Mit Terroristen auf Sendung: Wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine Glaubwürdigkeit verspielt

Ein Fall, der mehr ist als ein Einzelfall
Es war eine Nachricht, die selbst hartgesottenen Medienkonsumenten kurz die Kaffeetasse in der Hand erstarren ließ: Ein sogenannter „Journalist“, der für ein Unternehmen tätig war, das im Auftrag des ZDF aus Gaza berichtete, entpuppte sich als Mitglied der Hamas. Also jener Organisation, die sich nicht durch kritische Leitartikel, sondern durch Raketen, Messerattacken und Menschenraub zu Wort meldet.
Das ZDF bestätigte die Mitgliedschaft – nachdem mehrere Medien, darunter auch der Spiegel und die FAZ, die Information nicht länger ignorieren konnten. Man zeigte sich betroffen, überrascht, erschüttert – die ganze Palette der Betroffenheitsrhetorik wurde aufgeboten. Doch wie überrascht darf ein Sender eigentlich sein, der über Jahre hinweg mit einem Partner zusammenarbeitet, dessen „Reporter“ sich als Terroristen entpuppen?

Blind, bequem oder beides?
Die Verteidigungslinie der Verantwortlichen lässt aufhorchen: Man habe „vor Ort keine Hinweise“ gehabt, dass der Mitarbeiter einer Partnerfirma Mitglied einer Terrororganisation sei. Das mag stimmen. Es ist aber auch ein bemerkenswertes Eingeständnis journalistischer Arbeitsverweigerung.
Wer aus einer Region berichtet, in der die Hamas die vollständige Kontrolle über Gesellschaft, Medien und Informationsflüsse hat, sollte sich nicht darauf verlassen, dass ein freundlicher Presseausweis genügt, um saubere Quellen zu sichern.
Es ist nicht die Aufgabe von Nachrichtendiensten, sondern der Journalisten selbst, ihre Informationskanäle kritisch zu prüfen. Und doch scheint der öffentlich-rechtliche Rundfunk lieber die Augen zu schließen – vielleicht, weil das bequemer ist, als den eigenen moralischen Kompass zu justieren.

Die Sache mit der Einseitigkeit
Seit Jahren fällt auf, dass große Teile des öffentlich-rechtlichen Apparats einen fast instinktiven Reflex zeigen, wenn es um Israel geht: Misstrauen gegenüber den israelischen Streitkräften – unerschütterliches Vertrauen in jede palästinensische Quellenangabe, und sei sie noch so absurd.
Man erinnere sich an die Berichterstattung zum Angriff auf das Krankenhaus in Gaza: Noch bevor die Rauchschwaden verzogen waren, wussten viele Redaktionen bereits, dass Israel schuld sei. Später stellte sich heraus – es war eine Rakete der Hamas, die ihr Ziel verfehlte.
Solche Fehler passieren, heißt es dann. Gewiss. Aber wenn die Fehlerkette stets in dieselbe Richtung zeigt, darf man den Zufall getrost ausschließen.

Unterwandert – oder willig?
Hier stellt sich die Huhn-Ei-Frage:
Ist die israelfeindliche Schlagseite des ÖRR das Produkt jahrelanger Zusammenarbeit mit islamistisch unterwanderten Partnerfirmen – oder hat man sich genau solche Partner gesucht, um die gewünschte Tonlage geliefert zu bekommen?
Wer jahrelang dieselben „stringer“ beschäftigt, dieselben Bilder aus denselben Quellen bezieht, übernimmt unweigerlich auch deren Perspektive. Und irgendwann fällt niemandem mehr auf, dass diese Perspektive nicht objektiv, sondern manipuliert ist.
Vielleicht ist es gar keine bewusste Kollaboration, sondern schlicht ein Mangel an Distanz. Aber genau diese Distanz ist die Grundlage jeder journalistischen Glaubwürdigkeit. Wer sie verliert, verliert alles.

Der moralische Kompass im Schlingern
Es ist bezeichnend, dass die Empörung über diesen Skandal nicht von den Sendern selbst, sondern aus der Politik kam – und zwar von jenen Kräften, die sonst gern als „rechtskonservativ“ diffamiert werden. Die Linke hingegen, die sich sonst auf jede moralische Empörung stürzt wie der Hund auf den Knochen, blieb auffällig still.
Offenbar ist das Bündnis mit der Hamas, solange es im journalistischen Kontext geschieht, kein moralisches Problem – solange es der richtigen Erzählung dient.
Denn das linke Milieu, das in jeder israelischen Verteidigungsmaßnahme „Kriegsverbrechen“ wittert, hat kein Problem damit, wenn ein Hamas-Mitglied für das ZDF arbeitet. Das nennt man selektive Empörung – oder moralische Blindheit mit Ansage.

