Franz Stoß

Schwieriger Text

Franz Stoß (* 28.5.1909 in Wien; † 21.6.1995 in Steinbach am Attersee, Oberösterreich) war ein österreichischer Film-, TV- und Bühnenschauspieler, Regisseur und Theaterleiter. 1928 debütierte Stoß am Wiener Volkstheater. Danach war er von 1932 bis 1945 abwechselnd Regisseur, Intendant und Theaterdirektor für Bühnen in Graz, Troppau, Teplitz-Schönau und Berlin. Von 1945 bis 1951 am Burgtheater als Direktor tätig, wechselte er zum Volkstheater, wo er bis 1977 – mehrmals gemeinsam mit Ernst Haeusserman Direktor war. Seine bekanntesten Filmauftritte waren in „Radetzkymarsch“ (1965) und „Der Bockerer“ (1981), seine beliebtesten Fernsehrollen: „Ringstraßenpalais“ (1980) und „Die liebe Familie“ (1980-1993).

Aus den frühen Tagen seiner Zeit beim Theater erzählte Franz Stoß über einen älteren Herrn, der sich über Jahrzehnte als Statist verdingte. Doch eines Tages hatte die Stunde für ihn geschlagen. Der Regisseur wies ihm eine Rolle mit immerhin drei Worten zu.
„Herr Marquis Dobinier!“, war der ihm aufgetragene Text.
Nach langen Jahren als wortloser Bühnenhintergrund war der arme Mann so nervös, daß ihm diese drei Worte nicht und nicht gelangen. „Herr Marquis…“ brachte er noch zusammen. Beim „…Dobinier!“ versagte der hoffnungsvolle Langzeitstatist. Der Regisseur stand ihm bei und versuchte zu helfen:
„Sie sind doch Wiener? Der Mann heißt Dobinier. Merken Sie sich einfach: Do bin i eh!“
Das merkte sich der ehemals alte Statist und nunmehr Jungschauspieler. Als aber dann der Abend und sein Auftritt kam, sagte er:
„Herr Marquis, i bin eh do!“

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