
Am heutigen Tag hat die Welt des Wrestlings, aber auch weit darüber hinaus, eine ihrer markantesten Persönlichkeiten verloren: Hulk Hogan ist im Alter von 71 Jahren verstorben. Mit bürgerlichem Namen hieß er Terry Eugene Bollea, geboren am 11. August 1953 in Augusta, Georgia. Doch kaum jemand kannte diesen Namen – für Millionen auf der ganzen Welt war er schlicht und einfach „Hulk Hogan“, ein Name, der nicht nur für Muskelkraft und Show, sondern auch für ein ganzes Lebensgefühl stand.
Hogan begann seine Karriere in den späten 1970er-Jahren, als Wrestling in den USA noch weitgehend eine regionale Angelegenheit war. Der blonde Hüne mit dem charakteristischen Schnauzbart, dem Stirnband und der tiefen Stimme wurde rasch zu einer der prägenden Figuren der World Wrestling Federation (WWF, heute WWE). Seinen Durchbruch hatte er 1984, als er den damals dominanten Champion The Iron Sheik besiegte und sich erstmals den WWF-Titel sicherte. In den folgenden Jahren dominierte er die Wrestling-Szene wie kaum ein anderer vor ihm oder nach ihm: „Hulkamania“ wurde zu einem popkulturellen Phänomen, das nicht nur in den USA, sondern weltweit Millionen Fans begeisterte.
Sein Markenzeichen war nicht nur die beeindruckende Physis, sondern auch die Fähigkeit, Geschichten zu erzählen und das Publikum emotional zu erreichen. „Train, say your prayers, and eat your vitamins“ – diese einfache Botschaft wurde zur Lebensmaxime seiner Fans, die ihm als „Hulkamaniacs“ folgten. Hogan verkörperte das Ideal des unbesiegbaren Helden, der immer wieder aufstand, egal wie schwer die Niederlagen auch schienen.
Doch Hogan war weit mehr als nur Wrestler: Er wirkte in mehreren Hollywood-Filmen mit, darunter „Rocky III“, wo er an der Seite von Sylvester Stallone spielte, und in Produktionen wie „Suburban Commando“ oder „Mr. Nanny“. Zudem hatte er mit „Hogan Knows Best“ eine eigene Reality-TV-Show, die ihm ein neues Publikum erschloss. Sein Einfluss reichte bis in Werbung, Musikvideos und die allgemeine Popkultur, in der er bis zuletzt präsent blieb.
Die Karriere von Hulk Hogan war allerdings auch von Kontroversen überschattet: Streitigkeiten mit anderen Wrestlern, juristische Auseinandersetzungen und nicht zuletzt öffentlich gewordene private Äußerungen, die seinem Ruf zeitweise schwer zusetzten. Doch ungeachtet dessen bleibt sein Beitrag zur Entwicklung des Wrestlings unbestritten. Ohne Hogan wäre das Wrestling, wie wir es heute kennen, wohl kaum denkbar: Er war derjenige, der half, aus einer Randsportart ein globales Spektakel zu machen.
In den letzten Jahren zog sich Hogan zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück, blieb aber ein gern gesehener Gast bei Nostalgie-Events der WWE und wurde von Fans weltweit weiterhin gefeiert. Noch vor wenigen Monaten zeigte er sich in Interviews dankbar für sein langes Leben und die Zuneigung seiner Anhänger.
Mit Hulk Hogan geht nun eine der schillerndsten Figuren der Sport- und Unterhaltungswelt. Seine energiegeladenen Auftritte, sein unerschütterliches Selbstbewusstsein und die unverwechselbare Mischung aus Show und Ernsthaftigkeit haben Generationen von Fans geprägt. Er verkörperte das, was Wrestling immer sein wollte: ein großes, farbenfrohes Spektakel, das Unterhaltung, Drama und ein bisschen Wahrheit miteinander verbindet.
Er hinterlässt seine Kinder Brooke und Nick sowie unzählige Fans, die sein Erbe weitertragen werden. Der Mann mit dem gelben Tanktop, dem zerzausten Haar und der donnernden Stimme bleibt unvergessen – nicht nur als Wrestler, sondern als Ikone einer ganzen Ära.
Leb wohl, Hulk Hogan. Und danke für alles.