Spargelzeit!

Oft ist das Einfache das Beste

Von einem Leser aus dem „hohen Norden“, der nun im wunderschönen Mistelbach lebt, erhielten wir einen Menüvorschlag, den wir unseren Lesern nicht vorenthalten dürfen! Rezepte unserer Lieblingsnachbarn sind im Normalfall etwas, was eine natürliche Skepsis des Österreichers hervorruft. – Hier ist dieses Mißtrauen gottlob nicht angebracht. Wir empfehlen diesen Menüvorschlag mit bestem Wissen und Gewissen!



In meiner norddeutschen Heimat geht langsam die Grünkohlzeit zu Ende und an allen Ecken öffnen Stände, die Spargel, Erdbeeren und frische Kartoffeln verkaufen.
Nach den Völlereien, bei denen die „norddeutsche Palme“ (Grünkohl) nebst Beilagen in sich hineingestopft wird, verheisst der Spargel ein eher leichtes Menü. Natürlich kann man dieses weiße Gemüse auch als Beilage zu Schnitzeln vertilgen oder ihn in einer Hollandaisesauce ertränken, aber ich meine, dass der Spargel im Vordergrund stehen sollte und nicht zu einer blossen Beilage degradiert werden sollte.
Deshalb sind meine folgenden Rezepte für vier Personen recht einfach



Vorspeise: Spargelcremesuppe
Zutaten
Schale von 2 kg Spargel
4 TL Zucker
4 TL Zitronensaft
2 TL Salz
40 g Butter
8 EL Mehl
4 Eigelb
200g Schlagobers
Pfeffer, Muskat und Kerbel nach Geschmack

Zubereitung
Zunächst werden die Spargelschalen gewaschen. Dann gibt man die Schalen mit Salz, Zucker und Zitronensaft in einen Topf und fügt noch so viel Wasser hinzu, dass die Schalen bedeckt sind.
Das Wasser mit den Schalen zum Kochen bringen und sie anschließend ca. 30 Minuten köcheln lassen. Anschließend gießt man die Suppe durch ein Sieb und fängt die Flüssigkeit in einem Topf auf. Die Spargelschalen sind nun ausgekocht und werden nicht weiter benötigt.
Dann bereitet man in einem hohen Topf eine Mehlschwitze zu, indem man Butter in einem separaten Topf erhitzt, das Mehl hinzugibt und alles gut verrührt. Das Spargelschalen-Wasser wird nach und nach zur Mehlschwitze hinzugefügt.
Wichtig ist es, regelmäßig zu rühren, damit die Suppe später keine Klumpen enthält. Die Suppe wird nun mit etwas Salz gewürzt und erneut kurz aufgekocht.
Danach wird der Topf vom Herd genommen, Eigelb und Schlagobers miteinander vermengt und beides zur Suppe hinzugegeben.



Hauptgang: Spargel aus dem Ofen
Zutaten
2 kg Spargel
2 kg frische Kartoffeln
250 g Butter
2TL Salz
1Prise Zucker
Pfeffer, Muskat nach Geschmack



Zubereitung
2 kg Spargel schälen und in ein Backblech verteilen, mit Salz und einer Prise Zucker würzen und Butterflocken dazugeben.
Das Backblech mit Alufolie fest verschließen und in den auf 180 Grad vorgeheizten Backofen schieben und je nach Dicke des Spargels 30 – 40 Minuten garen lassen.
Dazu bereiten wir erntefrische Kartoffeln vor, die man ruhig nach dem Waschen mit Schale kochen und essen kann.
Kurz vor dem Servieren läßt man noch die Butter aus und fertig ist das Spargelgericht.
Wer nun nicht auf „Fleisch“ verzichten möchte, kann zum Spargel dünngeschnittenen rohen oder gekochten Schinken essen.



Ein kleiner Tipp: Wer den Schinken ungeschnitten, also am Stück besorgt hat, sollte die Portion vor den Schneiden einfrieren. Gefrorener Schinken lässt sich dünner schneiden.

Nachtisch: Welfenpudding
Zutaten
½ Liter Milch
100 g Zucker
50 g feine Speisestärke
3 Eier
Weißwein
½ Zitrone

Zubereitung
½ Liter Milch kocht man mit 50 g Zucker, ½ Päckchen Vanillinzucker, 50 g feine Speisestärke, 1 Prise Salz auf. Dann mischt man schnell 3 zu Schnee geschlagene Eiweiß dazu und füllt die Masse in eine Glasschale.

Die drei Eigelb, 3/8 Liter Weißwein (hierbei empfiehlt es sich den Wein zu nehmen, den man auch zum Essen trinken wird), 50 g Zucker, Saft und Schale einer halben Zitrone schlägt man gehörig mit dem Schneebesen im Wasserbad bis die Masse aufsteigt. Dann füllt man diese Speise über die vorige.



Wein
Die zarten Aromen des Spargels wecken Assoziationen mit dem erfrischenden Duft junger Weißweine. Wer „Spargelwein“ sagt, denkt an duftige, leichte und spritzige Frühlingsweine des neuen Jahrgangs aus einem österreichischen Weinanbaugebiet.

Ich empfehle zum Spargelgericht:
Grünen Veltliner
Weißburgunder
Welschriesling
Der Wein sollte nicht sehr starken Eigengeschmack und Alkoholgehalt haben.

Viel Spaß beim Nachkochen und guten Appetit.

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