Wenzel Scholz

Spätes Glück

Wenzel Johann Scholz, auch Wenzislaus Johann Scholz, eigentlich Wenzel von Plümeke(* 28.3.1787 in Innsbruck, laut anderen Quellen in Brixen; † 5.10.1857 in Wien) war ein österreichischer Schauspieler in Laibach, Klagenfurt, Graz und in Wien vor allem des Alt-Wiener Volkstheaters, der insbesondere als kongenialer Partner von Johann Nestroy in dessen Possen und Lustspielen bekannt wurde. Er debütierte 1811 und war 1815 kurz am Burgtheater, wo allerdings keine Nachfrage nach seinem komödiantischen Talents bestand. Danach u.a. am Theater in der Josefstadt und ab 1838 dem Carltheater.

Wenzel Scholz‘ erste Ehe soll nicht sehr glücklich gewesen sein. Scholz selbst war zwar ein leidenschaftlicher, aber schlechter Kartenspieler und verlor regelmäßig Unsummen. Seine Gattin lebte ebenfalls verschwenderisch und gab das Geld mit beiden Händen aus. Dieser permanente finanzielle Notstand war auch ein Hauptgrund für die Schieflage der ehelichen Beziehung.
Vier Jahre nach dem Tod seiner ersten Gattin erwischte es Scholz noch einmal richtig! Er war Hals über Kopf in eine 27 Jahre alte Chorsängerin verliebt. Seine Familie und die meisten Kollegen rieten ihm von dieser Beziehung ab, doch blieb Scholz konsequent und heiratete mit 65 Jahren noch einmal. Sein Freund Johann Nepomuk Nestroy stand ihm als Trauzeuge zur Seite. Und die Ehe war glücklich! Die junge Ehefrau brachte Ordnung in sein Leben. Scholz gab alsbald die Spielerei auf und die beiden waren sichtlich glücklich miteinander.
Als Scholz wenige Jahre später auf dem Totenbett lag, soll er voller Zufriedenheit gesagt haben:
„Eins kann ich Euch versprechen: Ihr werdet net so lang über mich weinen, wie Ihr über mich g’lacht habt!“

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