Die falsche Verwandtschaft
Gisela Werbezirk, auch Gisela Werbisek oder Giselle Werbisek (* 8.4.1875 in Pressburg, Österreich-Ungarn, heute Slowakei; † 10.4.1956 in Hollywood, Kalifornien, USA) war eine österreichische Theater-, Stummfilm- und Tonfilmschauspielerin. Ursprünglich Chorsängerin feierte Werbezirk ihr Schauspieldbüt am Theater in Pressburg. Danach Engagements in Wien, u.a. am Theater in der Josefstadt. Unzählige Gastspiele im deutschsprachigen Raum. Gisela Werbezirk emigrierte 1938 in die USA.
Manche Bettler, Schnorrer und Hausierer versuchen Geld damit zu erlangen, indem sie sich einfach als arm präsentieren. Andere, erfolgreiche Bettler, erzählen dazu eine Geschichte.
So auch eine „Dame“ die in den 1920ern bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad erlangt hatte. Sie durchstreifte das nächtliche Wien und seine Lokale und sprach die Gäste an:
„Geben S` mia a Keinigkeit! I bin nämlich die Schwesta von da Werbezirk!“
Gisela Werbezirk, damals eine der gefragtesten Darstellerinnen auf Wiens Bühnen, war nur eingeschränkt begeistert über diese Form von „PR“.
Eines Abends, nach einer erfolgreichen Vorstellung, war Gisela Werbezirk mit ihren Kollegen noch in einem Kaffeehaus um zu feiern. Und da betrat die falsche Schwester das Lokal und schnorrte gerade die angebliche Schwester an:
„Geben S` mia a Keinigkeit! I bin nämlich die Schwesta von da Werbezirk!“
Die Schauspielerin ließ diese Prozedur über sich ergehen, griff zum Geldbörserl und antwortete:
„Da haben S` zehn Schilling. Aber ab sofort sind Sie die Schwester von der Jeritza!“