Des Kanzlers neue Kleider

(Sehr selektive) Zusammenfassung des Geschehens ohne Höflichkeiten

Ein Kommentar.

Es war einmal vor langer Zeit ein kleines Land. In diesem Land lebten brave und fleißige Menschen. Nun gut…, nicht alle waren brav, und nicht alle waren fleißig… Und dieses Land mit all den, im Grunde fleißigen und braven Leuten wurde lange Zeit von braven und fleißigen Königen mit ihren braven und fleißigen Ministern und braven und fleißigen Beamten regiert. – Spätestens jetzt sollte jeder bemerkt haben, daß es sich um ein Märchen handelt.



Heute hat dieses Land einen gaaaanz seltsamen König. Diesem König ist es seeeeehr seeeehr wichtig, immer gut auszusehen. Früher wurde das „gut aussehen“ durch eine bedachte Kleiderwahl und kluges Regieren erledigt. Heute nicht mehr. Früher suchte der König die klügsten und besten Köpfe, um mit ihnen an der Seite die besten Entscheidungen für die Menschen im Land zu treffen und als gerechter König zu gelten. Heute nennt man den König einen Kanzler und statt der klügsten Köpfe sucht er sich Menschen aus, die man in anderen Bereichen als Komplizen bezeichnen könnte. Und im besten Fall wären sie Hofnarren. Und die „neuen Kleider“ des früheren Königs sind heute teure PR-Kampagnen. Mit viel Geld wird ein Kanzler und seine Minister als eine Truppe seeliger, kluger und schützender Heilsbringer dargestellt. Die früheren Schneider, die einem selbstgefälligen König aus Zauberstoffen für den Unwürdigen unsichtbare Kleidung an den Leib anpaßten, heißen jetzt Pressesprecher und Kommunikationsberater. Bloß eines blieb gleich: Der Kanzler steht genauso pudelnackt da wie der König aus Hans-Christian Andersens Märchen! Die so lautstark jubelnden Damen und Herren haben entweder gar nicht hingesehen, ob die angeblich so wunderschöne PR-Klamotten tatsächlich Augen und Herz schmeicheln, oder sie applaudieren entgegen ihrem Wissen, um nicht plötzlich als „unwürdig“ dazustehen.



Für die Menschen, die nun – wie das unschuldige Kind im Märchen – plötzlich den bösen Satz ausrufen „Der is ja nackert!“ gibt es einen Plan B: Die nennt man ab jetzt Hetzer und Leugner. Gar keine Freude hat der Kanzler damit, wenn man sein wunderbares PR-Kostüm genauer ansieht. Seine Minister halten es genauso wie ihr König… pardon… Kaiser… nochmals pardon… Kanzler! Da passiert es schon mal, daß einer der Minister – und wir wissen ja, das sollten doch die klügsten Köpfe im Land sein – sich aufführt wie der Zauberer Tintifax nach der Wurmkur.



Dieses Sonntagsmärchen hat leider kein schönes Ende. Keine Prinzessin wird geheiratet. Und der Königskanzler, der sich wie eine böse Stiefmutter benimmt, wird auch nicht plötzlich verschwinden.
Denn das Märchen, das wir heute zu erzählen versuchen, ist noch nicht zu Ende. Und nur wer an Märchen glaubt, bejubelt weiter des Kanzlers neue Kleider. Und nur wenn die (meist) braven und fleißigen Bürger dieses Landes mit offenen Augen und kritischem Blick dem Königskanzler und seinen Ministern begegnen, werden die Menschen dieses Landes glücklich und zufrieden sein… Und irgendwann ist dieses Märchen dann auch abgeschlossen und endet mit den Worten „Und wenn sie nicht gestorben sind, …“



Liebe Leserinnen und Leser!
Sollten Sie Parallelen zur tatsächlichen österreichischen Politik, zu den Geschehnissen der Tage erkennen, ist das selbstverständlich reiner Zufall! Daß medial großartig inszenierte Kanzler- und Ministerauftritte samt großspurig angekündigter und in ihrem Inhalt stumpfsinnige Entscheidungen – vor allem im Rahmen der Corona-Maßnahmen – eine Ähnlichkeit mit einem rund 183 Jahre alten Märchen haben sollten, wäre doch sehr verwunderlich…

Wir wünschen Ihnen noch einen schönen Sonntag!
Unterstützen Sie bitte die heimische Wirtschaft!


Bilder:
Titel-/Vorschaubild © wikimedia / Ivo Kruusamägi / cc by-sa 4.0

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