Sonntagsfrage Nationalratswahl
Nach einer vergleichsweise „ruhigen“ Woche hat sich der Radikalabsturz der ÖVP zum normalen Abwärtstrend eingebremst. Die 3G-Verordnung erfüllt augenscheinlich ihren Zweck und lenkt Herrn und Frau Österreicher von den Skandalen rund um die türkise Regierungsmannschaft ab. Gleichzeitig setzt die ÖVP zum Gegenschlag gegen die Justiz und ihre zuständige Ministerin Zadic an. So können die Grünen kaum Gewinne aus dem Niedergang des von ihnen gestützten Regierungspartners lukrieren. Das geringe Plus der Grünen besteht eher aus Rückläufern von Leihstimmen an die KPÖ.
Die SPÖ hat ihren derzeitigen Zenit erreicht und tritt auf der Stelle. Ihr mangelndes Engagement zum Schutz der Arbeitnehmer vor der gängelnden 3G-Regelung macht sich bemerkbar.
Die Partei MFG behauptet sich in einer festgefahrenen Position und versucht sich als alleinige Maßnahmenkritikerpartei darzustellen. Daß diese Strategie des „Ein Themen-Zirkus“ mittel- bis langfristig zum Untergang führt, wird derzeit von der Partei MFG, wie auch ihren Anhängern ignoriert.
Heimliche Gewinner scheinen die Freiheitlichen zu sein, die sich Stückchen für Stückchen an die ÖVP herankämpfen. Der Parteiobmann Kickl ist sicher nicht der beliebteste Politiker des Landes, doch geniest er hohe Vertrauenswerte – selbst bei den politischen Gegnern.
Die neos gewinnen aus den Verlusten der ÖVP und verlieren gleichzeitig durch ihren für eine selbsternannt liberale Partei unliberalen und beinahe autokratischen Kurs im Bereich der Coronapolitik.
Warten wir den nächsten (unweigerlichen) Skandal ab, der wieder mehr Bewegung ins Geschehen bringt.
Die Ergebnisse der „Sonntagsfrage“ Nationalrat*:
* Onlineumfrage von 25.10.2021, 00:00 bis 28.10.2021, 18:00. Befragt wurden 3600 wahlberechtigte, politisch interessierte und laut Eigenauskunft auch informierte Bürger aus allen Bundesländern im Alter von 16 bis 89 Jahren. Mangels Vergleichswerte wird keine Schwankungsbreite geschätzt.
Unter „Andere“ fallen Stimmen für Kleinstparteien unter 1%.
Unter „Ungültig“ fallen Mehrfachstimmen, sowie „leere Stimmzettel“.
Daten und Graphik © Gazette Oesterreich