Nur eine – die meine Story!
Folgenden Text erhielten wir von Elisabeth Holubovsky, der Inhaberin der Damen-Boutique ARCADA im niederösterreichischen Waidhofen an der Ybbs. Eine der vielen bewegenden Erfahrungen mit dieser Krise.
Am Mittwoch 26. Februar bekam ich um die Mittagszeit einen Anruf von meinen Ehegatten, er wäre gerade zum Eurospar gefahren, hat aber mein Auto am Parkplatz gesehen und hat umgedreht und ist weiter nach der Mittagspause zurück ins Büro gefahren, ich solle doch 3-4 Flaschen Handdesinfektion kaufen. Etwas überrascht über diese Anweisung schob ich meinen bereits bezahlten Einkauf in Richtung Auto, und entschied mich dieses „Zeug“ erst am nächsten Tag in der Stadt zu besorgen.
Das Wort Corona kannten wir zu diesem Zeitpunkt schon, aber nur aus den Nachrichten in Zusammenhang mit China. Am Nachmittag erstellte mein Mann ein schriftliches Dokument zum Thema Hygiene-Maßnahmen beim Umgang mit Kunden, er adaptierte ein Standard-Dokument der WKO. Er schickte dieses ins Geschäft und bat mich meine Mitarbeiter zu unterweisen. Ich fand es ziemlich lächerlich, warum sollten wir uns extra Hände waschen, wegen eines Fiebervirus in China? Direkt peinlich fanden ich es, meine Mitarbeiter zu bitten, das Dokument zu lesen, und die Reaktionen waren dementsprechend.
Folgsam ging ich zum DM und wollte dem Auftrag folgen, die Handdesinfektion zu kaufen. Ausverkauft und nicht lieferbar auf unbestimmte Zeit! Bipa: Selbe Situation! So tätigte ich einen Anruf zur Apotheke und konnte telefonisch die allerletzte verfügbare Flasche reservieren. Diese haben wir dann fast peinlich berührt hinterm Katalogstapel platziert, offensichtlich versteckt. Bei der Teamsitzung am Freitag, 6. März 2020 wurde dieses Thema wieder erwähnt, aber noch immer von niemanden ernst genommen.
Und das war erst der allererste Anfang der ganzen Krise, seit Montag 16. März sind wir nun geschlossen und wir sitzen zuhause, warten täglich auf Nachrichten aus dem Fernsehen, auf mögliche Lockerungen der Maßnahmen. Die Gefühle reichen von Hoffnungsschimmer bis zu Heulattacken der völligen Verzweiflung. Im Moment ist es 00:24 Uhr am Sonntag, 05. April 2020 und bin gerade erst nach Hause gekommen. Bei der Fahrt zu meiner letzten Lieferung in dieser Nacht kam mir die Idee, diesen Bericht zu schreiben. Ich habe eine Tüte mit 2 Mund-Nase-Schutzmasken vor der Tür des Alterspflegeheim gestellt, eine Bestellung einer lieben Pflegerin, die heute Nachtdienst hat.
Diese nette Dame hat bereits seit Tagen meine Werbekampagne auf Facebook und Instagram verfolgt, und sich so sehr eine ARCADA-Maske gewünscht, also wollte ich auch Ihr diesen Wunsch heute/gestern Nacht erfüllen. Nur mit der Unterstützung meiner lieben Patentante hab ich es geschafft, sie hat die ersten 30 ARCADA-Masken hergestellt. Mittlerweile verbringe ich persönlich stundenlang einsam und alleine in meiner Änderungsschneiderei, an der Nähmaschine, um Mund-Nasen-Schutzmasken zu nähen, um ARCADA-Freunden und Stammkunden eine kleine Aufmerksamkeit zu schenken, dankbar für jedes Lächeln in meiner aktuellen Social Media Werbekampagne. Natürlich kontaktlos geliefert, das ist auch quasi das einzige, was ich im Moment für meine Kunden tun kann. Hoffentlich haben wir diese Krise bald überstanden, denn ich vermisse wirklich schon jeden einzelnen Kunden und vor allem meine Mitarbeiter! In diesem Sinne halten Sie durch, bleiben Sie zuhause! Schau auf dich, Schau auf mich!
Elisabeth Holubovsky ist Inhaberin der Boutique ARCADA. Wir empfehlen den Besuch bei dieser Unternehmerin mit Herz und Hirn.
Kontakt:
ARCADA
Unterer Stadtplatz 35
3340 Waidhofen an der Ybbs
www.arcada.at
Bilder : privat