Wenn der Auftrag zur Bequemlichkeit wird
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat laut Gesetz einen klaren Auftrag: objektiv, unabhängig und ausgewogen zu berichten. In der Praxis hat sich daraus ein System entwickelt, das sich selbst genug ist – und jede Kritik reflexhaft als Angriff auf die Pressefreiheit abtut.
Der Fall des „Hamas-Journalisten“ zeigt, dass diese Selbstgewissheit gefährlich ist. Denn sie schützt nicht die Freiheit der Presse, sondern die Bequemlichkeit derer, die sie verwalten.
Wer auf Gebührenbasis arbeitet, sollte umso sorgfältiger prüfen, mit wem er kooperiert. Stattdessen scheint man in den Redaktionen lieber an den gewohnten Partnern festzuhalten – auch wenn deren journalistische Integrität eher einem Minenfeld gleicht als einem Pressestandard.

Die Glaubwürdigkeit auf Raten
Jeder neue Skandal – ob gefälschte Interviews, geschönte Reportagen oder ideologisch gefärbte Berichterstattung – kratzt ein weiteres Stück Lack vom ohnehin ramponierten Image des ÖRR.
Doch diesmal ist der Lack ab, und darunter kommt kein veredeltes Metall zum Vorschein, sondern ein rostiges Fundament.
Wenn sich Journalisten von Terroristen Material liefern lassen, ohne es zu prüfen, dann ist das keine journalistische Nachlässigkeit mehr, sondern moralische Insolvenz.

Das böse Erwachen
Nun also die Schadensbegrenzung: man wolle „die internen Abläufe überprüfen“. Eine Phrase, die längst nichts mehr bedeutet, weil sie immer dann fällt, wenn man sich nicht mehr anders zu helfen weiß.
Der Schaden ist angerichtet, das Vertrauen verspielt.
Und während in den Redaktionsstuben hektisch darüber diskutiert wird, wie man „aus der Defensive kommt“, wächst draußen die Zahl jener, die sich endgültig abwenden. Nicht, weil sie „rechtsextrem“ wären oder „israelhörig“ – sondern weil sie schlicht genug haben von einer Presse, die ihre eigenen Maßstäbe nicht mehr ernst nimmt.

Fazit: Das Publikum ist nicht blind
Das Publikum ist längst klüger, als man im öffentlich-rechtlichen Rundfunk glauben möchte.
Es merkt, wenn Haltungen zu Gewissheiten werden, und wenn Berichterstattung zu Propaganda verkommt. Es sieht, wenn das moralische Pathos von Journalisten nur noch Kulisse ist – und wenn dieselben Sender, die bei jeder AfD- oder FPÖ-Pressekonferenz den moralischen Zeigefinger heben, plötzlich kein Problem darin erkennen, einem Hamas-Mann das Mikrofon zu reichen.
Die Glaubwürdigkeit des ÖRR ist kein Naturgesetz. Sie ist das Ergebnis redlicher, sorgfältiger, ehrlicher Arbeit.
Und wer glaubt, sie übersteht auch Kooperationen mit Terroristen, der hat die Zuschauer ebenso unterschätzt wie den Begriff der Aufklärung selbst.

Nachwort: Der Preis der Arroganz
Manchmal braucht es keine neuen Enthüllungen, um den Zustand einer Institution zu erkennen – es reicht, ihr beim Reagieren zuzusehen.
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk reagiert nicht wie ein selbstkritisches Medium, sondern wie eine Behörde, die lieber das eigene Image verwaltet als die Wahrheit sucht.
Vielleicht ist das der eigentliche Skandal: nicht die Zusammenarbeit mit einem Hamas-Mitglied, sondern die Gleichgültigkeit, mit der man sie hinnimmt.
Und so bleibt am Ende die bittere Pointe:
Während die Gebührenzahler brav die Rechnung begleichen, sendet der ÖRR munter weiter – im festen Glauben, dass man Glaubwürdigkeit drucken kann wie einen Gebührenbescheid.
Doch Glaubwürdigkeit ist keine Währung. Sie ist Vertrauen. Und wer sie verspielt, bekommt sie nicht mehr zurück.

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