Sonntagsfrage
Mehr politische Ereignisse, um nicht zu sagen Skandale, bringen auch mehr Bewegung in die Resultate der Umfragen zur sog. Sonntagsfrage. Starke Bewegungen spielten sich vor allem zwischen der ÖVP in Richtung FPÖ und in den Bereich der Nicht- und Ungültigwähler ab. In Summe zerfließt die ÖVP, die vor einem Jahr noch an der 40%-Marke kratzte, langsam, stetig und sicher. Die SPÖ hat ihren hervorragenden Stand als U-Ausschuß-Aufklärer nicht nutzen können, da man zu Beginn der Woche eine Staatsbürgerschaftsdebatte lostrat, die inhaltlich weit von der Meinung der Österreicher im Allgemeinen, ja sogar von der Ansicht der meisten ihrer Wähler grundlegend abweicht. Die Designierung des neuen Parteiobmanns brachte einen schwachen Abgang von der FPÖ in Richtung der Nicht- und Ungültigwähler, während ca. ähnlich viele Nicht- und Ungültigwähler zur FPÖ wanderten. In Summe profitiert die FPÖ von den früheren Blau-Wählern, die ein bis zwei mal bei der Kurz-ÖVP „fremdgingen“.
Die Grünen haben ihre Kernwählerschaft durch die Deckung ihres Koalitionspartners so enttäuscht, daß es schwer für sie wird bei einer kommenden Wahl noch einmal an das letzte Ergebnis zu kommen.
Die Neos verzeichneten einerseits Zuwächse, hatten andererseits auch Abgänge, weil Wähler der Argumentation der ÖVP folgend die Aufklärungsarbeit für illegal halten.
Die Ergebnisse der Sonntagsfrage*:
* Onlineumfrage von 07.05.2021, 00:00 bis 10.06.2021, 18:00. Befragt wurden 2850 wahlberechtigte Bürger aus allen Bundesländern im Alter von 16 bis 86 Jahren. Mangels Vergleichswerte wird keine Schwankungsbreite geschätzt.
Unter „Sonstige“ fallen Stimmen für bspw. die KPÖ, das THC oder andere Parteien, die nicht genügend Stimmen für den Einzug in den Nationalrat erhalten würden, sowie ungültige Stimmen (bspw. Mehrfachstimmen).
Daten und Graphik © Gazette Oesterreich