Verhinderter Opernsänger
Fritz Imhoff, gebürtig Friedrich Arnold Heinrich Jeschke(* 6.1.1891 in Wien; † 24.2.1961 ebenda) war ein österreichischer Schauspieler, Operettensänger (Tenor) und Komiker. Imhoff hatte 1911 sein erstes Engagement in Troppau und war ab 1919 im Theater an der Wien. Bekannt für seine komödiantischen Fähigkeiten spielte er in unzähligen Volksstücken und Operetten, sowie gut 170 Spielfilmen. Das Raimundtheater unterstand ihm von 1945 bis 1948.
Direktor Heiter vom Stadttheater Brünn glaubte in Imhoff einen kommenden Opernsänger, ja einen aufgehenden Stern am Opernhimmel zu erkennen, und setzte alles daran, aus dem jungen Mann genau das zu machen. Und so debütierte der junge Imhoff in der Oper „Der eiserne Heiland“ als Tenor. Die wichtigste Aufgabe in seiner Rolle war, den Bariton auf der Bühne zu erdolchen. Die Oper lief, die Szene kam, jedoch saß Imhoff noch immer gemütlich in der Kantine, unterhielt sich in aller Ruhe mit Kollegen, und… verpaßte seinen Auftritt. Sein Fehlen wurde auch auf der Bühne bemerkt, und während sich Imhoff – nachdem er an der Musik seinen Zeitpunkt zum Auftritt erkannte – eiligst auf die Bühne bewegte, hatte sich der Bariton bereits von einem stellvertretenden Inspizienten aushilfsweise darniedermetzeln lassen und lag „tot“ auf der Bühne. Der in diesem Moment angekommene Imhoff meinte noch „Jösas, was mach ma denn da?“, und tötete den Bariton sicherheitshalber ein weiteres Mal.
Das Publikum konnte sich vor Lachen kaum mehr halten und tosender Szenenapplaus ergoß sich über den unpünktlichen Tenor.
Direktor Heiter allerdings kam in diesem Moment von seinem Vorhaben ab und eröffnete Imhoff nach der Vorstellung: „Imhoff, werden Sie Komiker!“
Zu seinem Glück hörte Imhoff auf diesen Rat.