Countdown zur Nationalratswahl

In den letzten Tagen vor der Nationalratswahl widmen wir uns noch einmal den wahlwerbenden Parteien, deren Aussagen wir nun über Monate ertragen mußten, oder denen man auch mit Interesse lauschen durfte. Die Spitzenkandidaten trafen sich in unzähligen politischen Gesprächs- und Streitrunden. Es wurde bisweilen gelogen, daß sich die Balken biegen und besonders viel versprochen. Die Versprechungen und Drohungen klangen leider nicht immer lustig.

Die SPÖ
Nach einer zu lange dauernden Phase des Machtkampfs innerhalb der SPÖ hat man sich (scheinbar) gefangen und den Wahlkampfmodus aktiviert. Dies allerdings mit nur sehr beschränktem Erfolg.
Der mangelnde Erfolg ist das logische Resultat der Arbeit der „Sieger“ des SPÖ-internen Machtkampfs. Es war ein Konflikt zwischen den „Fundis“ und den „Realos“. Hatte man in den 80er Jahren bei den Grünen, als die noch grüner hinter den Ohren waren.
Die Fundamentalisten (am Rande der Fantasterei) haben die Führung übernommen und der Parteivorsitzende und Spitzenkandidat stolpert von einer schlecht besuchten Veranstaltung zur nächsten. Das Problem der SPÖ ist, daß sich ihre von außen wahrnehmbare Führung in der Person des Andreas Babler mit ideologischem Schnickschnack, mit Marx und anderem Schmarrn präsentiert, während die tatsächlichen Anliegen der Österreicherinnen und Österreicher einfach ignoriert oder negiert werden. Wird die Migrationsproblematik angesprochen, kann man beinahe die Uhr danach stellen, in welchem Zeitraum erst das Beispiel eines migrantischen Akademikers, eines Mediziners bspw. genannt wird, um dann unmittelbar folgend vor einer (imaginären) Gefahr von Rechts zu warnen.
Andere Probleme wie die Standortsicherung, Arbeitslosigkeit bei gleichzeitigem Arbeitskräftemangel, Infrastruktur, etc. werden mit dem neu entdeckten Allheilmittel angegangen: Steuern erhöhen.
Selbst schlichten Gemütern unter den an der Sozialdemokratie interessierten Menschen ist klar, daß man damit kein Problem löst, sondern nur neue schafft.
Das Problem der Sozialdemokratie ist eine Führungsclique, die fern von jeder Realität ist, die gerne einmal von Karl Marx oder Otto Bauer schwadroniert, aber die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen übersieht. Viel lieber belehrt man die Menschen und behandelt sie wie kleine dumme Kinder, denen man in einfachen Worten die warmen Eislutscher verspricht.
Die in großer Anzahl vorhandenen vernünftigen Realisten innerhalb der Sozialdemokratie ballen in der Zwischenzeit die Fäuste in den Hosentaschen.

Bedauerlich für die Sozialdemokratie ist, daß sie schon vor Jahren die Zeichen der Zeit, den Wunsch einer klaren Mehrheit der Österreicherinnen und Österreicher weder erkannt hat, noch in das eigene Programm einfließen hat lassen. Dieses Zeichen war „Weg mit dieser Regierung!“. Keinesfalls wollten die Österreicherinnen und Österreicher ÖVP und Grüne noch einmal in einer Regierung sehen. Die Menschen hatten genug von den Patzern.
Diese Situation hätte die Sozialdemokratie als mandatsstärkste Oppositionspartei konstruktiv nutzen können und eine Oppositions-Koalition schmieden können, um zu den Österreicherinnen und Österreichern einen Gegenentwurf zu präsentieren. Statt dessen wurde mehr oder weniger offen mit dem Gedanken an eine Ampelkoalition SPÖ-Grrüne-Neos gespielt. Ein Model, das bei unseren Lieblingsnachbarn gerade krachend gegen die Wand fährt und einen Schaden in kaum mehr schätzbarer Milliardenhöhe hinterläßt.
Die damals in Umfragen favorisierte künftige Koalition wäre aus FPÖ und SPÖ bestanden. Völlig logisch, da man sich keine der Regierungsparteien mehr in dieser Position wünschte.
Die Gelegenheit, gemeinsam mit den Blauen eine tatsächliche Reformkraft zu bilden, hat man versäumt. Man ließ sich lieber zu einem sinnlosen Kleinkrieg hinreißen, dessen Profiteur alle anderen Parteien, aber nicht die SPÖ, sind.

Der Sonntag wird der Tag der Entscheidung für das gesamte Land und für die Zukunft Andreas Bablers und seiner Marxistenclique.

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