Glücklich beschenkt
Katharina Schratt (* 11.09.1853 in Baden bei Wien, † 17.04.1940 in Wien) war eine österreichische Schauspielerin, die wegen ihrer langjährigen privaten Beziehung zu Kaiser Franz Joseph I. bis heute Thema von Literatur und Tratsch ist. Die Tochter eines Papier- und Bürowarenhändlers debütierte am Stadttheater und war ab 1883 Mitglied des Burgtheaters. Kaiser Franz Joseph I. lernte sie bei einer Audienz kennen. Die daraus resultierende enge Beziehung dauerte über 30 Jahre. Ihre Wiener Villa war in direkter Nähe zu Franz Josephs „Wohnsitz“ Schönbrunn, sowie ihr Bad Ischler Sommerdomizil ebenfalls in nächster Nachbarschaft zur dortigen Kaiservilla war.
Der Kaiser war der Burgschauspielerin sehr zugetan und überhäufte sie mit Geschenken und – wenn nötig – finanziellen Zuwendungen. Allerdings hatte er von Schmuck so überhaupt keine Ahnung und es fehlte ihm jeglicher Bezug zu Geld, Preisen und den Werten alltäglicher, wie auch besonderer Dinge.
Oft ließ er den zuständigen Finanzverwalter einfach eine größere Summe an die Schratt überweisen und die auf diesem Weg beschenkte Dame suchte sich dann selbst etwas aus.
So ergab es sich, daß Katherina Schratt einmal dem Kaiser einen ganz besonders kostbaren und schönen Ring zeigte und den die Arbeit bewundernden Monarchen schätzen ließ: „Was glauben Majestät, hat der Ring gekostet?“
Der so überrumpelte Franz Joseph I. antwortete: „Fünfzig Kronen.“
Darauf Schratt: „Aber Majestät, nicht fünfzig Kronen – achtzigtausend hat’s gekostet!“
Und der Kaiser: „Soso, achtzigtausend, naja, auch nicht teuer.“