Der Würde des Amts entsprechend…
Adolf Schärf (* 20.4.1890 in Nikolsburg, Südmähren; † 28. Februar 1965 in Wien) war ein österreichischer Politiker und Staatsmann (SPÖ). Adolf Schärf stammte aus ärmlichen Verhältnissen, konnte trotzdem das Gymnasium besuchen und studierte im Anschluß Rechtswissenschaften. Der 1914 frisch gebackene Dr. der Rechtswissenschaften meldete sich als Freiwilliger zur Armee. Als Leutnant der Reserve beendete er 1918 seinen Militärdienst. Von 1918 bis 1934 war er Sekretär der sozialdemokratischen Nationalratspräsidenten. Nach den Februarkämpfen 1934, sowie von 1938 – 1944, nach dem Anschluß ans Deutsche Reich, war Schärf inhaftiert. Noch während der letzten Kriegstage war er an der Gründung der SPÖ beteiligt, wurde ihr erster Vorsitzender nach dem zweiten Weltkrieg und von 1957 bis zu seinem Tod 1965 Bundespräsident der Republik Österreich.
Adolf Schärf war ein bürgernaher Politiker und als solcher hatte er auch seine Gewohnheiten, die er – egal wie hoch er in der Politik aufstieg – nicht ablegte.
So war Schärf bspw. ein begeisterter und regelmäßiger Saunageher. Auch nach seiner Wahl zum Bundespräsidenten behielt er diese ihm wichtige Angewohnheit bei. Und so besuchte er eines Tages seine Stammsauna, setzte sich an seinen Stammplatz, … doch, … er legte nicht wie gewohnt sein um die Lenden gebundenes Handtuch ab, sondern blieb auch in der sich immer mehr aufheizenden Sauna „teilbekleidet“. Und so sprach ihn einer der Stammbesucher der Sauna an:
„Was is, Doktor Schärf, sama g’schamig word’n?“
Wahrheitsgemäß antwortete Schärf:
„Nein. Bundespräsident.“
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