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(Sehr selektive) Zusammenfassung des Geschehens ohne Höflichkeiten
Ein Kommentar.
Geschätzte Damen und Herren, haben Sie diese Woche gut verbracht? Vielleicht nutzten Sie die Tage zum Schifahren… Das wäre nett, weil es Spaß macht, man sich an der frischen Luft bewegt und ein bisserl Bewegung betreibt. Das bringt Frohsinn und macht gute Laune!
Weniger gute Laune hatte man, wenn man diese Woche nach Wien blickte, oder vielmehr sich berichten ließ, was zu sehen sei, wenn man nach Wien blickt: Laut den meisten Tageszeitungen und TV-Nachrichtenformaten mußte man als Österreicher nämlich grantig sein ob des (angeblich) schleppenden Verlaufs der zwischen FPÖ und ÖVP stattfindenden Koalitionsverhandlungen. Immerhin fanden die Nationalratswahlen doch schon Ende September des vergangenen Jahres statt. Übersehen wird da jedoch ein klitzekleines Detail. Es ist kaum der Rede wert. Aber, die aktuellen Regierungsverhandlungen dauern gerade erst ein Monat. Den Regierungsauftrag erhielt FPÖ-Chef Kickl quasi als Geschenk zum orthodoxen Weihnachtsfest vom Herrn Bundespräsidenten, dem es nicht zu blöd war, zuvor drei Monate zuzuschauen, wie ÖVP, SPÖ und Neos an einem Projekt bastelten, das einen einzigen gemeinsamen Nenner hatte: „Nein, der Kickl nicht!“
Sich jetzt über Kickl und Co. bezüglich der Dauer aufzuregen, die man ohne neuer Regierung zubringen muß, hat also schon etwas Groteskes an sich.
In gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen glaubt man auf jeden Fall zu wissen, warum man in Politik- und Medienkreisen derzeit solch einen hysterischen Eiertanz aufführt und mit schwer nachvollziehbaren, ja teilweise jegliche Realität überstrapazierenden Vorwürfen in Richtung (wahrscheinlich) künftiger Regierungskoalition schießt: Die Wien-Wahl!
Nichts Blöderes könnte den Genossen in Wien passieren, als daß vor dem Urnengang in der Bundeshauptstadt eine Bundesregierung steht und die ersten Projekte nicht nur präsentiert, sondern bereits angegangen werden. Und so proklamiert man von Seiten der Wiener Sozialdemokratie einen beinahe epischen Zweikampf: Das Edle und Gute gegen das Abscheuliche und Böse. Oder in einfachen Worten: Das „rote Wien“ gegen den Rest der Welt.
Und es wird ein Bild gezeichnet, das vor dem geistigen Auge Victor Adler auf einem Waffenrad vorbei brausen läßt. Glückliche Wienerinnen und Wiener, die mit einem breiten Lächeln aus einem mit roten Nelken geschmückten Fenster im Hochparterre des Gemeindebaus winken. Eine romantische Verklärung der Leistungen der 1920er.
Richtig. Leistungen die 100 Jahre zurückliegen. Allerdings auch Leistungen, die niemand in Abrede stellt. Und trotzdem wäre es an der Zeit, daß sich die Wiener Sozialdemokratie wieder einmal etwas bewegt, sich wieder mehr um die Realität, um die „eigenen“ Wiener kümmert. Der „Ur-Wiener“ ist allerdings so unangenehm und uninteressant geworden, daß man sich neue Wiener importiert. Staatsbürgerschaften werden wie Rötelnimpfungen verteilt und Geld in astronomischen Höhen für nix und wieder nix verblasen.
Dem hohen SPÖ-Funktionär scheint der „Ur-Wiener“ lästig geworden zu sein: Der deppate Prolo will einfach kein Proletarier sein. Denn der brave Proletarier war dankbar, hätte sich nie beschwert und auf keinen Fall so blöde Fragen gestellt, wie „Warum kann ich mir das Leben, die Miete, die Energiekosten nicht mehr leisten?“. Wien ist teuer geworden. War es früher noch lieb und teuer, so hat sich das zum Unangenehmen gewandelt.
Und so setzt man nun von Seiten der hohen und abgehobenen Funktionärsebene der (einst glorreichen) Sozialdemokratie auf den sinn- und ziellosen Kampf gegen rechte Schreckgespenster, die mehr dem berühmten Monster unter dem Bett eines Kleinkinds ähneln (weil nicht existent), als die tatsächlichen Probleme, wie Migration und pure Geldvernichtung zu bekämpfen.
Man darf sich dabei der Unterstützung schmallippiger, blasser Kommentatoren, Medienmenschen und „Kulturschaffender“ sicher sein, die vor allem durch eine Eigenschaft geeint sind: Sie alle verbindet der unvergleichliche Charme Graf Draculas Abschlaganbieters. Ein seltsamer Haufen.
Schrecklich zum Zuschauen. Aber man zieht es durch! Und all das spielt sich auf wenigen Quadratkilometern im ersten Wiener Gemeindebezirk ab, im Epizentrum der österreichischen Macht…
Liebe Leserinnen und Leser, wenn Sie auch schon ein wenig mürrisch sind, weil es in der Leit- und Schaltzentrale des Landes zugeht, wie bei Idi Amin in der Wurschtkuchl, ärgern Sie sich nicht. Es bringt nichts außer Falten. Glauben Sie ein wenig an das Gute und bleiben Sie optimistisch.
Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Sonntag!
Bleiben Sie zuversichtlich!
Bleiben Sie uns gewogen!
Bitte unterstützen Sie die heimische Wirtschaft!
PS.: Wenn Legenden geboren werden, wäre es interessant, die Eltern kennen zu lernen.
Es hat sich nichts verändert
„die Jornailie macht den Krieg und die Jornailie macht den Frieden „
Leider ,leider -Schulden sind nicht „gar nix“.Was früher Milliarden Schilling waren sind heute Milliarden Euro.
Weitere Details in Mai …