In den letzten Tagen vor der Nationalratswahl widmen wir uns noch einmal den wahlwerbenden Parteien, deren Aussagen wir nun über Monate ertragen mußten, oder denen man auch mit Interesse lauschen durfte. Die Spitzenkandidaten trafen sich in unzähligen politischen Gesprächs- und Streitrunden. Es wurde bisweilen gelogen, daß sich die Balken biegen und besonders viel versprochen. Die Versprechungen und Drohungen klangen leider nicht immer lustig.
Die FPÖ
Die Freiheitlichen mit ihrem Spitzenkandidaten Herbert Kickl haben es gleichzeitig besonders einfach und besonders schwer in diesem Wahlkampf.
Besonders leicht hat es in die FPÖ, weil sie über die letzten Jahre, eigentlich seit Beginn der Legislaturperiode, stets Recht behalten hat. Und man blieb gegen massiven Gegenwind dabei immer auf Linie. Und der Gegenwind war oft sehr heftig. So wurden die Vertreter der Freiheitlichen im besten Falle verspottet, ansonsten beschimpft, ja sogar verleumdet. Über die Jahre hat man es fertig gebracht, so ziemlich jedes von der Bundesregierung (oft als Ausrede für das eigene Versagen) genutzte Narrativ zu entlarven. Der positive und durchaus auch belohnende und bestärkende Effekt blieb nicht aus. Schritt für Schritt gingen die Umfragedaten der FPÖ in die Höhe. Und nun ist sie seit langem die unangefochtene Nummer 1 bei den Umfragen.
Damit kommen wir auch zum schwierigen Teil des Wahlkampfs: Ein Spitzenplatz bei den Umfragen ist nicht automatisch ein Spitzenplatz bei den Wahlen. Die für sich gewonnenen potentiellen Wähler müßen auch zur Wahlurne gebracht werden. Und die Bürger gehen nur wählen, wenn sie auch eine Perspektive für die Umsetzung der eigenen Wunschvorstellung sehen. Diese Perspektive will man den potentiellen FPÖ-Wählern derzeit von so ziemlich allen anderen Parteien rauben. Man verkündet von ÖVP, SPÖ, Grünen, Neos, ja sogar von Zwergen wie der Bierpartei, der KPÖ oder komplett chancenlosen NoNames, wie den „Gelben“, daß man keine Zusammenarbeit mit Kickl oder der FPÖ beabsichtige. – Egal, wie das Votum der Wähler ausgeht. Der gelernte Österreicher weiß natürlich, daß diese Ankündigungen so wertvoll wie die vielen anderen Versprechungen der sie tätigenden Parteien sind: Nämlich gar nichts! Trotzdem bleibt das unangenehme Gefühl zurück… Und dieses Gefühl muß die FPÖ den Wählern nehmen. Dann wird es für sie ziemlich sicher eine „gmahte Wiesn“.
Besonderes Haßobjekt anderer Parteien, diverser Medien und unzähliger „Meinungsmacher“ scheint der Parteiobmann und Spitzenkandidat Herbert Kickl zu sein. Und so wird er mit unangemessen viel Häme und Bösartigkeiten überschüttet. Man geht sogar so weit, ihn in eine Reihe mit dem unseligen Schicklgruber zu stellen. Ein Vorgang, der von einer unbeschreiblichen Geschichtsvergessenheit – um nicht zu sagen – von einer monströsen und charakterlosen Blödheit zeugt. Man geht bis zur Geschichtsverfälschung, zur gänzlich (im Falle des Vorsatz) gelogenen Expertise über den Begriff „Volkskanzler“, nur um den Blauen eins auszuwischen.
Diese ausufernde Hetzjagd kommt – was die Politik anbelangt – von den gleichen Parteien und Personen, die seinerzeit noch voll des verhaltenen und anerkennenden Lobes waren, als Kickl den Parteivorsitz der FPÖ übernahm. Einen grundehrlichen und gebildeten, einen sozial engagierten und zur Empathie fähigen, einen einschätzbaren Menschen mit Handschlagqualität nannte man ihn.
Daß man ihn jetzt mit Haß überschüttet, liegt wohl an einem einzigen Umstand:
Man hat ihn unterschätzt, den Volkskanzler in spe.
Bild Herbert Kickl: Screenshot Facebook
Stephansplatz besuchen ,Spass haben,Ruhe bewahren .