Vilma Degischer

Utopie beim Zuckerbäcker

Vilma Degischer (* 17.11.1911 in Wien; † 3.5.1992 in Baden bei Wien; eigentlich: Wilhelmine Anna Maria Thimig-Degischer) war eine österreichische Film-, TV- und Bühnenschauspielerin. Die Absolventin des Reinhardt-Seminars war an den Reinhardt-Bühnen in Wien, Salzburg und Berlin tätig. Von 1939 bis zu ihrem Tod war sie Mitglied des Ensembles des Theaters in der Josefstadt. Sie war mit Hermann Thimig verheiratet.

Auf das Kriegsende im Mai 1945 folgte ein Hungerwinter voller Entbehrungen. Dies betraf sämtliche Lebensbereiche. Im Herbst 1945 besuchte Vilma Degischer das erste Mal nach langer Zeit wieder die k.u.k. Hofbäckerei Demel. Freudig wurde sie von einer der „Demelinerinnen“ begrüßt:
„Schön, daß S` uns nicht vergessen haben.“
Und Degischer sah sich kurz um, überlegte ein wenig und meinte:
„Liebe Frau Grete, bringen Sie mir bitte eine Schale Gold und einen Indianer mit Schlag… Nein, bitte lieber eine Orangencremetorte… Halt! Doch nicht… Also eine Schale Gold, Schlagobers extra und eine Triester Torte!“
Die gute Frau Grete hat sich Vilma Degischers Wünsche geduldig angehört und beugte sich unauffällig zu ihrer Kundin vor und fragte sie:
„Leben am Mond?“

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