Umfragehöchstwerte nahe der absoluten Mehrheit führte, zweimal die ÖVP zur mit Abstand stärksten Parlamentspartei bei Nationalratswahlen machte, um sie dann in einem rasanten Absturz wieder an die 20%-Umfragemarke zu führen, geht. Diese Berg-und-Tal-Bahn spielte sich innerhalb von fünf Jahren ab.
Sein Gehen löst eine wohl größere Rochade in der ÖVP-Führung, wie auch in der Bundesregierung aus. Kanzler Schallenberg wird zum Altkanzler, Finanzminister Blümel verabschiedet sich, Innenminister Nehammer soll Bundeskanzler und ÖVP-Chef werden… und, und, und, …
Es bleibt zu hoffen, daß die Veränderungen auch einen Beitrag zur Verständigung unter den Parteien, unter den verschiedenen Gruppen von Menschen, Anhängern und Gegnern der Regierungsmaßnahmen, Befürwortern und Ablehnern von Impfpflichten, etc. leisten.
Es bleibt dabei, dem ehem. Kanzler Kurz – je nach persönlichem Gusto – Alles Gute zu wünschen, oder auch nicht. Schlechtes zu wünschen, wäre ein Zeichen mangelnden Charakters.
Foto S. Kurz © wikimedia / EPP – European People’s Party / cc by 2.0